Was ist der Unterschied zwischen Gleichstellung, Gleichberechtigung und Chancengleichheit?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Gleichstellung ist das Ziel suf Basis Gleichberechtigung. 57%
Gleichberechtigung ist Vorsussetzung von Gleichstellung 29%
Gleichstellung ist kommunistische Planwirtschaft 14%
Hancengleichheit ist weiter gefasst als Gleichberechtigubg 0%

10 Antworten

Gleichberechtigung ist Vorsussetzung von Gleichstellung
  • Gleichberechtigung ist ein Ergebnis der Aufkärung und des Humanismus und wurde zum universellen Menschenrecht erklärt. Es diente historisch dazu, Menschen unterschiedlicher sozialer Stände oder Herkunft bspw. vor der Judikative eines Staates gleich zu behandeln. Siehe auch "die Würde des Menschen ist unantastbar" = alle Menschen haben den selben Wert.
  • Gleichstellung: während die Gleichberechtigung aussagt, dass Menschen von Natur aus unterschiedlich sind und gerade deswegen "trotzdem" die selben Rechte haben sollen, versucht die Gleichstellung die absolute Gleichheit von etwas herzustellen, wie bspw. von Personengruppen. Dabei geht man aber von einer "Norm" aus, die für alle gleich gelten soll, wie z. B. gleiches Gehalt für Frauen und Männer, ohne Rücksicht auf unterschiedliche Leistungsfähigkeit, ob individuell oder physiologisch bedingt.
  • Chancengleichheit bedeutet wieder die Akzeptanz von natürlichen Unterschieden, aber das bewusste, soziale gegensteuern dessen und einem gezielten Verbot von Diskriminierung bspw. bezogen auf das Alter, Geschlecht oder die Herkunft von Bewerbern auf dem Arbeitsmarkt.

Somit ist Gleichstellung niemals das Ziel der Gleichberechtigung. Ganz im Gegenteil!

Auch hat Gleichstellung erstmal nichts mit Kommunismus zutun, da es erstmal nur auf einzelen Gruppen innerhalb einer Gesellschaft zueinander bezieht. Der (reine) Kommunismus spricht dagegen von einer egalitären Gesellschaft, bei der die Gleichheit in Bezug auf Ressourcenverteilung besteht, oder im Verhältnis zum Staat (was bisher nur negative Ausprägungen für die Bürger mit sich brachte).

Auch Chancengleichheit kann der Gleichberechtigung nicht übergeordnet sein, da es nur situativ zum Tragen kommt und auch nur dann, wenn sie erkannt und bemängelt wird.

Gleichberechtigung ist ein Universalrecht und stellt die Voraussetzung für jede Form von demokratischer und liberaler Gesellschaft dar. Es ist das humanitäre Fundament, auf dem alles andere überhaupt erst aufgebaut werden kann.

Gleichstellung ist wenn du sagst in einem Unternehmen müssen 50 Prozent Männer und 50 Prozent Frauen arbeiten. Also die Gleichverteilung in allen Bereichen.

Gleichberechtigung bedeutet dass sich sowohl Männer und Frauen auf die gleichen Stellen bewerben dürfen. Wenn sich da aber mehr Männer bewerben, dann gibt es in diesem Unternehmen vielleicht mehr Männer.

Chancengleichheit ist die Vorstellung davon dass jeder die gleichen Möglichkeiten hat. Das ist aber aus verschiedenen Gründen eine Utopie. Die Gründe hierfür aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Aber der Mensch ist schlichtweg nicht dazu fähig, alle seine Mitmenschen gleich zu behandeln.

Atzej  12.09.2022, 08:20
Gleichstellung ist wenn du sagst in einem Unternehmen müssen 50 Prozent Männer und 50 Prozent Frauen arbeiten. Also die Gleichverteilung in allen Bereichen.

Das ist alberner Unsinn.

Die Idee der Gleichstellung als politischer Zielaufgabe entsprang der Einsicht, dass die Proklamation formaler Gleichberechtigung in vielen sozialen und rechtlichen Bereichen schlicht nicht ausreichte.

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Gleichstellung und Gleichberechtigung ist für mich das gleiche.

Chancengleichheit kann es nicht geben, weil Menschen unterschiedlich sind mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Erfahrungen, etc pp. Gleichheit würde auch bedeuten, alles über einen Kamm zu scheren und nicht mehr zu differenzieren. Vereinfacht gesagt, ein 1er-Schüler hat bessere Chancen als eine 2er-Schüler.

Sexismus ist Selektion nach Geschlecht. Dazu gehört auch eine Frauenquote.

Ungleichverteilung ist kein Indiz dafür, dass keine Gleichberechtigung herrscht. Das wird dummerweise immer noch nicht verstanden. Die muss vorliegen, andernfalls gehören Gesetze/Regelungen, die dagegen verstossen, angepasst. Sie hätten heutzutage ohnehin nicht lange bestand. ...Vielleicht haben Frauen (im Schnitt) einfach weniger Bock darauf, im Aufsichtsrat zu hocken. Andere Prioritäten. Oder es liegt (immer noch) an der Erziehung, oder oder.... Gehen wir im idealisierten Fall davon aus, dass jeder das machen kann, was er möchte. Soll dieser Zustand abgschafft werden, weil die Analyse ergibt, dass nur 40 % Frauen in der CDU sind?

Persönliche Entscheidungen hingegen muss jeder treffen können, wie er möchte. Ob ich in meinem Laden nur Frauen, nur Männer, nur blonde, langhaarige oder Tätowierte einstellen möchte, ist einzig und alleine meine persönliche Entscheidung. Ist ja mein Laden. Im öffentlichen Raum ist etwas anderes.

Gleichberechtigung ist Vorsussetzung von Gleichstellung

Gleichstellung wird mit der Zeit auf natürliche Art und Weise erzielt, in dem Gleichberechtigung und Chancengleichheit hergestellt werden. Die Gleichstellung entwickelt sich dann von selber, aus den günstigeren Bedingungen heraus.

Für Frauen wird es immer etwas anders sein, denn sie kriegen nun mal die Kinder. Deshalb kann man sie schlecht gleichmachen mit den Männern.

Es wurde gesellschaftlich schon vieles erreicht, um die Frauen wegen der Schwangerschaft und Kinderfürsorge beruflich nicht zu benachteiligen, und das ist gut so.

Wenn man nun Frauen unbedingt gleichstellen will mit Männern, z.B. in dem überall genau so viel Frauen wie Männer arbeiten sollen oder Frauen bevorzugt werden, damit Stellen mit Frauen besetzt werden können, so kommt es auf einmal zu Übertreibungen.

Früher hatte ich einen ziemlich autoritären Chef, was nicht immer einfach war. Dann wurde er abgelöst durch eine Chefin, und der Gleichstellungsgedanke spielte dabei vielleicht auch eine Rolle. Die Chefin war dann auch nicht besonders genießbar, jedenfalls am Anfang und blieb leider etwas zu skeptisch mir gegenüber, so dass mir nach dem Rentenbeginn keine Stunden mehr gewährt wurden.

Auf die Gleichstellung springen vielleicht vorzugsweise mehr Frauen an, die es den Männern gleich tun wollen. Die Hierarchie verbessert sich dadurch nicht unbedingt.