Was ist bei Kindern angeboren, was anerzogen?

10 Antworten

Die Grenzen zwischen angeborenem und anerzogenem Verhalten sind nicht eindeutig zu ziehen. Für ein Gen sind die anderen Gene schon Umwelt und auch die äußere Umwelt hat auf die Funktionsfähigkeit (Transkription) der Gene Einfluß. Das Verhalten wird aber über das Hirn gesteuert. Die Gene haben Einfluß auf die Entwicklung der Neuronen des Gehirns. Das Lernen und anschließende Verhalten erfolgt aber über die Ausbildung von Synapsen zwischen den Neuronen. Die Ausbildung der Synapsen und damit das Netzwerk des Gehirns wird durch die Umwelt stimuliert. In den ersten Lebensjahren erhöht sich die Zahl der Synapsen um etwa den Faktor 16. Deshalb ist diese Zeit für die Entwicklung eines Menschen so wichtig. Es gibt andererseits spezielle Erscheinungsformen (z.B. Normabweichungen oder Krankheiten), die sich auf spezielle Gene zurückführen lassen.

Da ihr mit der Situation offensichtlich etwas überfordert seid, wäre es wohl sinnvoll das Kind zunächst von einem Arzt untersuchen zu lassen und dann je nach Ergebnis der Untersuchung möglicherweise eine Erziehungsberatung aufzusuchen.

Jedes Kind ist anders. Mein 2. war ein Schreibaby und ist jetzt mit 20 Monaten immer noch absolut schwierig. Schläft nach wie vor nur beim stillen, kinderwagen geht garnicht. Das mit den Wutausbrüchen haben wir auch und er schreit immernoch einige Stunden jeden Tag.

Der erste war das Gegenteil. Ein absolutes Anfängerbaby und immer schon eher ruhig und unkompliziert.

Die Erziehung, Regeln und lebensumstände sind bei beiden immer schon identisch.

Ist also oftmals einfach Charakter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 3 Kinder, nebenberuflich in der Säuglingspflege tätig

Es gibt High Need Babys, die benötigen mehr Aufmerksamkeit als andere.

Unsere Tochter ist auch eine, die immer bespielt werden will. Mittlerweile (2,5 Jahre) kann ich zu ihr sagen, wenn ich mal allein was machen muss, dass sie sich allein beschäftigen soll. Dann geb ich ihr paar Puzzle oder sie spielt mit ihrem Playmobil Haus. Damit kann sie sich ne halbe Stunde gut beschäftigen. Manchmal hab ich sie auch schon fernsehen lassen. Aber man merkt, dass sie dafür noch zu klein ist. Danach ist sie wirklich immer überreizt und übellaunig und hat erst recht Wutanfälle, deshalb versuch ich das nur im Notfall zu machen.

Wird aber immer besser. Mit 2 fand ich es auch sehr anstrengend , deshalb haben wir sie da 3 Tage in die Kita gegeben, da ich gar nichts im Haushalt machen konnte, weil sie immer geweint hat, wenn man nicht mit ihr gespielt hat

es gibt eher introvertierte und eher extrovertierte Menschen. Viel davon ist angeborene Anlage. Es ist nicht selten, dass Eltern von zwei Kindern, zwei vollständig unterschiedliche Temperamente haben.

erlernt oder nicht erzogen ist aber, wenn ein Kind so gar keine Frustrationstoleranz hat, keinerlei Grenzen annimmt. Wobei es durchaus Kinder gibt die durch ihre Veranlagungen da echter Herausforderungen für Eltern sind.

Aber egal wie es bei euch gelagert ist. Du schreibst sehr klar, dass euer Kind für dich/euch gerade eine echte Herausforderung und Belastung ist.

Es ist legitim sich Hilfe zu suchen. Geh in eine Erziehungsberatungsstelle und hol dir dort Tipps. Geh auch gerne zum Jugendamt und bitte um Familienunterstützung / Beratung im Umgang mit deinem Kind. Du kannst auch ein Kinderzentrum aufsuchen und das Kind dort mal untersuchen lassen und Beratung in Anspruch nehmen.

Es ist total ok, wenn Eltern mal mit ihrem Kind überfordert sind. Es ist absolut stark sich das einzugestehen und sich Hilfe zu suchen. Euer Kind wird euch diese Stärke irgendwann danken.


THEnewPROF 
Beitragsersteller
 20.06.2024, 21:21

Danke!

Babys und sehr kleine Kinder sind oft unruhig im Kinderwagen, da sie in diesem Alter eine starke Bindung zu ihren Eltern haben und sich sicher und geborgen fühlen möchten. Im Kinderwagen fühlen sie sich oft isoliert und allein, was zu Unwohlsein und Unzufriedenheit führen kann. Eine Tragehilfe oder ein Tragetuch zu benutzen wäre dann eine gute Alternative. Eine Lösung für dieses Problem könnte auch sein, den Kinderwagen regelmäßig zu nutzen und das Kind langsamer daran zu gewöhnen, indem man kurze Spaziergänge macht und das Kind zwischendurch herausnimmt und trägt.

Des Weiteren haben Babys und einjährige Kinder noch keine ausreichende Fähigkeit, sich selbst langzeitig zuverlässig zu beschäftigen, da sie in diesem Alter noch sehr von ihren Eltern abhängig sind und ihre Umwelt noch nicht eigenständig erkunden können. Sie benötigen noch viel Aufmerksamkeit, Interaktion und Sicherheit. Mit der Zeit wird es aber immer mehr Momente geben, wo dieses klappen wird.

Liebe Grüße Kati von LiebevollGrossWerden 🌷 🦋

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Familienberaterin & Kommunikationsexpertin & 3-fach Mama