Die AfD ist nicht erst seit gestern eine rechtsextreme Partei und logischerweise vertritt jeder einzelne Wähler, zu einem gewissen Grad, rechtsextreme Positionen, auch du. Ansonsten würdest du keine rechtsextreme Partei wählen.
Wenn man an dieser Stelle zwanghaft eine Unterscheidung zwischen gewöhnlichen Rechtsextremisten und Nazis konstruieren will, kann man das zwar machen, es ist aber widersinnig, weil dieser Unterschied real nicht existiert.
Es gibt keinen signifikanten ideologischen Unterschied zwischen modernen Rechtsextremisten der neuen Rechten und den früher vorherrschenden Auftrittsformen des Rechtsextremismus wie den Neonazis der 90er-Jahre.
Es gibt genauso keine reine Protestwahl, hinter jedem angeblichen Protest steckt ein gewisses Maß ideologischer Übereinstimmung mit der Partei. Ein reiner Protest wäre politisch neutral, das ist er nicht mehr, wenn man durch die vermeintliche Protestwahl eine politische Agenda gegenüber einer anderen bevorzugt.
Ein neutraler Protest wäre das ungültig wählen, das Wählen einer Satirepartei ohne ernstzunehmende politische Agenda oder das Wählen einer skurrilen Ein-Themen-Partei, die gesellschaftliche Konfliktthemen ignoriert, wie die Partei für Verjüngungsforschung.
Wer die AfD wählt, kann sich, wie gerade erklärt, nicht mit dem Vorwand der Protestwahl aus der Verantwortung ziehen.
Man muss also davon ausgehen, dass auch die sogenannten Protestwähler der AfD zu einem gewissen Grad ideologisch überzeugte Rechtsextremisten sind. Natürlich muss man das wiederum nach der Stärke der Übereinstimmung differenzieren, aber ein Mindestmaß an Übereinstimmung muss rein logisch zwingend vorhanden sein, sonst würde man die Partei nicht wählen.