Was passiert, wenn man sich an diese Ernährungsregeln aus der Bibel nicht hält? Und wenn diese Regeln heute nicht mehr gelten, wieso dann andere aus der Bibel?

9 Antworten

Die Ernährungsregeln hatten damals und dort ihre Gültigkeit.

Hier und heute sind sie nicht mehr wichtig.

Die Bibel steht grundsätzlich nicht im Widerspruch zur Wissenschaft.

Wenn dort jemand einen Widerspruch sieht,

sollte er suchen, wo er etwas noch nicht richtig verstanden hat.

Aubergine3000 
Fragesteller
 17.11.2023, 19:04

Wenn Ernährungsregeln von damals nicht mehr gültig sind, wie steht es dann mit Aussagen, dass Sex zwischen zwei Männern verboten sei?

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anonymos987654  17.11.2023, 19:22
@Aubergine3000

Stell doch die Frage einfach in gf rein, statt unter dem Vorwand von Ernährung vom Thema abzulenken.

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Aubergine3000 
Fragesteller
 17.11.2023, 19:30
@anonymos987654

Nein. Ich habe mit der Bibel kein Problem, weil ich mich nicht an den Schwachsinn halte. Ich finde es einfach nur immer wieder erstaunlich, wie vehement Christen und Muslime das angebliche Schwulensexverbot verteidigen, aber bei Flusskrebsen dann plötzlich alles ganz anders interpretieren...

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Was passiert, wenn man sich an diese Ernährungsregeln aus der Bibel nicht hält?

"Konsequenzen, die sich aus der Verunreinigung [durch den Verzehr verbotener Tiere] ergeben, werden nicht genannt. Deutlich aber wird, dass eine solche Verunreinigung dem Anspruch Gottes auf Israels Heiligkeit gegenübersteht (Lev 11,44f). Aussagen zur Reinigung von Unreinheit, die aus dem Verzehr unreiner Tiere resultiert, finden sich in der alttestamentlichen Literatur nicht."

Quelle unter Punkt 2.2

Und wenn diese Regeln heute nicht mehr gelten,

Sie gelten immernoch für diejenigen, an die sie gerichtet sind, siehe Lev 11,2.

wieso dann andere aus der Bibel?

Eigentlich sind das nur Regeln aus dem Neuen Testament, aber an diese Einteilung halten sich nicht alle Kirchen.

Nichts. Denn Jesus hat diese Gebote aufgehoben. Zur Recht.

Matthäus 15,11:

Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.

Ich kann es nur so interpretieren: Gott war es leid, dass die Menschen so viel Wert auf Äußerlichkeiten legen. Die Speise- und Kleidervorschriften so wichtig sind. Denn er legt den Wert auf andere Dinge.

Wenn ihr euch aber von Gottes Geist regieren lasst, seid ihr den Forderungen des Gesetzes nicht länger unterworfen. 19 Gebt ihr dagegen eurer alten menschlichen Natur nach, ist offensichtlich, wohin das führt: zu sexueller Unmoral, einem sittenlosen und ausschweifenden Leben, 20 zur Götzenanbetung und zu abergläubischem Vertrauen auf übersinnliche Kräfte. Feindseligkeit, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, hässliche Auseinandersetzungen, Uneinigkeit und Spaltungen bestimmen dann das Leben 21 ebenso wie Neid, Trunksucht, Fressgelage und ähnliche Dinge. Ich habe es schon oft gesagt und warne euch hier noch einmal: Wer so lebt, wird niemals in Gottes Reich kommen. 22 Dagegen bringt der Geist Gottes in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe, Freude und Frieden; Geduld, Freundlichkeit und Güte; Treue, 23 Nachsicht und Selbstbeherrschung. Ist das bei euch so? Dann kann kein Gesetz mehr etwas von euch fordern![2] Galater 5

Wenn ich mir das Leben der Menschen heute ansehe, dann hat der Text nichts von seiner Kraft verloren. Wie viele Christen folgen leider nicht dem wichtigsten Gebot von Jesus:

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Die Ernährungsvorschriften galten aus hygienischen und aus kultischen Gründen, "unreine" Tiere wie Hunde, Aasvögel, Schakale, Schweine waren damals (mangels moderner Bestattungs- und Abfallvorschriften) Aasfresser die auch mal an nicht tief genug begrabene menschliche Leichen kamen und übertrugen leicht Krankheiten wie Schweinebandwurm, Trichinose und anderes, auch die Muscheln und Garnelen im Meer bekamen Abwässer aus den Siedlungen an Land mit (Risiko von Cholera) oder wurden zu bestimmten Zeiten durch Algenblüten auf natürliche Art giftig.

Kultische Gründe waren: Muscheln als verbotenes Aphrodisiakum (bis heute die Auster), Schweine als Symbol verhaßter seßhafter Kulturen in einer Zeit, in der die Israeliten noch viehtreibende Nomaden waren, Nomaden halten keine Schweine und sehen verächtlich auf seßhafte schweinezüchtende Bauern hinab, das hat sich auch gehalten als das Volk Israel selber im "Gelobten Land" seßhaft wurde.

Heute haben wir strenge Lebensmittelkontrollen mit Fleischbeschau (die wurde von den Juden abgeschaut), daher ist die Gefahr einer Krankheit durch Schweinefleisch oder Muscheln so gut wie gebannt, obwohl Muscheln auch im Atlantik (die Austernbänke, wo Muscheln gezüchtet werden) hin und wieder giftig werden können, aber im Regelfall merkt man das heute rechtzeitig und zieht die giftigen Muscheln aus dem Verkehr.

Aubergine3000 
Fragesteller
 17.11.2023, 19:26

Wenn Ernährungsregeln von damals nicht mehr gültig sind, wie steht es dann mit Aussagen, dass Sex zwischen zwei Männern verboten sei?

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Diese Regeln gehören zum Gesetz des Mose.

Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk am Berg Sinai auch ausdrücklich zustimmte.

Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz:

  • "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).

Jesus hat das Gesetz erfüllt:

  • "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!" (Matthäus 5,17).

Was erfüllt worden ist, müssen andere nicht mehr einhalten. Es ist erfüllt!

Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose:

  • "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4). 

Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister":

  • "So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister" (Galater 3,24-25).

Darum ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:

  • "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
  • "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).

Oder Lukas schreibt, dass Christen alle möglichen Tiere essen dürfen, die nach dem Gesetz des Mose verboten waren. In Apostelgeschichte 10,9-15 steht:

  • "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"

Beim Aposteltreffen in Jerusalem wurde darüber diskutiert, welche Gesetze aus dem Gesetz des Mose für Christen aus den Nationen gelten sollen. Jakobus, der Halbbruder von Jesus, Autor des Jakobsbriefes und Leiter der Urgemeinde in Jerusalem fasste zusammen:

  • "Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten" (Apostelgeschichte 15,19-20).

Dabei ist auch zu bedenken, dass das Gesetz des Mose nicht schon vor Mose galt. Also weder Henoch noch Noah, Hiob, Abraham, Jakob oder Josef haben sich an das Gesetz des Mose gehalten.

Aubergine3000 
Fragesteller
 18.11.2023, 01:25

So kann man sich natürlich rausreden. Bequem!

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chrisbyrd  18.11.2023, 08:58
@Aubergine3000

Das ist doch kein Herausreden. Ganz im Gegenteil! Es geht lediglich darum, etwas in den richtigen Kontext einzuordnen und zu überlegen, was für wen gilt. In der Bibel ist das ganz wichtig!

Wenn es z. B. im Buch Josua heißt, dass das Land Kanaan eingenommen werden soll, ist das auch kein Aufruf für Christen, sondern nur für das Volk Israel an diesem ganz bestimmten Zeitpunkt der Geschichte. Man kann diese Stelle also nicht übertragen.

So ist es auch beim Gesetz des Mose und den darin enthaltenen Speisevorschriften. Das Gesetz des Mose gilt nicht für Christen. Das sagt die Bibel ganz klar und ich habe es ausführlich erklärt. Also wäre es doch falsch, etwas halten zu wollen, das gar nicht für einen gilt.

Wenn man Fußball spielt, gelten die Fußballregeln und nicht die vom Handball. In Deutschland gelten die deutschen Gesetze und nicht die von Australien. Wenn man den Fernseher bedienen will, nimmt man auch die Anleitung für den TV und nicht die für den Backofen.

In der Bibel ist es ebenso wichtig, zu überlegen, was für wen in welchem Kontext gilt!

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