Was sagt ihr zur Meinung Jeder Soll Arbeiten gehen?

Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen

Gut 64%
Schlecht 36%

17 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Gut

Ich erwarte und verlange nicht, das jeder arbeiten geht. Was ich jedoch erwarte und verlange, das jemand der nicht (weiter) Arbeiten will, seinen Lebensunterhalt auch alleine ohne Sozialleistungen bestreitet. Sei es weil sich diese Person etwas aufgebaut hat und über genügend Rücklagen verfügt, um es sich erlauben zu können.

Wer wirklich auf Hilfe angewiesen ist, der soll auch entsprechende Unterstützung bekommen. Genau dafür ist sie ja gedacht und nicht, damit sich einige ein „schönes” Leben machen, während andere einen Teil zum Erhalt des Sozialsystem beitragen. Ich schere nicht alle Leistungsempfänger über einen Kamm. Nur jene kritisiere, die aus Faulheit und einer „Null-Bock-Einstellung” heraus uns auf der Tasche liegen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.
ForzaFerrari178  07.09.2023, 20:42

Deine Aussage ist also:

Wenn reiche Menschen nicht arbeiten wollen, ist das vollkommen legitim. Man darf schließlich selbst entscheiden, was man tun und lassen will. Wenn jedoch arme Menschen nicht arbeiten wollen, sind sie Schmarotzer und liegen allen auf der Tasche.

Erkläre doch bitte, mit welcher Begründung das bei reichen Menschen in Ordnung ist und bei armen Menschen nicht.

Die Begründung "Die liegen uns allen auf der Tasche" ist Unsinn. Wenn reiche Menschen nicht arbeiten gehen, kostet uns das als Gesellschaft genauso viel. Die Wertschöpfung durch die Arbeitskraft geht ebenso verloren und eine Arbeitsstelle, die theoretisch besetzt sein könnte, ist es nicht. Das Geld, welches reiche Menschen besitzen, ohne es zu benötigen, fehlt übrigens auch an anderer Stelle.

Wer Hilfe benötigt und wer nicht, müsste anhand völlig willkürlicher Kriterien entschieden werden. Sobald du die Bedingung schaffst, dass nur Menschen unterstützt werden sollen, die Hilfe brauchen, muss entschieden werden, bei wem das der Fall ist und bei wem nicht. Man schafft also Grenzfälle, bei denen anhand der Kriterien die Entscheidung gegen finanzielle Hilfen fallen müsste, obwohl zweifelhaft ist, ob derjenige arbeitsfähig ist.

Zu behaupten, dass man sich mit Sozialleistungen ein schönes Leben machen könnte, ist eine völlig absurde Behauptung, die weit entfernt von jeder Realität ist. Niemand kann sich von Bürgergeld ein schönes Leben machen. Niemand. Was dort gezahlt wird, ist das absolute Existenzminimum.

Das hat auch überhaupt nichts mit Faulheit oder einer vermeintlichen Null-Bock-Einstellung zu tun. Niemand entscheidet sich freiwillig vom absoluten Existenzminimum leben zu müssen. Niemand wohnt freiwillig in einer winzigen Wohnung in der dreckigsten und heruntergekommensten Gegend der Stadt.

Wenn Menschen nicht arbeiten, gibt es einen plausiblen Grund dafür. Selbst vermeintlich faule Menschen haben einen Grund. Und sei es die Sozialisation. Das sind individuelle Probleme, die man auf eine ans Individuum angepasste Weise beheben muss. Eine pauschale Veurteilung Arbeitsloser als Schmarotzer und die Einführung einer Arbeitspflicht, das ist es nämlich, was du forderst, helfen da kein bisschen.

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medmonk  08.09.2023, 04:54
@ForzaFerrari178
Wenn reiche Menschen nicht arbeiten wollen, ist das vollkommen legitim. Man darf schließlich selbst entscheiden, was man tun und lassen will.

Das ist nicht meine Aussage und an keiner Stelle war von reichen Menschen die Rede. Es ging dabei u.a. um jene, die mehr arbeiten als andere und ggf. auf vieles verzichten, um sich zum Beispiel eine Auszeit oder früheren Ruhestand zu leisten.

Erkläre doch bitte, mit welcher Begründung das bei reichen Menschen in Ordnung ist und bei armen Menschen nicht.

Da ich an keiner Stelle von reichen Menschen gesprochen habe, hier auch nicht erklären muss, warum es bei jenen in Ordnung sei. Es ging nicht um reiche Menschen, auch nicht um jene mit großzügigen Erbschaften.

Zu behaupten, dass man sich mit Sozialleistungen ein schönes Leben machen könnte, ist eine völlig absurde Behauptung, die weit entfernt von jeder Realität ist. 

Nein, es ist nicht weit entfernt von jeder Realität. Ich verallgemeinere weder in die eine noch in die andere Richtung. Es gibt de facto genügend Menschen, die mit der Grundsicherung mehr als zufrieden sind. Natürlich gibt es ebenso und mehr, für die es vorne und hinten nicht reicht. Es gibt auch bei den Empfängern von Sozialleistungen große Unterschiede und kein striktes schwarz oder weiß.

Ich weiß auch aus eigener Erfahrung was es heißt, von buchstäblich nichts zu leben. Also wirklich nichts ohne auch nur einen Cent an irgendwelchen Sozialleistungen zu bekommen. Und ja, man kann auch mit wenig ein schönes Leben führen. Ob und weit einem das gelingt, hängt u.a. von den eigenen Ansprüchen ab und ob man für andere (z.B. Kinder) eine Verantwortung hat.

Niemand kann sich von Bürgergeld ein schönes Leben machen. Niemand. Was dort gezahlt wird, ist das absolute Existenzminimum.

Das was du hier so vehement abstreitest, zeigt einmal mehr, das manche nicht über den Tellerrand hinaussehen können oder wollen. Ebenso die krankhafte Abhängigkeit zu Geld und es davon abhängig zu machen, ob man ein schönes Leben führt oder nicht. Geh oder schau zur Abwechslung mal in andere Länder, in denen Menschen deutlich ärmer dran sind.

Das hat auch überhaupt nichts mit Faulheit oder einer vermeintlichen Null-Bock-Einstellung zu tun. Niemand entscheidet sich freiwillig vom absoluten Existenzminimum leben zu müssen.

Natürlich hat es auch mit Faulheit und einer Null-Bock-Einstellung zutun. Es gibt auch solche Fälle und man es u.a. eher vorzieht, illegal nebenher Geld zu machen. Ich schere aber nicht alle Leistungsempfänger über einen Kamm, sondern lediglich sage, dass es auch das gibt. Hier in keiner weise behaupte oder behaupten würde, dass alle Sozialhilfeempfänger so drauf sind.

Eine pauschale Veurteilung Arbeitsloser als Schmarotzer und die Einführung einer Arbeitspflicht, das ist es nämlich, was du forderst, helfen da kein bisschen.

Wenn du meine Antwort gescheit gelesen hättest, wüsstest du längst, dass ich Arbeitslose nicht pauschal verurteilt habe. Ich habe eine konkretes Klientel benannt und dieses kritisiert. Eben jene, die bloß aus Faulheit und einer Null-Bock-Einstellung heraus lieber die Füße hochlegen. Auch wenn du es nicht wahrhaben möchtest, es gibt auch solche - und jene kritisiert habe.

Wer wirklich auf Hilfe angewiesen ist, der soll auch entsprechende Unterstützung bekommen.

Es ging dabei um Unterstützung und nicht bloß um die Auszahlung von irgendwelchen Sozialleistungen. Unterstützung, um sich selbst zu finden. Um sich weiter zu bilden, um in irgendeiner Form etwas zum gesellschaftlichen Wohl beizutragen. Und genau da kann man das Hilfsangebot ausbauen und breiter aufstellen, als es bisher in Deutschland und der westlichen Welt der Fall ist. Aber nein, man ist besoffen vom Wohlstand und scheinbar nicht dazu willens oder fähig, auch mal jenseits der eigenen Landesgrenze zu schauen.

Selbst in den ärmsten Regionen dieser Welt, sind die Menschen trotz ärmlicher Verhältnisse teils um längen lebensfroher, dankbarer und sozialer als hier. Hier herrscht zunehmend mehr Neid, Missgunst und die eigene Zufriedenheit von immer mehr von materialistischen Dingen abhängig gemacht wird.

Freunde und Bekanntschaften haben zum Teil nicht einmal fließendes Wasser und dafür Meter weit zum Gemeinschaftsbrunnen laufen müssen. Auch bei anderen Dingen werden viele Abstriche gemacht und trotzdem führen alle im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein schönes Leben und ja, sie sind trotzdem glücklich. Natürlich kann man immer nach mehr streben und etwas besseren streben. Man kann aber auch mit sehr wenig ein schönes Leben führen.

Die Frage ist auch, wie oder was man selbst als „schön” definiert.

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Als Überschrift zu pauschal, perspektivisch nicht zeitgemäß, in Zeiten von Digitalisierung und KI heißt es, "wenn man Deinen Job beschreiben kann, lässt er sich automatisieren".

Von Experte DianaValesko bestätigt
Gut

Von begründeten Ausnahmen abgesehen sollte jeder für seinen Lebensunterhalt selbst sorgen.

Gut

Arbeiten gehen eig die unklugen, kluge lassen Geld für sich arbeiten .. aber ohne bestimmte Leute bricht die Gesellschaft zusammen daher sollte man arbeiten und sein Geld anlegen.