Essen mit einem Neonazi?

Guten Abend,

ein guter Freund und ich waren letzten Samstag Abend bei unserem Stamm-Italiener. Wir hatten für 20:00 Uhr einen Tisch reserviert und teilten dies so an der Theke mit.

Dort saß bereits ein Ehepaar, mitte 70, welche uns mitteilten, dass auch sie bereits für 20:00 Uhr reserviert hätten. Ich nahm das zur Kenntnis und sagte, dass sie dann natürlich Vorrang hätten.

Wir kamen irgendwie ins Gespräch und es baute sich eine gewisse Sympathie auf. Spaßeshalber sagte der ältere Herr, dass sie uns an den Tisch mitnehmen würden, wenn sich die Möglichkeit ergäbe.

Sie bekamen kurz darauf einen Tisch und nach einigen Minuten kam doch tatsächlich der ältere Herr zurück und bot uns an, dass wir uns gerne mit an den Tisch setzen könnten.

Wir nahmen das Angebot an und es war wirklich großartig. Es war interessant einen Dialog zwischen einer älteren (70+) und jungen (25+) Generation zu führen.

Anfangs dachten wir, es würde nicht lange gehen. Aber dann waren es am Ende über 3 Stunden und wir hatten wirklich einen tollen Abend mit sämtlichen Gesprächsthemen...

Als sich der Abend dem Ende neigte und wir bezahlen wollten, übernahm der ältere Herr plötzlich unsere Gerichte + Getränke (Wert c.a 25,00€ p.P). Der Wert ist nicht relevant aber es war uns so unfassbar unangenehm, sodass wir erstmal nicht wussten, was wir sagen sollten.

Wir bedankten uns im allen Maße und verabschiedeten uns langsam.

Ich weiß nicht wieso ich so bin, aber immer wenn ich Personen kennenlerne und diese von ihrem Beruf erzählen und ggf. ihren Namen erwähnen, bin ich neugierig und google die einfach mal.

Endresultat: Neonazi und NPD Vorsitzender......vor Jahren ein Polizeieinsatz bei ihm aufgrund des Besitzes von Schusswaffen....ich dachte ich gucke nicht richtig, aber es war genau der Mann auf den Bildern, welcher mir am Abend zuvor noch absoluten Respekt und ein sehr höfliches Verhalten gegenüberbrachte und wirklich keinen Eindruck diesbezüglich machte...

Ich wusste irgendwie nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte und bin bisher immer noch geschockt, weil das natürlich eine politische Einstellung ist, die ich so nicht akzeptieren kann, er aber menschlich (zumindest an diesem Abend und unabhängig von der Übernahme des Essens) total souverän und nett war...

Ich hatte schon zu dem Kollegen gesagt, dass ich bei unseren nächsten Besuch und einem zufälligen Aufeinandertreffen denen mal ne Flasche Wein schenke o,ä oder zumindest herzlich begrüße, aber nach diesem ganzen Informationsfluss....weiß ich nicht. Da er wohl recht bekannt ist in dem Ort, hätte ich Angst irgendwie in Verbindung gebracht zu werden....man stelle sich vor man sieht mich mit einem Neonazi und behauptet dann aus heiterem Himmel, dass ich diese Einstellung begrüße.

Wie würdet ihr reagieren bzw....wie würdet ihr euch fühlen?

Viele Grüße

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Also der NPD Vorsitzende kann das schon mal nicht gewesen sein denn der heißt Frank Franz und ist nicht 70 plus.

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Nein, das stimmt nicht. Extraversion und Verträglichkeit sind zwei Paar Stiefel.

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Also zunächst einmal zu den immer wieder genannten Gründen der äußeren Lebensumstände: autoritäres Elternhaus, Arbeitslosigkeit oder wirtschaftlich schlechte Stellung, Erziehung mit rechtem Denken, DDR-Sozialisation, schlechte Erfahrungen mit Ausländern oder gar keine Erfahrungen mit Ausländern.

Diese Gründe spielen eine Rolle, sind aber bei weitem nicht alles. Du hast nach Persönlichkeitseigenschaften gefragt und man hat in der Psychologie herausgefunden, dass die Persönlichkeit sehr wichtig ist für die politische Einstellung eines Menschen und sie kann auch Rechtsextremismus zum Teil erklären. Drei Persönlichkeitseigenschaften haben sich als wesentlich für eine rechtsextreme Haltung erwiesen:

niedrige Offenheit für Erfahrungen: Neigung, Veränderungen und Neues abzulehnen

niedrige Verträglichkeit: eine schlechte Empathie haben, sich also nur schwer in andere Menschen hineinversetzen zu können

hohe Gewissenhaftigkeit: eine hohe Leistungsbereitschaft, Selbstdisziplin und einen Hang zur Ordnung zu haben

Je stärker die oben genannten Eigenschaften auf jemanden zutreffen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich politisch im rechtsextremen Spektrum wiederfindet. Menschen mit einer niedrigen Offenheit in Kombination mit einer hohen Gewissenhaftigkeit, aber mit einer durchschnittlichen bis hohen Verträglichkeit, sind übrigens meistens Konservative.

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Das ist überwiegend genetisch. Empathie ist außerdem kein Entweder-oder-Phänomen, sondern eine Skala. Jeder befindet sich irgendwo auf dieser Skala, es gibt hochempathische Menschen und Menschen, die fast keine Empathie empfinden. Daneben gibt es noch ein Empathie-Spektrum, das bedeutet, dass man nicht für jeden gleich viel Empathie empfindet. So kommt es zum Beispiel, dass Linke sehr viel Empathie mit Homosexuellen haben, aber keine mit AfD-Anhängern. Trotzdem ist es so, dass Linke insgesamt von der Tendenz her empathischer sind als Rechte und daher überhaupt erst ihre Neigung kommt, sich für Minderheiten einzusetzen. Ich gebe dir aber Recht, dass in der Welt vieles einfacher wäre, wenn der Empathie-Level vieler Menschen höher und auch das Empathie-Spektrum größer wäre.

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Richtig die politische Einstellung ist bis zu einem gewissen Grad genetisch. Sie wird nicht direkt vererbt aber gewisse vererbte Persönlichkeitsmuster erhöhen die Wahrscheinlichkeit für bestimmte politische Überzeugungen.

Man hat schon herausgefunden, dass Menschen die wenig offen sehr gewissenhaft und wenig verträglich sind zu rechten politischen Haltungen tendieren.

Und umgekehrt neigen Menschen mit hoher Offenheit niedriger Gewissenhaftigkeit und hoher Verträglichkeit zu linken politischen Ansichten.

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Das kommt auf die Definition der Asexualität an.

Asexualität wird im Allgemeinen so definiert, dass man sich nicht zu anderen Menschen sexuell hingezogen fühlt.

Allerdings verstehen viele Asexualität eben so dass das auch die Anziehung zu irgendwelchen anderen möglichen Objekten oder im Allgemeinen eine andersartige Sexualität ausschließt.

Manche Wissenschaftler haben ebenfalls bereits darauf hingewiesen, dass wirkliche Asexualität im Sinne keinerlei Anziehung zu empfinden selten sei und die obige allgemeine Definition von Asexualität unscharf ist, da sie eben so auch Paraphilien beinhalten würde, zu denen auch Objektophilie zählt.

Von dem her gesehen ist deine Frage schwer zu beantworten.

Nach der obigen Definition wärst du eigentlich asexuell aber nach dieser Definition wären auch Menschen asexuell mit denen viele Asexuelle sicherlich nicht in einen Topf geworfen werden wollen.

Ich würde mal sagen du bist einfach objektophil.

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Es kann durchaus genetisch sein z.B. wenn das Persönlichkeitsmerkmal der Gewissenhaftigkeit niedrig ausgeprägt ist.

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Es wird uns so beigebracht ja.

Allerdings hat es die menschliche Natur auch eingerichtet dass wir uns nicht in Menschen verlieben mit denen wir als Kinder aufgewachsen sind.

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Nein, es gibt keinen freien Wille

Nein, der freie Wille ist eine Illusion.

Jeder kann nur der sein, der er auf Grund seiner Anlagen und Erfahrungen sein muss.

Und daher kann auch niemand eine freie Entscheidung treffen.

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Hallo, weil es den meisten Menschen schwerfällt, Introversion als Persönlichkeitsmerkmal zu akzeptieren. Es wird uns immer beigebracht dass jeder möglichst viele Freunde braucht usw. Die wenigsten verstehen dass es auch Menschen gibt die nicht so sehr auf soziale Kontakte angewiesen sind weil die wenigsten in stärkerem Ausmaße introvertiert sind. Deine Eltern sagen dir also nur das was die Gesellschaft von Ihnen erwartet. I h selbst bin auch extrem introvertiert habe keine Freunde und brauche auch keine meine Eltern haben da aber nie ein grosses Ding daraus gemacht weil sie beide stark introvertiert sind. Es ist verwundernswert wenn wirklich alle in deiner Familie so offen sind da Introversion ein erbliches Merkmal ist. Da hast du es natürlich schwer. Sag doch deinen Eltern einfach mal sie sollen sich über Introversion schlau machen vielleicht verstehen sie dich dann besser.

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Das ist keine Krankheit sondern eine Persönlichkeitseigenschaft, die man Introversion nennt. Ist bei mir genauso.

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Es ist vermutlich überwiegend genetisch bedingt sowie auch Heterosexualität und Homosexualität. Das gleiche gilt für die romantische Orientierung. Ich bin übrigens auch asexuell und aromantisch.

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Als ich bereits jugendlich war

Ich bin asexuell, was für mich auch queer ist, und habe dass bemerkt, wo ich in die Pubertät kam. Richtig verstanden habe ich das dann mit 16-18, wo ich auch das erste Mal über Asexualität gelesen habe.

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Hallo, also das geht mir genauso. Ich kann mich auch immer gut in die Täter hineinversetzen, auch wenn das vielleicht nicht normal ist.

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Ich sehe das wie David6228. Der Täter sollte selbst entscheiden dürfen.

Es kann nicht jeder resozialisiert werden.

Allerdings bin ich dagegen, dass die Todesstrafe wie in den USA läuft, wo man vorher 20 Jahre im Knast sitzt.

Das ist für die Täter falsch und auch teuer für die Gesellschaft.

Aber um deine Frage zu beantworten, es gibt auch in gebildeten Ländern sehr viele Leute, die pro Todesstrafe sind.

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