Was unterscheidet den Staat der unter Androhung von Gewalt Steuern erhebt von der Schutzgelderpressungsmafia?

5 Antworten

Diese Leier schon wieder

Ich Versuche es Mal mit einem Papst

"Die Steuererhebung trägt vor allem dazu bei, Ungleichheiten zu überwinden, Investitionen zu tätigen, damit mehr Arbeit entsteht, ein gutes Gesundheitswesen und Bildung für alle zu gewährleisten und Infrastrukturen zu schaffen, die das soziale Leben und die Wirtschaft erleichtern“

Steuern sind Mitteln, die der Staat erhebt, um Dienste für Gemeinschaft zu ermöglichen. Dazu gehören medizinische Grundversorgung, Infrastruktur, Ausbildung, Verteidigung etc.

Das Argument, dass man die Steuern für Dinge bezahlt, die man nicht will. Da der Staat die Zahlung der Steuern mit Gewalt durchsetzt, wäre das dann Raub/Diebstahl ist Schwachsinn

Dann schauen wir doch mal, ob wir diese Dinge wirklich nicht wollen:

  • Du willst keine Straßen, Gehwege, Brücken, ÖPNV etc und nutzt diese auch nicht?
  • Du willst kein Trinkwasser und nutzt dieses auch nicht?
  • Du willst keine Schulen und haben auch selbst keine besucht?
  • Du brauchst keine Feuerwehr? (Was tun wenn's brennt?)
  • Du willst keine Polizei und Gerichte?

Dann würde ich vorschlagen, man geht nach Somalia oder nach Libyen oder sonstige rechtsfreie Räume. Da zahlt man keine Steuern und braucht dann auch die oben genannten Unannehmlichkeiten nicht in Kauf nehmen.

Tatsächlich haben wir keinen persönlichen Einfluss darauf, ob der lokale Flughafen durch dilettantische Politiker teuer gebaut und vielleicht nie eröffnet wird. Aber allein durch die Tatsache, dass wir (du, ich, etc pp) sich in einem durch Steuern finanzierten Gemeinwesen befinden, führt dazu, dass wir eine Art "Vertrag" schließen, freilich kann man sich seinen Geburtstort (und damit sein Land) nicht aussuchen. Aber dieser "Vertrag" ermöglicht es uns die Nutzung aller der durch Steuern (ggf. auch ineffizient) finanzierten Infrastruktur und verpflichtet uns in gewisser Weise auf der anderen Seite, auch die Steuern zu zahlen.

Die Steuern sind damit eine Gegenleistung für erhaltene Leistungen und Dienste des Staates (auch wenn §3 AO das etwas anders definiert).

Letztlich handelt es sich bei dieser Argumentation um ein billiges populistisches Argum ent der libertären Bewegung. Zudem droht der Staat keine Gewalt an und führt diese auch nicht gegen seine Bürger aus.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit einigen Jahren mache ich "irgendwas mit Steuern"
NeonSchaf  12.04.2024, 19:13
Steuern sind Mitteln, die der Staat erhebt, um Dienste für Gemeinschaft zu ermöglichen. Dazu gehören medizinische Grundversorgung, Infrastruktur, Ausbildung, Verteidigung etc.

Das kann mir eine "Schutzgelderpressungsmafia" (grundsätzlich) auch erfüllen und ist damit kein inhärenter intrinsischer Unterschied. Außerdem hat sich der Staat in der meisten Zeit der Geschichte eigentlich relativ wenig um "das Volk" gekümmert. Hier sei an die absolutistischen Könige gedacht, die ihr Steuergeld für Feste verprasst haben. (Man sieht, ein Staat kann also auch anders).

Das Argument, dass man die Steuern für Dinge bezahlt, die man nicht will. Da der Staat die Zahlung der Steuern mit Gewalt durchsetzt, wäre das dann Raub/Diebstahl ist Schwachsinn
Dann schauen wir doch mal, ob wir diese Dinge wirklich nicht wollen:
Du willst keine Straßen, Gehwege, Brücken, ÖPNV etc und nutzt diese auch nicht?
Du willst kein Trinkwasser und nutzt dieses auch nicht?
Du willst keine Schulen und haben auch selbst keine besucht?
Du brauchst keine Feuerwehr? (Was tun wenn's brennt?)
Du willst keine Polizei und Gerichte?
Dann würde ich vorschlagen, man geht nach Somalia oder nach Libyen oder sonstige rechtsfreie Räume. Da zahlt man keine Steuern und braucht dann auch die oben genannten Unannehmlichkeiten nicht in Kauf nehmen.

Das ist allerdings nur eine sehr verkürzte Sicht des Arguments. Denn ein Gut, wie beispielsweise "Feuerwehr", ist ja auf keinen Fall homogen. Konkreter bedeutet das, dass wir für Dinge bezahlen, die wir unter diesen Konditionen nicht wollen. Vielleicht wollen wir alle Luxusautos, d.h. aber noch lange nicht, dass wir jeden erdenklichen "Luxus"-Eisenesel von egaler Güte zu jedem erdenklichen Preis kaufen würden. Noch deutlicher werden wir verweigern, dass die Zahlung für dieses "Gut" (was für uns eher ein "Ungut" ist, nicht per se, aber so wie es vorliegt) für uns obligatorisch sein sollte. So verhält es sich mit "öffentlichen Gütern" ebenso. Keiner, der Besteuerung ablehnt, hat sein Bedürfnis nach Sicherheit o.ä. verloren, sondern lehnt lediglich speziel dieses Angebot (und ihren Preis) ab.

Außerdem bestreitet dieses Argument nicht, dass es nicht potenziell einen Menschen geben könnte, der alle diese Dienstleistungen tatsächlich ablehnt, welcher dann trotzdem dazu verpflichtet werden wird, diese explizit unwillig zu bezahlen.

Aber allein durch die Tatsache, dass wir (du, ich, etc pp) sich in einem durch Steuern finanzierten Gemeinwesen befinden, führt dazu, dass wir eine Art "Vertrag" schließen, freilich kann man sich seinen Geburtstort (und damit sein Land) nicht aussuchen. Aber dieser "Vertrag" ermöglicht es uns die Nutzung aller der durch Steuern (ggf. auch ineffizient) finanzierten Infrastruktur und verpflichtet uns in gewisser Weise auf der anderen Seite, auch die Steuern zu zahlen.

Dieser "Vertrag" existiert nicht. Er ist historisch nicht belegt und wurde nie geschlossen, geschweige denn akzeptiert. Deutschland (als Beispiel) wurde durch Krieg und militärische Druckmittel geeint; Der Bauer aus Dithmarschen, nicht mal ein früheres Mitglied seiner Dynastie, hat weder der Brandenburgischen, Preußischen, Weimarer noch der neueren Berliner Verfassung zugestimmt oder sie unterzeichnet. Mit anderen Worten: "Einen Scheiß hat er unterschrieben" und die Rechte seiner Kinder dabei verkauft zu haben, ist auch nicht möglich. Es gibt auch keine "implizite Zustimmung", wenn ein explizites "Nein" nicht akzeptiert wird. Dazu auch folgendes:

Zudem droht der Staat keine Gewalt an und führt diese auch nicht gegen seine Bürger aus.

Wenn Steuern obligatorisch seien, was soll einen dann davon abhalten, die Steuern nicht zu tilgen? Wenn es möglich ist Steuern zu umgehen, da es keine physischen Konsequenzen (=Gewalt) gäbe, in welchen Maß "muss man dann Steuern zahlen"? Jeder, der behauptet, dass bei der Eintreibung von Steuern keine Gewalt zur Anwendung kommen kann, dem würde ich das Experiment anraten, einfach keine Steuern mehr zu zahlen. Man wird sehen, dass man dafür in einen Käfig gesteckt werden wird, wenn man sich weigert die Steuerpapiere und ihre "Strafen" zu bezahlen. Man wird ferner erfahren, dass physische Gewalt ein reales Mittel ist, wenn man sich gegen diese Entführung zu verteidigen versucht. Der Staat wird die eigene Verteidigung immer mit mehr Gewalt überbieten, so steht es übrigens auch in den Gesetzbüchern.

0
anTTraXX  12.04.2024, 19:43
@NeonSchaf

Soviel Text und so viel geschwafel

Was möchtest du denn mitteilen?!

2
NeonSchaf  20.04.2024, 21:15
@anTTraXX

Hier dann nochmal in Kurz und ohne Ausführungen.

  1. Eine Schutzgelderpressungsmafia unterscheidet sich nicht grundsätzlich in seiner Definition vom Staat, potenziell öffentliche Güter bereitstellen zu können.
  2. Dass jene Güter an sich nicht gewollt seien, ist ein Strohpuppenargument. Menschen, die Steuern nicht beistimmen, lehnen in der Regel für sich die Konditionen, den Preis, die Monopolstellung, ihre Moral ab.
  3. Eine Person, die tatsächlich alle Güter ablehnt, wäre dennoch unwillig zur Zahlung obligiert. Das bestätigt die Essenz von Besteuerung respektive Schutzgelderpressung.
  4. Der Gesellschaftsvertrag existiert nicht, eine implizite Zustimmung ist nichtig. Ein explizites Abschwören wird darüber nicht von besagten Organisationen geduldet.
  5. Gebote sind ohne eine durchsetzende, stets überbietende Gewalt unmöglich. Jene Menschen sind sich der Konsequenz bewusst, wenn sie die Tilgung an den gebietenden Staat oder Organisation verwehren, und sind dadurch durch diese bedroht.
0

Ganz einfach: Der Nutzniesser und die Folgen

Bei der Mafia landet das Geld in den Taschen einiger weniger Verbrecher um deren persönlichen Lebensstil zu finanzieren. Bezahlt man nicht, dann muss man mit Sachbeschädigung, Körperverletzung bis hin zu Totschlag/Mord rechnen.

Bei den Steuern landet das Geld bei den Kommunen, den Lands- und Bundesbehörden um die Funktionsfähigkeit des Staates zu garantieren. Bezahlt man nicht, muss man mit einem Rechtsverfahren bis hin zu Gefängnis rechnen.

Ich denke, der Unterschied ist eindeutig ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!
NeonSchaf  12.04.2024, 19:15

Steuern sind nicht zweckgebunden, und damit ist nicht garantiert, dass das Steuergeld nicht nur einer Elite zustehen wird. So war es zum Beispiel im Absolutismus.

Wenn man sich gegen das Gefängnis aus verteidigender Kraft wehrt, wird man ebenso physisch gepackt und eventuell getötet werden.

0
NeonSchaf  20.04.2024, 20:29
@Eisenschlumpf

Hör, für einige Menschen sind alle Menschen gleich, da macht es keinen Unterschied, ob entsprechende Personen lustige Hüte tragen.

0
Eisenschlumpf  20.04.2024, 20:41
@NeonSchaf

Aber für die meisten sind nicht alle gleich und darum braucht es Hutmenschen.

0

Nicht wirklich viel, außer vielleicht, dass dieser (der Staat) eine höhere pro Kopf Legitimität und "Glorifizierung" besitzt, was allerdings kein intrinsisches Merkmal ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Anarchokapitalist, Voluntarist, Anarchist, Libertärer

Der entscheidende Unterschied:

Von den eingenommenen Steuern profitierst du gewaltig, indem du in Deutschland in Luxus und Sicherheit leben kannst. Vermutlich gehörst du sogar zu jenen, die viel mehr Profit haben als sie selber Steuern zahlen.

Von Schutzgeld hast du jedoich gar nichts. Das behält der Mafiaboss für sich.

NeonSchaf  12.04.2024, 19:16

Eine Mafia kann auch "gutes tun". Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieser dasselbe/ähnliches vorhaben kann, was der Staat mit den Steuern tut. Deswegen heißt es ja Schutzgelderpressung: Schutz vor der eigenen Mafia **und** anderen äußeren Aggressoren; Mafias waren historisch sehr ausgefeilte "Rechts"-räume

0
Hamburger02  12.04.2024, 19:48
@NeonSchaf
Eine Mafia kann auch "gutes tun".

Ach, und wo ist das schon mal passiert?

1
NeonSchaf  20.04.2024, 20:42
@Hamburger02

Ich bezweifle sogar, dass ein Staat je etwas Gutes angerichtet hätte, doch wenn du nach Beispielen für Mafia-Organisationen suchst, dann lässt sich einiges finden. Den Schutz vor äußerer Aggression habe ich ja bereits erwähnt, aber es geht noch weiter. Siehe beispielsweise Wikipedia zur italienischen Mafia:

Die Gegenleistungen der Mafia bestehen zum einen aus gemeinschaftlicher Art wie beispielsweise dem Bau von Krankenhäusern mit kostenloser medizinischer Versorgung und sonstigen sozialen Aktivitäten zum Wohle der sie unmittelbar umgebenden Umwelt [...] [.] Derartige Aktivitäten sind etwa vom Medellin-Kartell, aber auch von Organisationen wie der Cosa Nostra und der ’Ndrangheta bekannt.
0
Was unterscheidet den Staat der unter Androhung von Gewalt Steuern erhebt

Der Staat hat mir noch nie Gewalt angedroht.

von der Schutzgelderpressungsmafia?

Die machen es, um Einnahmen für sich zu bekommen. Der Staat gibt auch.

NeonSchaf  12.04.2024, 19:19

Probier mal keine Steuern zu zahlen. Ich denke, man erfährt früh genug, wann einem Gewalt angetan wird. Man wird jedenfalls früher oder später "physisch gepackt" werden.

0
Eisenschlumpf  12.04.2024, 20:36
@NeonSchaf

Nur, wenn man sich gegen die Exekutive stellt. Aber das ist unnötig und es gibt keinen Grund dazu. Ich habe auch keinen Grund, Steuern nicht zu zahlen, zumal das bei mir aus Gründen nicht möglich ist.

0
NeonSchaf  20.04.2024, 20:50
@Eisenschlumpf

Das ist wirklich schön für dich, doch nicht alle Menschen sind damit im Reinen und stimmen diesem bei.

0