Was ist die passende Kamera?

7 Antworten

Hallo

es gibt Kurse da wird die Kameratechnik gestellt, bzw viele Dozenten zeigen/erklären die Werkzeugpalette.

Im Prinzip reicht eine lichtstarke Prosumer wie eine Canon G1X, Olympus Stylus XZ2, Lumix LX, Sony RX10, RX100III aufwärts,,,

Nun ja 3000€ ist schon mal genug Budget zum einsteigen. Also die "Grundausrüstung" People/Hochzeitsfotografie ist der Kauf einer Kleinbildkamera mit einem;

  • 28-105 oder 35-135 Allrounderzoom mit geringer Verzeichnung und homogener Bildqualität bis zum Rand von 35 bis etwa 70mm bei Offenblende. Dass ist auch der an Kleinbild typische Bereich für Gruppenbilder
  • 85mm bis 100mm "Porträtmaschine"
  • Füllblitz mit Lichtformer für "Augenkleckse"
  • Filter
  • Stativ

Dazu nimmt man heutzutage DSLM mit Augenfocus damit hat dann auch ein Anfänger über 50% Trefferqoute in Bezug auf Schärfe und Belichtung.

Dennoch würde ich zum erlernen des "Handwerks" zum Gebrauchtkauf einer DSLR mit echter/nutzbarer Mattscheibe raten zb

  • Canon EOS 5D III (ab 450€)
  • Canon EF 24-105/3.5-5.6 IS STM (ab 200€) günstige Alternative dazu wäre das EF 28-105 USM oder EF 28-135 IS USM (gebraucht ab 75€ bzw 125€)
  • Canon EF 85/1.4 IS USM (ab 1000€) günstige Alternative dazu wären das EF 85/1.8 USM oder EF 100/2 USM (gebraucht ab 250€)
  • Polfilter Circular HTC 77mm (ab 100€) die günstige Alternativen haben 58mm bzw 72mm
  • Speedlite 220 EX (ab 10€) Lichtformer zum Blitz bastelt man selber zudem braucht man noch Polfilterfolie für Porträts mit Brillen oder Schmuck

oder

Nikon D800 (ab 450€)

Nikkor AFS 24-120/4 VR (ab 250€) oder AFD 28-105/3.5-4.5 (ab 75€)

Nikkor AFS 85/1.4 (ab 750€) oder AFS 85/1.8 (ab 250€)

oder

Sony a850 (ab 350€)

Sony SAL 24-105/3.5-4.5 (ab 100€) oder Minolta AF 28-105/3.5-4.5 (ab 50€)

Minolta AF 85/1.4 (ab 350€) oder Sony SAL 85/2.8 (ab 125€)

Portrait und Gruppenfotos erlernt man am Besten als Assistent eines "Alt" Fotografen (Altmeister) der noch aus der Analogfilmzeit kommt. Die Generation Digitalfotograf kann meist nicht "wirklich" fotografieren bzw versteht/durchdringt oft nicht das Handwerk.

Die grundsätzlichen Techniken und Anforderungen für denn Bereich kann man in wenigen Minuten erzählen oder in 20-30 Seiten aufschreiben (Es gibt dazu ja schon zig Bücher,,). Was man erlernen muss ist der Umgang mit denn Kunden. Basishandwerk Psychologie, Visage, Friseur, Typberatung.

Portraitfotografie ist "Handwerklich" ganz simpel dass können auch Vollautomaten. Aber Vollautomatikkameras erzeugen immer denn selben Look. Als Fotograf wird erwartet das man "mehr" kann und abliefert als ein Knipser mit einer Profikamera in der Hand. Das ist dann Arbeit. Es gibt halt "Zauberoptiken" wie zb bei Canon die EF 50/1.2L, EF 85/1.2L und EF 135/2L womit auch ein Knisper verkaufbare Bilder erzeugt solange der Knisper denn richtigen Focuspunkt auswählt/umsetzt, und dazu braucht man eine DSLR mit Mattscheibe.

Aber man kann auch mit einem 28-105 sehr schön freigestellte Portraits mit "Bouquet "erzeugen. Man muss nur denn Focuspunkt "anderst" setzen als die Automatik und man muss verstehen/sehen wie Bokeh/Bouquet aufgebaut ist und man durch tricksen/filteren das Bouquet verändert. Da gibt es Kreuzfilter, Softfilter (Softare und DuDu Soft), Vignetten, Kontrastsenker,,,,

Es hat einen Grund warum viele Fotografen Portraits mit einer Leica Messsucher erzeugen. Der Grund ist nur verstehbar wenn man damit arbeitet bzw wenn man sich "durcharbeitet" und die Optike/n "auswendig" kennt.

3000€ ist bissl hoch angesetzt für jemanden, der noch nicht wirklich viel mit Kameras gemacht hat.

Schau dich erstmal nach gebrauchten, etwas älteren Modellen um. Die können von der Bildqualität auch noch mit heutigen Kameras mithalten (viel hat sich in den letzten 8 Jahren nicht geändert). Und dann übe damit erstmal die legenden Dinge der Fotografie bevor du dich an größere Modelle ranwagst. Bis du alles mit deiner Einsteigerkamera in 2-3 Jahren gelernt hast, sind heutige Profimodelle wieder viel günstiger und du kannst günstig umsteigen.

Meine persönliche Empfehlung für Einsteiger: Canon EOS 70D, EOS 750D, EOS M50 oder Sony A6000.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite mit verschiedenen Canon Kameras seit 2008

Die Material- und Monetenschlacht gewinnt keinen Krieg, soll heißen, viel Geld hilft beim erzeugen guter Fotos NICHT.

Außer vierstelligen Canon Modellen gibt es keine schlechten Kameras, der letzten 12-15 Jahre.

Die Kamera muss zu dir passen, sie muss dir gut in der Hand liegen (am besten wie reingewachsen), nicht zu groß, nicht zu klein, du musst alle Bedienelemente gut erreichen können.

Deshalb intensiv ausprobieren, Kamera in der Hand und dann 20 mal oder mehr die Kamera von unten hoch, vor das Auge, eine Einstellung vornehmen und auslösen.

Die Kamera, die dabei am besten für dich und dein Gefühl abschneidet, die nimmst du.

Die beste Kamera dafür gibt es nicht, aber es gibt die beste Kamera für Dich. Um die zu finden solltest Du ein paar Dinge wissen und berücksichtigen.

  • Jede digitale Systemkamera (ob Spiegelreflex oder Spiegellos), auch gebrauchte der letzten Jahre, ist für das was Du in den nächsten 1-2 Jahren machst geeignet und qualitativ völlig ausreichend.
  • Spiegelreflex Kameras (DSLR) sind gerade am aussterben, wenn Du ein System kaufen willst was "zukunftssicher" ist, dann entscheidest Du Dich für Spiegellos.
  • Als Sensorgröße ist APS-C oder MFT das wo du Dich umsehen solltest. (ich bin ein Fan von MFT)
  • Du solltest Die Kamera auch danach aussuchen was Dir gefällt, schmeichelt, gut in der Hand liegt. Fotografieren hat am Ende nicht so viel mit "Messwerten" zu tun.
  • Kauf nur dann online, wenn Du ganz sicher bist, das genau diese Kamera die richtige ist. Ansonsten geh in ein Foto Geschäft, bei geringem Budget vorzugsweise eines was auch ein ordentliches Angebot an gebrauchten Kameras hat. Fabrikneu bekommst Du eine Einsteiger Systemkameras mit einem sogenannten Kit Objektiv um die 1.000,- €. z.B. die hier
Woher ich das weiß:Hobby – erste Spiegelreflex 1981, erste Digitalkamera 1999

Schön wäre wegen der Geräuscharmut eine kompkte Systemkamera, aber die sind neu, teuer und vor allem die Objektive schlagen ins Budget, außerdem benötigst Du für dein Vorhaben vermutlich einen ordentlichen Blitz mit Zubehör, was auch Geld verschlingt. Zudem, wenn Du das als "Arbeitsgerät" betrachtest, müsstest Du perspektivisch vermutlich im KB Format arbeiten.

Wenn es nicht schon Zubehör gibt, auf das Du zurückgreifen kannst, würde ich mit einem Gerät im APS-C Format anfangen, das hält den Preis im Zaum - z. B. eine Nikon Z50 ein Einsteigermodell an dem Du dich um sie dir zu erschließen vermutlich ein Jahr lang abarbeiten kannst.

Oder wenn Du mit deinem Budget ins Kleinbildformat willst, dann würd ich überlegen eine EOS6 DMK2, das ist zwar ne "urtümliche" SLR, aber sie kommt deinen Ansprüchen in anderer Hinsicht entgegen.