Was ist eure Meinung zum Mindestlohn (Erhöhung)?
Was haltet ihr von der Idee, den Mindestlohn zu erhöhen? Ich habe ein TikTok-Video vom Bundeskanzler gesehen, in dem er meint, dass eine Erhöhung des Mindestlohns eine gute Idee wäre. Wäre es nicht sinnvoller, die Lebenshaltungskosten zu senken, anstatt den Mindestlohn zu erhöhen? Wenn der Mindestlohn steigt, steigen doch auch die Kosten für viele andere Dinge.
4 Antworten
Den Mindestlohn zu erhöhen ohne die Wirtschaft vorher wieder in Gang zu bringen würde nichts außer noch mehr Firmeninsolvenzen bringen. Mindestlohn rauf ja, aber das muss auch durch eine funktionierende Wirtschaft gestemmt werden können, Momentan sehr schwierig.
Wenn der Mindestlohn steigt, müssen auch die Gehälter erhöht werden, die darüber liegen. Weil keine Fachkraft sich gerne auf "Ungelerntenniveau" reduzieren lässt.
Ich rede hier nicht von Spitzenverdienern, sondern von Leuten, die heute zwischen 15 und 20 € Stundenlohn haben und dafür meist deutlich mehr leisten als Mindestlöhner.
Aber je höher das Ausgangsgehalt, desto höher muss die Steigerung sein, damit von mehr brutto auch netto mehr übrigbleibt.
Mit steigendem Mindestlohn muss dann natürlich auch die Minijobgrenze (wieder mal) angehoben werden. Und wenn Bürgergeld-Schüler mehr dazuverdienen dürfen, als ihre Eltern zum Leben bekommen, natürlich auch der Bürgergeldsatz.
Ein höherer Minijobbetrag sorgt (in Kombination mit dem Ehegattensplitting) dann wiederum dafür, dass noch mehr Frauen noch länger zuhause bleiben und ihr Altersarmut-Risiko weiter erhöhen. Aber dafür brauchen deren Kinder weder KiTas noch Nachmittagsbetreuung, und die Minijoberinnen können von der Kinderersorgung gleich zur Pflege der (Schwieger-)Eltern wechseln.
Mit etwas Glück werden bei der Einkommensgießkanne dann auch mal die Studenten bedacht, und die Rentner werden sich auch zu Wort melden.
Und wenn noch irgendwer einen Beruf lernen soll, muss die Azubi-Vergütung angehoben werden, damit die Fachkräfte von morgen nicht weniger verdienen als Bürgergeldler oder Minijobber.
Und wer soll's am Ende bezahlen? Die Wirtschaft. Oder der Staat. Aus Steuereinnahmen.
Und wer bezahlt beides? Wir alle.
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Solange wir eine positive Inflation haben, soll das Einkommen auch steigen. Ganz einfach. Leider wird aber für den Endverbraucher immer alles teuerer - in Relation zum Einkommen. Zumindest für die meisten Bürger.
Ganz genau. Und Preise steigen ja auch mehr als nur um die Inflationsrate. Man sehe sich mal Preise für Fahrkarten an - zumindest bis zur Einführung des Deutschlandtickets. Oder vergleiche mal den Preis für eine Kugel Eis im Vergleich zu vor 10, 20 und 30 Jahren. Da sind 1,5-3,0% Inflation nix dagegen.
Es wäre sinnvoller den Mindestlohn zu erhöhen, als die Lebenshaltungskosten zu senken.
Warum?
- Es ist einfacher den Mindestlohn zu erhöhen, als die Lebenshaltungskosten (oder auch Inflation) zu senken.
- Der Mindestlohn betrifft die Geringverdiener und diese sind von steigenden Lebenshaltungskosten am stärksten betroffen.
- Reiche brauchen keine Entlastung.
emesvau
Dass alles teurer wird, ist gewollt. Denn das ist die gesunde Inflation. Dass allerdings durch die letzten Krisenjahre das Verhältnis von Lohnerhöhung zur Inflation in einem Ungleichgewicht entwickelt haben, stimmt.