Was ist der Grund für den immer stärkeren Fachkräftemangel in Deutschland?

Das Ergebnis basiert auf 22 Abstimmungen

liegt an was anderem 59%
liegt an beidem 27%
liegt an den Arbeitsbedingungen 9%
liegt an dem zu geringen Gehalt 5%

19 Antworten

liegt an beidem

Ich würde fast behaupten das beides die Gründe für den Mangel sind. Zum einem gibt es viel weniger junge Leute die eine Ausbildung machen wollen bzw. wissen viele nicht was sie machen wollen nach der Schule. Es wird ein Abitur und anschließend ein Studium gemacht, währenddessen herrscht ein akuter Lehrlingsmangel und jährlich bleiben tausende Lehrstellen unbesetzt. Für Arbeitnehmer macht sich das insofern bemerkbar das sie teilweise unter erschwerten Bedingungen arbeiten müssen, gerade in der Pflege und im Handwerk ist das ein Trauerspiel was seit vielen Jahren den Arbeitsalltag prägt. Ein bekannter von mir arbeitet als Pfleger und ist Stationsleiter in unserem städtischen Krankenhaus und was er teilweise berichtet passt auf keine Kuhhaut. Er erzählt davon das es keine Seltenheit ist das man in manchen Phasen 2 Wochen am Stück durchknüppeln muss ohne einen Tag frei und die Bezahlung für das was man leistet relativ gering ist gerade bei Azubis. Natürlich wollen sich sowas die wenigsten freiwillig antun. Obendrein kommt noch das viele viel später in Rente gehen wegen dem Fachkräftemangel und die Altersarmut die vielen blüht nach Beendigung der Arbeitstätigkeit. Seit Jahren beschwert man sich über einen Fachkräftemangel und Lehrlingsmangel aber die Zustände bleiben meist unverändert. Zwar gehen einige Betriebe soweit das sie Azubis regelrecht bestechen mit Prämien und Geschenken, ein Handwerksbetrieb bei uns in der Gegend hat die 4 Tage Woche eingeführt und Azubis bekommen Geschenke wie Geldprämien oder Smartphones wenn sie beispielsweise eine Klausur bestehen oder ein gutes Zeugnis bekommen oder die Abschlussprüfung bestehen. Es ist eigentlich traurig das es soweit kommen muss das man die jungen Leute bestechen muss um sie zum Arbeiten zu kriegen, wobei die Lösung auf das Problem fast auf der Hand liegt nämlich bessere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.

55yxc  12.01.2023, 10:38

"wobei die Lösung auf das Problem fast auf der Hand liegt nämlich bessere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen."

Dickes Ausrufezeichen. Wenn sich jemand kaputt schuftet und seine eigene Gesundheit für die Gewinnmaximierung der Bosse aufs Spiel setzt, dann hat das gefälligst ausreichend honoriert zu werden. Und dann braucht man sich auch nicht zu wundern, warum man Jugendliche oder generell Menschen erst bestechen muß. Liegt doch auf der Hand warum.

Stimme aber mit deiner Antwort überein..

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Dg31one  12.01.2023, 10:44
@55yxc

Und das ist das Problem, den Chefs werden die Taschen gefüllt aber die Arbeitnehmer werden mit teils lächerlichen löhnen abgespeist und einer niedrigen Wertschätzung für ihre Arbeit. Das große Problem ist bei vielen Arbeitnehmern, das sie ihre Mitarbeiter als selbstverständlich betrachten und genau das zum Verhängnis wird wenn diese dann weg sind erst dann verstehen viele Arbeitgeber was sie an ihren Arbeitnehmern hatten. Die Mitarbeiter sind letztlich das Kapital jedes Betriebs und ohne Mitarbeiter läuft garnichts und das müssen sich viele Arbeitgeber vor Augen halten.

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55yxc  12.01.2023, 10:45
@Dg31one

Jep. Man müsste viel mehr Streiken und fordern. Die Franzosen machen es richtig. Was hat man schon in Deutschland zu verlieren? Wenn du deswegen gekündigt wirst, gibts ALG1+2 und man sucht was Neues. Klar geht es wahrscheinlich dort auch erstmal so zu aber man sollte trotzdem mehr streiken und fordern. Anders geht es nicht.

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Dg31one  12.01.2023, 10:55
@55yxc

Tja aber das ist das Problem, die deutsche Person nimmt alles hin und widerspricht nicht! Das hat man in so vielen historischen Ereignissen gesehen das der deutsche alles einfach runterschluckt was vorgesetzt wird! In Frankreich, Niederlanden oder Dänemark wären alle anderen auf die Barrikaden gegangen bei solchen Zuständen. Der deutsche wiederum nicht, er nimmt das ruhig und anstandslos in kauf aber beschwert sich am lautesten über die Zustände. Eine typisch deutsche Krankheit ist das.

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liegt an was anderem

Es liegt an der katastrophalen Reproduktionsrate der Deutschen Bevölkerung!

Jede gesunde Familie müsste eigentlich drei Kinder haben um die Bevölkerungszahl zu halten. Zwei für den Bestand und eines für die die, aus welchen Gründen auch immer, keine Kinder bekommen können!

Hier ist das Hauptproblem, egal ob Rente, Arbeitskräfte oder Zuwanderung!

55yxc  12.01.2023, 10:15

Das ist nicht das Hauptproblem sondern nur die halbe Wahrheit! Eine Frage ist erst beantwortet, wenn man nicht mehr "warum" fragen kann. Also - warum bekommen wir keine Kinder mehr? Irgendwas muss es den Deutschen vermiest haben, eigentlich will ja jeder Menschen (oder fast jeder) eine Familie.

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eingew  12.01.2023, 10:18
@55yxc

Überbevölkerung. Siehe z.B. Mouse-Utopia-Experiment.

Dazu kommt, dass Kinder das größte Armutsrisiko sind.

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eingew  12.01.2023, 10:17

Hier sind Fortschritte in der Lebenserwartung und Bevölkerungszunahme durch Migration nicht eingerechnet. Die Geburtenrate ist seit 1970 bei ca 1,5 und die Bevölkerung liegt ebenso stabil bei ca 80 Mio, ist seither sogar gestiegen.

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atm77  12.01.2023, 10:34
@eingew

Hier ist wiederum der Altersdurchschnitt nicht eingerechnet!

80 Millionen sind nicht gleich 80 Millionen wenn du einmal 30 und einmal 60 % Rentner hast.

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Iohanes  12.01.2023, 11:11
@atm77

Ja, will ja keiner hören! Hier werden Kinder durchgefüttert die in Ländern hemmungslos gezeugt werden wo es nicht möglich ist diese zu ernähren! Aber in großem Wohlstand gibt es keinen eigenen Nachwuchs! Egoismus und falsche Politik!

Es nützt nichts hier, wo die Bevölkerung schrumpft, keinen Nachwuchs zu zeugen, aber Asylbewerber noch und nöcher aufzunehmen die der Wirtschaft nichts bringen und die nur dazu geeignet ist das die eigenen Nachkommen zur dekadenten Minderheit werden!

Da muss dringend auch den Religionen auf die Finger gehauen werden, die sind Hauptverantwortliche für die mangelnde Aufklärung und die fehlende Geburtenkontrolle!

Das klingt alles drastisch, aber es ist bittere Wahrheit!

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liegt an beidem

Leider herrscht die Mentalität in vielen Industrieländern, dass man unbedingt ein Diplom / abgeschlossenes Studium braucht, damit man eine gute und vor allem gut bezahlte Arbeit hat.

Dadurch werden die Fachkräfte nicht nur schlecht bezahlt, sondern werden diese Jobs dementsprechend auch so behandelt, wie die "Arbeit der Dummen", "Arbeit der ungebildeten Einwanderer" oder "Arbeit derjenigen, die in der Schule schlechte Noten gehabt haben". Deswegen absolvieren immer weniger Menschen solche Ausbildungen.

Also meiner Meinung nach gibt es dazu 3 Faktoren: Herablassende Mentalität, dadurch schlechte Bezahlung und dadurch schlechte Arbeitsbedingungen.

liegt an beidem

Es liegt an mehreren Dingen.

  1. schlechter Lohn
  2. schlechte Arbeitsbedingungen
  3. Konkurrenzsituation zu Einwanderern, die oft für einen noch geringeren Lohn arbeiten und somit Verdienstgrundlagen minimieren (auch für Geringverdiener oder Nebenjobber, z.b. Frauen die zu Hause Kinder großziehen)
  4. schlechte Familienpolitik, nicht genügend Unterstützung
  5. mittelalterliche Rollenverteilung, auch im Berufsbereich
  6. viele zu hohe Steuern, Mieten usw. Kinder kosten Geld
  7. schlechte Bildungspolitik, gerade für Kinder
  8. zu hohe Ansprüche sehr vieler Arbeitgeber (welche nur dazu dienen, den eigenen Profit auf Kosten der Angestellten zu maximieren)
liegt an was anderem

Der Fachkräftemangel - obwohl iwo berechtigt aufgrund der Demografie - dient dazu, an den bestehenden Strukturen nichts verändern zu wollen. Deutschland ist ein Niedriglohnland und ist ua deshalb so wettbewerbsfähig- und stark.