ADHS = Fake-Krankheit?

Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen

Nicht Fake!! 67%
Ungewiss... 19%
Fake!! 14%

18 Antworten

ADHS ist ganz gewiss keine Fake-Krankheit, wird aber zu oft diagnostiziert und es werden auch oft zu schnell Medikamente verschrieben. Nichtsdestotrotz gibt es diese Krankheit und es sind manchmal auch untrerstützend Medikamente notwendig.

Nicht Fake!!

Ich bin 16 habe adhs und die kindliche "Unachtsamkeit" und aufgedrehtheit müsste, wenn es Fake were, weg sein. Ist aber nicht so. Deswegen kann ich auch mit gutem Gewissen sagen das ADHS keine Erfindung ist um Medikamente zu kaufen. Ich habe Ritalin 1 Jahr genommen bevor ich es selbstständig abgesetzt habe.

warum hast du die Medikamente abgesetzt?

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Ungewiss...

Soweit ich das mitbekommen habe hat ADHS viele Facetten und die Diagnose erfolgt nicht unbedingt anhand objektiver Kriterien. Viele Einschätzungen sind völlig subjektiv: z.B. die Frage: Ist ihr Kind überdurchschnittlich störend aktiv? Wie will man diese Frage objektiv beantworten / messen? Man braucht nur überforderte / intolerante Eltern / Umfeld und schwupps ADHS. Ich schließe einen Krankheitswert insgesamt nicht aus, halte aber weitere Forschung für dringend erforderlich!! Insbesondere bevor man Kinder mit irgendwelchen Drogen vollpumpt!

Deine Beschreibung der Diagnostik ist völliger Schmarrn.

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@Citoyen

Die Tests am Computers und die Fragebögen an die Lehrer und sonstigen Betreuer hast du doch glatt unterschlagen.

Die Fragebögen werden von den Eltern sehr viel kinderfreundlicher ausgefüllt als von den anderen Beteiligten. Die wollen in der Regel kein Medikament fürs Kind

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@Menuett

kommt aber oft vor. Ich habe schon eine ADHS "Diagnose" gesehen, die der Zahnarzt gestellt hatte. Nach fünf Minuten.

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@Dahika

Kenne ich so nicht.

Wir hatten hier einen Kinderpsychiatdr, der da recht großzügig mit der Diagnose umging. Aber auch der hat gründlich getestet.

Ein Zahnarzt darf das doch gar nicht diagnostizieren.

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@Menuett

Nein, darf er nicht. Aber er beeinflusst, ob er will oder nicht, genau wie Lehrer oder Erzieher, die Eltern. Ich bin da gebranntes Kind. Wenn Eltern vor mir sitzen und dann das GEspräch anfangen: "Mein Kind hat ADHS, es braucht Therapie." frage ich stets, wer das gesagt hat. Sehr oft kommt dann raus: "Der Hausarzt, die Erzieherin, der Klassenlehrer - und einmal; der Zahnarzt.
Wenn ich dann entgegne: Ok, ADHS. Gibt es aber vielleicht sonst noch Belastungen, die auf das Kind einwirken..." ist meist alles vorbei. Bestenfalls wurde dann geantwortet: "nein, ja gut, ok, ich und mein Mann verstehen uns nicht mehr. Wir werden uns vermutlich trennen. Aber das hat ja mit dem ADHS nichts zu tun. DAs ist eine Krankheit und das hat Dr. XY, der Hausarzt, auch so gesagt." Und die 'Eltern gucken mich mit einem GEsichtsausdruck an, der zu besagen scheint: "So und nun lass rollen."

Aus, vorbei. Da ist dann nichts mehr möglich. Ich überweise die Eltern dann in die Ambulanz der Kinderpsychiatrie/Neurologie. Damit sind die Eltern dann auch zufrieden. Ich auch, denn nun dürfen sich andere Kollegen damit herumschlagen.

Ich hasse diese Diagnose.

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@Menuett
Ein Zahnarzt darf das doch gar nicht diagnostizieren.

Eben. Warum dann darauf achten?

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Fake!!

SAgen wir es so: ADHS ist sicher kein FAke, aber wird sehr, sehr, sehr oft fehldiagnostiziert. Eine korrekte ADHS Diagnose geht über mehrere Tage und ist aufwendig. Geschieht sie schneller und nicht durch einen Facharzt, kann man davon ausgehen, dass sie eine Fehldiagnose ist.

ADHS ist allerdings die Lieblingsdiagnose von vielen Eltern. Denn dann sind sie aus dem Schneider und brauchen sich keine Gedanken mehr darüber zu machen, was so alles in der Familie schief läuft. Ich habe viel mit diesen Eltern zu tun. Sie kommen dann schon mit der vorgefertigten "Diagnose" durch irgendwelche Leute, die das gar nicht gelernt haben - Hausarzt, Lehrer, Erzieher - zu mir. Wenn ich dann auch nur andeute, dass wir vielleicht auch andere Ursachen für das Verhalten des Kindes in Betracht ziehen sollten, beiße ich auf Granit. ADHS ist halt bequem. Kind bekommt seine Dosis Ritalin und alles geht so (besch...eiden) weiter wie bisher.

Ich habe einmal eine ADHS Gruppe für Eltern (angeblich) betroffener Kinder angeboten und durchgeführt. Nie wieder. Die Eltern sollten in dieser Gruppe lernen, wie man mit den Kindern umgeht. Dazu mussten sie auch regelmäßig Hausaufgaben machen. Dazu waren die Eltern nicht in der Lage und hatten jede Menge Ausreden dafür: keine Zeit, mir ist etwas dazwischen gekommen, es ging nicht....die Ausreden waren unendlich.

Ich haben nie wieder so eine Gruppe angeboten. Die Eltern waren glücklich mit der ADHS "Diagnose". Das Kind hatte seinen Stempel und die Eltern waren aus der blöden Erziehungsnummer raus.

Natürlich gibt es Kinder mit ADHS, aber längst nicht so oft, wie die Eltern es erhoffen.

Hast du schon mal darüber nachgedacht dass adhs oft vererbt wird und Eltern auch adhs haben könnten und die ausreden bzw das vergessen von Aufgaben typisch für adhs ist?

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@jorise

Ja mag sein. Aber das wäre eine Ausrede neben den vielen Anderen dieser Eltern. Sollen sich andere FAchleute damit herumschlagen, ich nicht mehr.

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"Natürlich gibt es Kinder mit ADHS, aber längst nicht so oft, wie die Eltern es erhoffen."

Die Eltern erhoffen sich ganz bestimt keine solche Diagnose. Sie erhoffen sich endlich Hilfe für ihr Kind, weil sie sehen, dass es permanent Probleme hat und weit unter seinen Möglichkeiten bleibt.

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@BiggerMama

Die Eltern erhoffen sich Patentlösungen und Mittelchen. Sie erhoffen sich ganz gewiss nicht, über die scheiternde Ehe nachdenken zu müssen, über die feindselige Atmosphäre, die zu Hause herrscht, reden zu müssen.

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Nicht Fake!!

ADHS ist keine Fake-Krankheit, sondern im ICD dargestellt und in der Fachliteratur ausführlich beschrieben. Die Diagnose ist allerdings nicht unbedingt einfach, auch wegen der Abgrenzung zu anderen hyperaktiven oder affektiven Störungen.

Bein einem Zappelphilipp wird das schon mal gerne diagnostiziert, auch wenn nicht unbedingt eine Aufmerksamkeitsdefizit vorliegt. Auch werden häufiger mal die im Umfeld zu vermutenden Ursachen nicht abgeklärt, weil man damit ja den Eltern nahetreten könnte.

Mangelnde Bewegung kann ebenso eine Ursache für das Herumzappeln sein wie eine nichtausgelastete Intelligenz. Grob ausgedrückt: das ist kein Dauerorgasmus im Hirn des Kindes, sondern motorische, kognitive und vielleicht auch emotionale Vernachlässigung.

Ich will damit deinen Eltern wirklich nichts unterstellen, aber ADHS ist gelegentlich schon eine bequeme Ausrede dafür, dass Eltern mit ihrem anstrengenden Kind einfach nicht umgehen können. Dann wird gerne mal Ritalin eingesetzt, um das Kind zu sedieren statt ihm einfach mal Auslauf zu gewähren.

Von daher weniger eine Pharma-Krankheit, sondern eine Erziehungs-Bequemlichkeits-Krankheit. Ein richtig pathologisches ADHS dürfte meiner Einschätzung nach allenfalls in der Hälfte der diagnostizierten Fälle vorliegen.

P.S. Ich bin halt kein Arzt und kann mich auch irren. Aber auch Ärzte können sich irren, wenn sie von der Mutti Geschichten erzählt bekommen.

Grob ausgedrückt: das ist kein Dauerorgasmus im Hirn des Kindes, sondern motorische, kognitive und vielleicht auch emotionale Vernachlässigung.

na ja, ganz so ist es auch nicht

Erziehungsfehler können zwar AD(H)S fördern, aber z.B. können Frühgeburten das Risiko für AD(H)S erhöhen, weil das Gehirn bei der Geburt eben noch nicht voll entwickelt ist

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Auch werden häufiger mal die im Umfeld zu vermutenden Ursachen nicht abgeklärt, weil man damit ja den Eltern nahetreten könnte.

Bei einer fachlich seriösen Diagnostik ist das aber unumgänglich nötig. Fehlt es, ist die gesamte Diagnose anzuzweifeln.

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