Was ist Mannsein minus toxische Maskulinität?

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Hauptsächlich wäre das eben für die Gesellschaft wünschenswert wie für die Betreffenden, also Männer wie deren Angehörigen bzw. von negativem männlichen Verhalten und Gewalt Betroffenen.

Selbstbewusstsein und vor allem eine eigene Reflexion, Begrenzung und soziale und emotionale Einbindung sind wohl gerade bei Männern wichtig. Persönlichkeit und Authentizität geht damit einher. Mit männlichen Rollen ist wohl immer positives wie negatives verbunden, stärker als bei Frauen.

Ein Mann sollte attraktiv und ein guter Partner sein, etwas leisten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich glaube so etwas wie toxische Männlichkeit gibt es nicht. Es gibt Verhaltensmuster, welche vermehrt dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden. Selbstbewusstsein und Risikobereitschaft werden gerne als maskulin bezeichnet, während Empathie und Güte gerne als feminin bezeichnet werden. Der Grund dafür ist, dass diese Eigenschaften vermehrt bei den jeweiligen Geschlechtern auftreten bzw. i.d.R. attraktiv auf das andere Geschlecht wirken.

Letztendlich ist es aber so, dass das alles Eigenschaften sind, die jeder Mensch irgendwo besitzen sollte. Manche mehr und manche weniger. Selbstbewusstsein und Empathie sind Kernkompetenzen, die man als Mensch zum Überleben braucht. Niemand muss ein Genie auf all diesen Gebieten sein. Männern liegen nun einmal handwerkliche Kompetenzen mehr und Frauen soziale. Trotzdem sollte man auch als Frau eine Glühbirne wechseln können und auch als Mann sollte man wissen, wie man so kocht, dass man zumindest nicht verhungert. Das sind alles Kernkompetenzen, die jeder Mensch bis zu einem gewissen Grad erlernen sollte.

Und unter diesen Verhaltensmustern gibt es welche, die von anderen als positiv empfunden werden und welche, die als negativ empfunden werden. Wenn ich anderen die Tür aufhalte, zuvorkommend, höflich und freundlich bin, dann wird das im allgemeinen als positiv empfunden. Auf der anderen Seite gibt es dann Verhaltensmuster, die andere als negativ empfinden, wie z.B. das nicht einhalten gesellschaftlicher Normen. Jemanden nicht ausreden zu lassen, unhöflich sein, keine Manieren zu haben, wird in aller Regel als negativ empfunden. Auch hier weise ich nochmal darauf hin, das alles sind Eigenschaften und Kompetenzen, die jeder Mensch, egal ob Mann oder Frau, bis zu einem gewissen Grad besitzen sollte.

Schwierig wird es an dem Punkt, wo man sich zwar an gewisse Umgangsformen hält, aber unterschwellig ein gewisses Missfallen oder eine Ablehnungshaltung kommuniziert. Darunter fallen vor allem passiv-agressive Äußerungen, die keine wirklichen Angriffe sind, aber welche von der Gegenseite provozieren. Darunter fallen auch Verhaltensweisen, welche bestimmte Gefühlsregungen oder Handlungsweisen provozieren wollen. Z.B. wenn ich mich darüber beklage, wie dreckig es mir doch geht, damit meine Partnerin mich lobt und mich umsorgt. Solches Verhalten bezeichnen wir heute gerne als toxisch bzw. giftig, weil es unterschwellig kommuniziert wird, oft gar nicht rechtzeitig bemerkt wird und andere in einem schleichenden Prozess schadet.

Mein Punkt ist, dass all diese Verhaltensweisen nichts mit dem Geschlecht zu tun haben, sondern damit, dass man ein A-loch ist. Wenn ich mich in der S-Bahn so ausbreite, dass eine schwangere Frau sich nicht mehr neben mich setzen kann, dann hat das nichts mit meiner Männlichkeit zu tun. Ich bin einfach nur ein A-loch. Wenn eine Frau ihrem Freund droht, dass sie sich was antut, wenn er sie verlässt, dann hat das nichts mit weiblicher Empathie oder so zu tun. Sie ist einfach ein A-loch. Wenn ich etwas gegen einen Syrer sage, der 4-jährige Mädchen absticht, dann nicht weil ich rassistisch wäre oder etwas gegen Ausländer habe, sondern weil er ein A-loch ist.

Ich denke das Problem ist, dass wir mittlerweile an einem Punkt angelangt sind, an dem Männer und Frauen Fronten gebildet haben, die versuchen gegeneinander zu kämpfen. Statt sich darum zu bemühen den Problemen des anderen zuzuhören und diese zu lösen, konzentrieren wir unsere Bemühungen darauf die Probleme des anderen mit den eigenen zu übertrumpfen. "Wir Frauen haben es voll schwer." "Stimmt gar nicht, wir Männer haben es viel schwerer." Und das obwohl wir doch eigentlich alle das selbe wollen: miteinander glücklich zu sein. Aber wir schenken diesen ganzen dämlichen Debatten weiterhin Gehör, obwohl die Mehrheit der Menschen längst ausgestiegen ist. Ich glaube der Höhepunkt war vor einigen Jahren in England erreicht, wo Hardcore-Feministinnen mit Schwulen und Geeks diskutiert haben. Und nichts gegen Schwule - aber wenn ich mir meine Männlichkeit von Schwulen verteidigen lassen muss, dann muss ich mich ernsthaft fragen, für wen diese Debatten eigentlich noch geführt werden.

Und solche Begriffe wie toxische Maskulinität werden erfunden von Frauen, die so verbittert und festgefahren sind, dass sie für jedes Fehlverhalten das gesamte männliche Geschlecht verantwortlich machen. Umgekehrt passiert das bei sog. Incels bspw. natürlich genauso. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass das ein paar wenige Leute verbitterte sind, welche diese ganze Debatte stetig am Laufen halten. Und das wirklich schlimme ist, dass sie damit Erfolg haben, indem sie Leute mit ihrer "Propaganda" überzeugen. Und die Ironie dabei ist, dass eben die Warnungen vor solch toxischem Verhalten eben dieses heraufbeschwört.

Morgan Freeman hat mal so ähnlich gesagt: "Der einzige Weg, um Rassissmus zu beenden, ist aufzuhören, darüber zu reden. Denn der wird nur am Leben erhalten, weil Leute, die nicht rassistisch sind, so wie du und ich, jeden Tag wieder darüber reden." Und ich denke, das ist auch der einzige Weg, um die Probleme zwischen Männern und Frauen dauerhaft zu bekämpfen. Indem wir aufhören Menschen zuzuhören, die sich jeden Tag darüber beklagen und indem wir selbst aufhören darüber zu reden.

Klar gibt es dann immer noch Probleme und viele dieser Probleme müssen angegangen werden. Aber das schaffen wir nur, wenn wir alle an einem Strang ziehen und nicht verbitterten Leuten zuhören, welche unsere Gesellschaft in zwei Lager aufspalten will.

Ja würde ich behaupten. Ich habe davon nur Empathie. Selbstbewusstsein ist kaum vorhanden und Authentisch versuche ich zu sein aber manchmal erwische ich mich immer wieder dabei wie ich mich verstelle um einer hübschen Frau zu gefallen

Für mich ist ein mann ein richtiger mann, wenn er zu seinen Worten steht. Ein Mann ein Wort. Wenn er keine Fahne im Wind ist. Seine Stimmung nicht 20x am Tag wechselt. Beschützend ist & großzügig, ein mann geht auf wenn er gebraucht wird & eine Aufgabe hat im leben.

Ehrlichkeit, Selbstbewusstsein(echtes!) und Respekt

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lange Beziehungen