Was ist bedeutend für Wortart?
Meine deutsch Lehrerin meinte heute bedeutend ist kein Adjektiv sondern nur ein Verb das im Partizip 1 steht
6 Antworten
Das ist als Wortart auch richtig: Verb.
Es ist keine eigene Wortart, sondern das Partizip Präsens (Mittelwort der Gegenwart = P1) des Verbs bedeuten:
bedeutend.
Das andere Partizip (Part. Perfekt = P2) heißt übrigens:
bedeutet (Gebrauch z.B.: es hätte bedeutet, dass ...)
bedeutend wird natürlich auch oft wie ein Adjektiv oder Adverb gebraucht. Das haben die Partizipien so an sich. Deshalb heißen sie im Deutschen auch:
Mittelwörter
Partizipien sind tatsächlich schwieriger in eine Wortart einzuordnen. Viele zählen sie der Einfachheit halber zu den Verben, weil sie von diesen abgeleitet - also daraus gebildet - werden.
Das finde ich unschön. Ich gehe - wie heutzutage üblich - pragmatischer bei der EInordnung vor: Je nachdem, wie die Partizipien im Satz benutzt werden, so werden sie auch kategorisiert:
PARTZIPIEN I: Die werden (eigentlich) immer wie Adjektive verwendet und zählen somit also auch zu den Adjektiven. Z.B. " Der bedeutende Musiker Bach erschuf ganze Symphonien."
PARTIZIPIEN II: Diese werden einmal wie Adjektive verwendet ("Die geschundene Arbeiterin wehrte sich vor Gericht.") und einmal wie Verben ("Die Frau hat sich bei der Arbeit sehr geschunden"): Je nach Verwendungsweise werden sie dann zu den Adjektiven oder Verben gezählt.
Wie erklärt sie das dann bei:
"Er ist eine bedeutende Persönlichkeit"
und die Meinung des Duden dazu?
Das weiß ich auch nicht wegen ihr hab ich deshalb eine Note schlechter
Wie war denn da der Zusammenhang, also der ganze Satz.
In meinem Kommentar zu CanisWuff habe ich z.B. angeführt:
"Diese Tat, einen neuen Anfang bedeutend, hatte er sich gut überlegt."
Da ist es natürlich kein Adjektiv.
Es gab da kein Satz es stand einfach bestimme die Wortart von bedeutend
Weil sie sagt ist halt ein Verb im Partizip 1
Ach so, DARAUF beziehst Du Dich. Das hatte ich nicht verstanden. Alles klar.
weil es ein Partizip ist, das wie ein Adjektiv gebraucht wird.
Und wenn du es richtig nimmst, steht es sicher auch so im Duden.
Du kannst ja auch bei den meisten anderen Wortarten sagen:
ein xxx, das wie ein Substantiv gebraucht wird.
Das ist so ähnlich gebastelt.
Okayyy...!
Ganz überzeugt bin ich zwar irgendwie nicht, aber DU bist da sicherlich der Experte und ich habe hauptsächlich mein Bauchgefühl, auch wenn mir Grammatik nicht wirklich fremd ist.
Zu CanisWuff Antowrt hatte ich gerade kommentiert:
Das wäre aber doch nur der Fall, wenn man es entsprechend gebraucht, also z.B.:
"Diese Tat, einen neuen Anfang bedeutend, hatte er sich gut überlegt."
HIER hat das aber eine ganz andere Bedeutung und ist somit imho eigentlich ein anderes Wort, als bei:
"Er ist eine bedeutende Persönlichkeit"
In DEM Beispiel steht das doch für "wichtig" etc. und nicht für "darstellend".
Oder siehst Du das anders?
Vielleicht magst Du dazu auch etwas sagen?
P.S.: Bin jetzt erstmal offline, schaue aber heute Abend wieder rein.
bedeuten ist ein Teekesselchen.
Es hat einfach zwei Bedeutungen. Das kommt erschwerend hinzu, wenn man sich das Wort betrachtet,
so ähnlich wie z.B. bei ausmachend.
Wenn eine Sache "ausmachend" gut ist, kann man noch lange nicht das Licht ausmachen.
Es ist ein Partizip, das stimmt -- aber nicht nur.
Ein gutes Kriterium für ein Anjektiv ist die Möglichkeit der Steigerung, und die ist bei "bedeutend" gegeben: bedeutend, bedeutender, bedeutendste(r), z. B. "der bedeutendste Maler des Barock".
Es ist richtig, dass "bedeutend" ein Partizip ist, aber nicht richtig, dass es kein Adjektiv ist.
Das ist zum Teil aber nicht vollständig ein Streit um des Kaisers Bart, denn alle Partizipien sind Adjektive. Das sieht man daran, wie sie verwendet werden:
- Ich sah einen hustenden Mann — attributive Verwendung gleich wie … einen klugen Mann.
- Jemand fand eine überraschend einfache Lösung — adverbiale Verwendung gleich wie … eine besonders einfache Lösung.
Allerdings lassen sich Partizipien im allgemeinen nicht steigern, während Adjektive das meist sehr wohl können. Das Partizip bedeutend läßt sich steigern (Sie war die bedeutendste Astronomin ihrer Zeit). Wenn man nun will, dann kann man behaupten, daß es zwei Wörter gibt, die beide bedeutend heißen; das eine gehört als Präsenspartizip zum Verb bedeuten, und das andere ist ein Adjektiv:
- Diese nur Unsinn bedeutenden Ausreden brauchen wir nicht ernstzunehmen.
- Die bedeutenden Männer und Frauen darf man nicht vergessen.
Inhaltlich ist das auch nachvollziehbar, denn nur im ersten Fall kann man bedeutend in einen Relativsatz mit dem Verb bedeuten auflösen (Ausreden, die nur Unsinn bedeuten), im zweiten geht das nicht.
Denkst du ich bekomme da trotzdem noch ein Punkt wenn da stand bestimme die Wortart und ich Adjektiv hingeschrieben habe
Aus meiner Sicht: Wenn kein Beispielsatz gegeben ist, sondern nur das isolierte Wort, dann kannst Du gleichermaßen „Verb“ und „Adjektiv‘ hinschreiben. Wenn ein Satz gegeben ist, dann geht nur eines. Wenn aber Dein Lehrer lumpt und nicht splittet, dann wird er vielleicht „Adjektiv“ niemals gelten lassen.
Naja dann komm ich aber mit dem Argument das sie anscheinend schlauer ist als der Duden
Wenn man nun will, dann kann man behaupten, daß es zwei Wörter gibt, die beide bedeutend heißen; das eine gehört als Präsenspartizip zum Verb bedeuten, und das andere ist ein Adjektiv:
DAS war auch mein Argument in meinem Kommentar unten, nur mit anderen Beispielen:
"Diese Tat, einen neuen Anfang bedeutend, hatte er sich gut überlegt."
HIER hat das aber eine ganz andere Bedeutung und ist somit imho eigentlich ein anderes Wort, als bei:
"Er ist eine bedeutende Persönlichkeit"
In DEM Beispiel steht das doch für "wichtig" etc. und nicht für "darstellend".
Ich bin kein Freund davon, Entitäten zu multiplizieren, aber in diesem Fall bin ich auch dafür, das als zwei Wörter zu betrachten. Eine bedeutende Persönlichkeit ist ja nicht umschreibbar zu eine Persönlichkeit, die bedeutet.
Ja und es stand ja nicht mal ein Satz da sondern bestimme die Wortart von bedeutend