Was ist das Geheimnis der Popularität des Boris Pistorius (neben seiner sympathischen Ausstrahlung)?
Boris Pistorius wird mittlerweile laut flüsternd als künftiger Kanzlerkandidat gehandelt und soll an die Position von Olaf Scholz rücken.
Aber warum ausgerechnet er? Was genau macht ihn zum perfekten Kanzlerkandidaten und wie ist seine enorme Beliebtheit zu erklären? Er wirkt authentisch, bescheiden und sympathisch. Aber reicht das aus und ist eine derartige Aura so vorteilhaft in der hohen internationalen Politik mit ihrem rauheren Klima?
So häufig trat er meines Erachtens in seiner doch relativ kurzen Amtszeit als Verteidigungsminister auch nicht öffentlich in Erscheinung.
Habt ihr dazu eine Erklärung?
9 Antworten
Das Geheimnis würde ich auch gerne wissen !
Er ist Neu und durch die Medien scheinbar auf die Liste
gekommen !
Er ist zwar der beste Verteidigungsminister der letzten
20 Jahren - aber die echten Beliebheitsgründe für eine
Kanzlerschaft sehe ich auch nicht.
Gut das Er sich nicht Kriegsminister nennt !
Genau, deshalb meine Frage.
Für militärische Fragen sicher die passende Personalie. Das ist sein Metier und das treibt er voran.
Danke!
Wenn man seinen Kanzler betrachtet und erst recht seine Vorgägerin, dann hat er den beiden zu verdanken, dass es einfach ist, besser da zu stehen.
Ich vermute mal, dass die positiven Umfrageergebnisse mehrheitlich von Nicht-SPD Wählern kommen. Seine Partei dürfte da ziemlich zerissen sein. Man erkennt zwar, dass man mit Scholz schlechtere Karten hat, aber inhaltlich ist Pistorius als eher konservativer Realo eher ein Aussenseiter in seiner Partei. Als Kanzler hätte er sicher kein leichtes Spiel mit der eigenen Partei.
Wenn die Partei sich jetzt kurzfristig entscheidet den Kanzler abzuschiessen, ich weiss nicht ob das wirklich gut gehen würde. Ich kenne von Pistorius kein Programm, weiss nicht wie er zu Themen wie Bürgergeld oder Klimaschutz steht, zu Schuldenbremse, zur Migration. Das müsste dann mit heisser Nadel erst zusammengestellt werden. Er dürfte kaum alle Positionen von Scholz übernehmen. Würde er Taurus liefern zusammen mit Kanzler Merz ? Sagt er heute nur nichts dazu, weil Scholz noch der Chef ist ?
Für eine SPD Kanzlerschaft wird es kaum reichen.
Danke!
Als Kanzler hätte er sicher kein leichtes Spiel mit der eigenen Partei
Das vermute ich ebenfalls, ohne es sachlich begründen zu können. Hinsichtlich seiner Ausricntung zur Sozialpolitik, die ja noch immer Teil der Parteiphilosophie der SPD ist, ist nichts bekannt. Diesbezüglich wirkt er auf mich aber eher konservativer. Wenn ich nicht wüsste, dass er in der SPD ist, würde ich ihn sogar eher in der CDU verorten. Aber wie erwähnt - das ist eine reine Gefühlssache. Er fällt lediglich positiv in Verbindung mit der Ausübung seines Amtes auf, zumal seine Vorgängerin genau das gegenteilige Bild bot.
Ich denke auch, dass seine Eignung als Verteidigungsminister vor allem Fremdwähler überzeugt. Er spricht sich deutlich für ein starkes Militär aus, setzt sich dafür ein, wirbt für Nachwuchs und sitzt für sehr viele auf dem richtigen Posten. Das wiederum erscheint eine Ausnahme zu sein.
Bezüglich des Taurus habe ich vernommen, dass sich seine Haltung mit der von Olaf Scholz decken soll. Er rät wegen des Eskalationspotenzials ebenfalls von der Lieferung ab.
Pistorius betreibt unaufgeregte Politik, ohne dabei in Polemik zu verfallen. Er benennt klar die Probleme und sucht für diese nach Lösungen. Das wirkt zumindest kompetent.
Pistorius gilt dabei weitestgehend als frei von Skandalen.
Auch dürfte er bei einigen Rechten beliebter sein als andere Politiker der SPD, da er in der Vergangenheit schon islamistische Gefährder abschieben ließ.
Die Zeiten, in denen wir Russland als verlässlichen Partner betrachten können, sind leider spätestens seit Februar 2022 vorbei.
Und nicht wenige in Moskau fantasieren davon, Russland einzunehmen.
Bei den imperialistischen Bestrebungen Russlands müssen wir leider kriegstüchtig werden.
Versteh mich nicht falsch. Ich habe meinen Wehrdienst verweigert und habe mich auch beim Exkurs nach Berlin mit Vertretern des Verteidigungsministeriums angelegt.
Das waren aber andere Zeiten und Russland war damals noch ein Partner. Das ist leider vorbei.
Es heißt aber "Gott sei Dank" immer noch Verteidigunsministerium
Pistorius hat von Anfang an von Krieg gesprochen als hätten wir
Krieg. (natürlich ungeschicktes Verhalten).
Selbst die Hilfen für die Ukreine-Verteidigung würde ich nicht
so ansprechen.
Also könnte auch von Veteidigungstüchtigkeit sptrechen, also
ein reiner gebräuchlicher Wortschatz. Ich nenne Ihn auch nicht
Kriegsminister. Ich weiß auch das er es nicht so meinte aber
als Minister könnte er schon ein bisschen auf seinen Wortschatz
achten.
Ich gestehe ihm zu, das Pistorius der beste Verteidigungsminister
der letzten 20 Jahren ist, aber deswegen noch lange kein guter
diplomatischer Bundeskanzler ?
Selbst wenn wir uns gegen einen Aggressor verteidigen, befinden wir uns dennoch im Krieg.
Die Ukraine befindet sich auch im Krieg, obwohl sie sich gegen Russland verteidigt.
Von daher ist es schon richtig, wenn Pistorius von „kriegstüchtig“ spricht.
Ich verstehe, dass es gerade bei der älteren Generation Unbehagen auslöst und auch ich möchte keinen Krieg.
Aber Pistorius spricht damit die bittere Wahrheit aus: die Kriegsgefahr ist so hoch, wie seit langem nicht und darauf müssen wir uns vorbereiten.
Ich habe meinen Wehrersatzdienst übrigens im Katastrophenschutz abgeleistet und habe auch kein Problem damit, im Falle eines Krieges in den Zivilschutz zurückzukehren.
Das ist Ansichtssache - ich gebe Dir recht - vielleicht bin ich ein Petant !
Meine Erwartungen von einem Minister sind Andere, sonst müßte ich Ihn
Kriegsminister nennen - Einige tun es vielleicht auch ?
Die Frage war auch woher kommt die Beliebtheit zum Amt als Kanzler ?
Da wäre doch Diplomatie sehr stark gefragt - oder ?
Im Prinzip richtig !
Viele die es machen, sind Populisten - die keine bessere Lösung haben,
deshalb auch nicht beliebt !
Danke!
Vielleicht ist er ja doch der Wolf im Schafspelz (bezogen auf deinen letzten Absatz).
Er tut was, das Richtige und vor allem tritt er nicht in Fettnäpfe.
Danke!
In seinem Ministerium ist er definitiv kompetenter, als seine Vorgängerin. Ich erinnere mich an ein Silvestervideo (zum Thema Fettnapf... 😃).
Das würde ich nicht ganz so sagen:
Das Beiwort "Krieg" ist sicher nicht gut für ein Ministerium
(Verteidigung) nicht gut für die Bundeswehr, für die
Ausrüstung, nicht gut für Deutschland , nicht gut für die EU
oder gar nicht gut für die NATO (die nennt das mit Recht Verteidigungs-
Rüstung /Armee).
Unsere GrundgesetzVäter haben sich auch absichtlich auf
Verteidigungs-Ministerium geeinigt.
Der Kriegs-Sprachgebrauch kommt bewußt - sicher nicht gut an -
woher also die Beliebtheit ?
Eben weil er im grundegenommen der beste Verteidigungs-Minister
seit 20 Jahren ist - aber wo bleibt die Diplomatie und andere Leistungen
, die man für einen Kanzler haben sollte ?
Wo steht denn das Beiwort "Krieg"? - Außerdem sind die Menschen nicht zu blöd, um um diese winzige Ecke zu denken und die Kurve zu kriegen. Das Wörtchen "Verteidigung" hat doch auch nicht wirklich was bewirkt. Wir haben behauptet, es gäbe niemanden mehr, der was gegen uns hätte und dass wir uns nie mehr verteidigen müssten und auch nicht wollen. Das mit dem "Wollen" haben die Jugendlichen ziemlich tief inhaliert. Die würden jedem das Land zum Fraß vorwerfen, der die Hände danach ausstreckt.
Dies hat Pritorius leider schon öfter benutzt:
Noch vor Antritt zum Minister hat er sich so ausgedrückt
als hätte Duetschland Krieg - auch wenn er es nicht so meinte !
Des öftern dann auch öfter, wie z.B. Kriegstauglich ! etc.
Diese Wortwahl finde ich unangepasst und macht mich betroffen !
Die Wortwahl mag erschrecken und soll wohl auch paar aufwecken und wie man sieht, funktioniert es. Es gibt hier nichts zu verharmlosen; die Lage ist ernst. Wir müssen befähigt werden, einen Krieg zu führen, auch wenn wir ihn nicht angefangen haben. Führen bedeutet, dass wir als Verteidiger die Initiative haben und der Angreifer reagieren muss. Bisher wurden Kriege auch so lange geführt, bis man das Hauptquartier auf gegnerischem Gebiet eingenommen hatte, also das Land im Grunde genommen. Wie das bei Russland laufen soll mit "nur bis an die Grenze zurückdrängen", würde ich gern mal wissen. Man sieht doch bei Israel, dass die Flammen immer wieder auflodern.
Wenn Kim sich nun in den Krieg einmischt und der sich auf Korea ausdehnt und Japan mitmacht und China irgendwas ... dann können wir nicht erst anfangen, darüber nachzudenken, was "Krieg" ist. Wir sind zu bequem geworden.
Über Verteidigungstüchtig etc. ist ja nichts zu sagen - aber von einem
Minister erwarte ich schon, daß er seine Wortwahl besser im
Griff hat.
Aber mit -Kiegs- womöglich Angst schüren ist ja auch nicht Sinnvoll.
Bei der Ukraine leisten wir ja auch im Höchstfall zur Verteidigungshilfe !
er wirkt authentisch, bescheiden und sympathisch.
...und kompetent.
Aber reicht das aus
Möglicherweise angesichts der Alternativen.
Ja, das ist durchaus ein nicht von der Hand zu weisender Gedanke.
Danke!
Naja mit seiner Kriegstüchtigkeit und ähnlichen Aussagen
geht er mir persönlich auf den Geist !
Als Kriegskind und der betreffenden Nachkriegszeit
bin ich bin ich hier sehr empfindlich und suche nach
seiner hochgespielten Beliebtheit
opi ehrsam