Was macht ihr, damit ihr nicht zu 99 % in die Hölle kommt?

10 Antworten

Ich bin Atheist, hab da mal drüber nachgedacht.

Kurzfassung: Angenommen, ich stelle nach meinem Tod fest, dass es doch irgendeine Form von Paradies/Hölle gibt, gibt es drei Möglichkeiten.

Option 1: Ich habe mit meiner eigenen Moral dazu, wie ich Leid reduzieren möchte und wie ich Menschen helfe, trotz fehlendem Glauben einen Eindruck auf die Gottheit hinterlassen, weshalb ich trotzdem ins Paradies komme. Hurra.
Option 2: Ich habe eine andere Moral als die entsprechende Gottheit und werde dementsprechend in die Hölle geschickt. Ich weiß, das ich nie das Leben hätte unterstützen können, das die Gottheit von mir verlangt und bin deshalb grundsätzlich nicht mit deren Moral einverstanden. Ich bin glücklich, das ich möglichst weit weg von dieser Gottheit bin. Hurra.
Option 3: Obwohl ich alles richtig gemacht habe, nimmt die Gottheit mir übel, das ich nicht an sie glaube. Das widerspricht allerdings meiner persönlichen Moral, laut der ein gutes Leben ein gutes Leben ist, egal ob man das der Menschlichkeit oder einer Gottheit widmet. Somit haben wir wieder eine Diskrepanz in der Moralvorstellung, und wieder bin ich glücklich, weit weg zu sein. Hurra.

Also: Ich habe den richtigen Weg gewählt und ich kann zu mir selbst stehen. Wenn ich in die Hölle komme, dann mit Stolz dafür, das ich mich nicht einschüchtern lasse. Insbesondere dann, wenn das Ausschlusskriterium zb meine Bisexualität wäre.

wiele  29.05.2023, 11:27

Mir scheint, Du legst es Dir so zurecht, dass es Deinem Weltbild entspricht. Du hast die Möglichkeit völlig ausgeblendet, dass es fern vom wahren Gott nicht zu jubeln gibt, Du also keinesfalls "Hurra" rufen wirst!

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Seraphiel0  29.05.2023, 12:12
@wiele

Das tun Angehörige aller Religionen nur noch mehr als ich. Ich bin wenigstens bereit, mal etwas in Frage zu stellen und nicht nur zu sagen "Das ist so, weill.... weil es halt so ist!!!!"

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wiele  29.05.2023, 15:56
@Seraphiel0

Schön, dass Du auch mal etwas in Frage stellst - nur eben nicht Deine Meinung, oder?

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Seraphiel0  29.05.2023, 15:58
@wiele

Ich bin zu diesem Schluss gekommen, indem ich über mehrere Jahre alles in Frage gestellt habe und alle gängigen Religionen gründlich evaluiert habe.

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wiele  29.05.2023, 18:17
@Seraphiel0
über mehrere Jahre alles in Frage gestellt

Es gibt die Möglichkeit, dass es einem ohne Gott in der Ewigkeit schlicht dreckig geht. Diese Möglichkeit hast Du nicht in Betracht gezogen oder zumindest in Deiner Antwort geflissentlich verschwiegen.

Daher stelle ich in Frage, ob Du tatsächlich "alles" in Frage gestellt hast.

Auch ist Gründlichkeit relativ. Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Ich vermute, Du hast vom Christentum nicht sehr viel verstanden.

Ich wünsche Dir, dass Du aufhörst, Deine Meinung nicht in Frage zu stellen.

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Seraphiel0  29.05.2023, 19:04
@wiele

Ich wünsche dir, das du mal anfängst, deine Meinung in Frage zustellen.

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wiele  29.05.2023, 22:38
@Seraphiel0

Jepp, mache ich. Allerdings bringen "Argumente" wie Deine mich nicht dazu, sie zu ändern.

Aber Du hättest die Chance...

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Seraphiel0  29.05.2023, 22:48
@wiele

Glauben ist keine Wahl, das ist einfach so. Man kann sich nicht dafür entscheiden. Wer nicht glaubt, glaubt nicht.

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wiele  30.05.2023, 08:29
@Seraphiel0
Glauben ist keine Wahl, das ist einfach so. Man kann sich nicht dafür entscheiden.

Das stimmt nicht. Man kann wählen, was man glaubt. Ich habe mich entschieden zu glauben, wodurch ich ein Gegenbeispiel und ein Gegenbeweis zu Deiner Aussage bin.

Wer nicht glaubt, glaubt nicht.

Das stimmt natürlich. Aber dieser Satz ist ziemlich sinnlos. Falls Du Tautologien magst:
Wer sich entscheidet zu glauben, entscheidet sich zu glauben.

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Nicht alle Religionen abdecken, sondern an Jesus Christus glauben...

Die Bibel macht an vielen Stellen deutlich, dass ein Mensch allein aus Glauben errettet wird (Johannes 3,14-19; 5,24; Apostelgeschichte 16,31; Römer 3,21-26, Römer 6,23 u.a.) und nicht aus eigenen Werken (Epheser 2,8-9; Römer 3,20; 4,5; Galater 2,16 u.a.).

Alle Menschen sind Sünder und werden vor Gott in Worten, Taten und Gedanken schuldig. Da Gott rein, heilig und gerecht ist, kann er Sünde nicht tolerieren. Deshalb müssten eigentlich alle Menschen in die Hölle kommen, da niemand ein völlig sündloses Leben geführt hat.

Doch Gott hat uns einen Rettungsanker ausgeworfen. Er ist selbst in Jesus Mensch geworden, hat Versuchungen erlebt und hat als einziger jemals ein völlig sündloses Leben geführt. Deshalb konnte er am Kreuz als reines und makelloses Opfer zur Vergebung unserer Sünden sterben. Wenn wir dieses Opfer für uns in Anspruch nehmen, bekommen wir die Vergebung unserer Sünden und können reingewaschen und geheiligt vor Gott stehen. Nach der Bibel gibt es nur diesen einen Weg.

Ein paar Bibelstellen dazu:

  • "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen" (Hebräer 11,6).
  • "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).
  • "So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes" (Römer 3,28).
  • "Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es" (Epheser 3,28).
  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

Allerdings sollte Glaube automatisch zu guten und gottwohlgefälligen Werken führen. Ansonsten ist es fragwürdig, ob der Glaube echt ist, wenn keine Werke folgen. Deshalb schreibt Jakobus, dass Glaube ohne Werke tot ist (Jakobus 2,20.26).

vanillakisss22  29.05.2023, 04:47

Ach ja, immer das Gleiche.

Gott kann keine Sünde tolerieren, deswegen die Strafe.

Aber da er so nett ist, hat er uns seinen Sohn geschickt, der am Kreuz sterben musste, für unsere Sünden.

Wäre einfacher, gerade für die Lebewesen, die die Erde bevölkern, er hätte erst gar keine Sünde erfunden.

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chrisbyrd  02.06.2023, 18:11
@vanillakisss22

Die Bibel beschreibt im 1. Buch Mose, dass die ersten Menschen am Anfang im Garten Eden in quasi paradiesischen Zuständen gelebt haben. Sie hatten aber schon die Freiheit, die wir heute auch haben: Mit oder ohne Gott leben zu wollen. Irgendwann haben sie sich dazu entschieden, ihr eigenes Ding zu machen und ohne Gott leben zu wollen (bzw. sie wollten sein wie Gott). Auch wenn das nicht ganz einfach zu verstehen ist und durchaus viele Fragen bleiben, aber alles Negative und Böse wie Tod, Krankheit, Schmerz, Leid usw. war das Ergebnis dieser Entscheidung und gewollten Trennung von Gott.

Trotzdem hat Gott die Menschen nicht verlassen, obwohl das vielleicht verdient gewesen wäre. Er hat einen Rettungsanker ausgeworfen, dass sie Menschen, die an ihn glauben, wieder zu ihm finden können. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben, dass die, die an ihn glauben und um Vergebung ihrer Sünden bitten, erlöst werden und das ewige Leben geschenkt bekommen. Wenn man überlegt, dass das Leben nach dem Tod ewig und für immer dauert, sind vielleicht die negativen Dinge, die wir hier erleben, nicht mehr ganz so schlimm (wenn natürlich noch schlimm genug). Aber auch hier zwingt Gott wieder niemanden: Jeder kann entscheiden, ob er nach dem Tod bei Gott sein möchte oder nicht...

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vanillakisss22  02.06.2023, 19:23
@chrisbyrd

Also hat Gott aus Ärger dafür gesorgt, das es Mensch schlecht geht.

Genau an so einem Gott glaube ich nicht.

Wenn man die Option bekommt, sollte man nicht dafür bestrafen werden wenn man sie annimmt.

Jesus hatte nicht am Kreuz sterben müssen wenn Gott es von Anfang an anders gemacht hätte.

Dieses ganze Drumherum dreht sich immer um das Gleiche.

Wieso ein allwissendes und allmächtiger Gott solche Fehler machen konnte. Auf Kosten fühlender Wesen.

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chrisbyrd  02.06.2023, 19:54
@vanillakisss22

Bestimmt hatte Gott Freude an seiner Schöpfung und wollte, dass sich andere mit Ihm über das freuen und staunen können, was Er erschaffen hat. Neben den Engeln hat Er noch uns Menschen als Wesen erschaffen, die einen freien Willen haben und sich deshalb aufgrund einer freien Wahl für oder gegen Ihn entscheiden können.

Auf dieser Grundlage kann echte und wahre Liebe und Beziehung von Gott zu seinen Geschöpfen entstehen. Ansonsten hätte Gott auch Roboter erschaffen können, die Ihn aufgrund ihrer Programmierung lieben müssen. Aber das hätte dann mit wirklicher Liebe nichts zu tun.

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vanillakisss22  02.06.2023, 19:59
@chrisbyrd

Wer sollte auch noch darüber freuen?

Und nochmal, ein allmächtiger und allwissender Gott, wusste wo all das hinführt.

Was passiert wenn er Satan auf die Welt loslässt.

Es müssen keine Roboter sein, es gibt nicht nur zwei Extreme. Auch das hätte Gott hinbekommen können.

Statt deswegen gibt es immer diesen "Kampf" zwischen Gut und Böse.

Den es nicht geben würde wenn es keinen Satan gäbe.

Und der ist von Gott gemacht, nicht vom Menschen.

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In einer Liga spielen 18 Vereine. Aber deswegen liegt die Chance, dass ein Verein Meister wird nicht zwingend bei 1:18. Denn bei einigen Vereinen ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass sie Meister werden, bei anderen Vereinen wesentlich unwahrscheinlicher. Und so ist das auch mit Religionen. Bei einigen ist es wahrscheinlicher, dass sie wahr sind, bei anderen unwahrscheinlicher. Man kann sich mit verschiedenen Religionen beschäftigen und sie vergleichen. Dann kann man zu einem Ergebnis kommen, was man am überzeugensten findet.

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Hallo Roidkater,

ich kann Deine Überlegungen sehr gut verstehen. Deine Fragen setzen allerdings voraus, dass es tatsächlich eine Hölle gibt. Ist das aber wirklich der Fall?

Der Höllenglaube ist zwar weit verbreitet, doch findet er in der Bibel keinerlei Stütze! Aber steht denn das Wort "Hölle" nicht in vielen Bibelübersetzungen? Es stimmt, dass viele Bibelübersetzungen den Begriff "Hölle" verwenden, doch vermittelt dieses Wort nicht den Sinn der entsprechenden Wörter aus dem Urtext der Bibel. In der Hauptsache geht um die folgenden drei Wörter: Scheol, Hades und Gehenna.

Keines dieser Wörter beschreibt jedoch einen Ort, an dem Menschen für immer gequält werden! Die Wörter Scheol (hebräisch) und Hades (griechisch) bedeuten das Gleiche: das allgemeine Grab der Menschheit. Das Wort Gehenna gebraucht Jesus mehrmals in Verbindung mit einem buchstäblichen Ort, der allen Juden bekannt war.

Dabei handelte es sich um einen großen Müllabladeplatz vor den Toren Jerusalems. Beachtenswert hierbei ist, dass auf diesem Müllplatz mittels Schwefel zwar ständig ein Feuer unterhalten wurde, doch wurde niemand lebendig in die Gehenna geworfen. Dort landete zum einen Hausmüll und zum anderen die Kadaver von verstorbenen Tieren und gewöhnlich auch die Leichen von Schwerverbrechern, die man nicht als würdig ansah, normal begraben zu werden.

Diesen schrecklichen Ort namens Gehenna nahm Jesus als ein passendes Symbol für die ewige Vernichtung einer Person, bei der aus der Sicht Gottes feststeht, dass sie für das ewige Leben nicht infrage kommt. Was heißt das? Nun, normalerweise haben Menschen nach dem Tod die Aussicht, durch die Auferstehung wieder zum Leben zu kommen. Diejenigen aber, die in die sinnbildliche Gehenna geworfen werden, bleiben für immer im Tod.

Diese Hintergründe werden von denjenigen, die an die Höllenlehre glauben, schlichtweg außer acht gelassen. Sie beharren darauf, dass Jesus in Verbindung mit der Gehenna, also dem Müllabladeplatz, von einem tatsächlichen Höllenfeuer gesprochen habe. Aber weder lässt sich eine Hölle mit Gottes Liebe vereinbaren, noch ergibt es irgendeinen Sinn, jemanden für ein relativ kurzes sündiges Leben für immer mit Feuer zu quälen!

LG Philipp

Ich glaube nicht an eine Hölle, sondern gehe (wenn überhaupt) eher von einer Art der Allversöhnung (Apokatastasis) aus.

Im übrigen gibt es in allen Religion auch Richtungen, die ohne eine buchstäbliche Hölle auskommen, oder sie zumindest als zeitlich begrenzt betrachten. Sogar im Islam.

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