Was ist arm, was ist reich?

12 Antworten

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Ich würde arm und reich hier mit dem Mittelwert definieren. Wer über diesem liegt ist "reich" und darunter "arm". (Pauschalisiert)

Jetzt zum Zitat: Klar kann man sagen, dass durch den Kapitalismus die Armen von den Reichen ausgebeutet werden (die Armen werden immer armer und die Reichen immer reicher). Allerdings schiebt der arme Mann durch den Satz die Schuld für seine Situation auf den Reichen, bzw erkennt er die Mühen des Reichen ab, welcher sich vielleicht angestrengt hat, um dort zu sein, wo er gerade ist.

Angulimala1610 
Fragesteller
 06.08.2023, 14:40

Das heißt, wenn man zwei Menschen hat und der eine hat mehr als der andere, sind trotzdem noch beide arm, wenn sie unter dem Mittelwert liegen.

"bzw erkennt er die Mühen des Reichen ab, welcher sich vielleicht angestrengt hat, um dort zu sein, wo er gerade ist."

Keiner sucht sich aus, wo er hinein geboren wird und welche Mittel ihm zur Verfügung stehen.

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xx0yukiyo  06.08.2023, 14:52
@Angulimala1610
 wenn man zwei Menschen hat und der eine hat mehr als der andere, sind trotzdem noch beide arm, wenn sie unter dem Mittelwert liegen

Wenn der eine 30€ hat, der andere 60€ sind beide immernoch arm wenn der Mittelwert bei z.B. 120€ liegt. Das ist natürlich pauschalisiert und es gibt verschiedene Abstufungen, aber den mit 60€ könnte man trotzdem nicht reich nennen.

Keiner sucht sich aus, wo er hinein geboren wird und welche Mittel ihm zur Verfügung stehen.

Klar sucht sich das keiner aus. Habe ich auch nie behauptet. Aber das ist nunmal nicht der einzige Faktor, der bestimmt wir reich man schlussendlich sein wird. Ein Erwachsener ist für sich selbst verantwortlich.

Es gibt einige, die in Familien aus der Unter-oder Mittelschicht geboren wurden und trotzdem ein Luxusleben voller Reichtum leben. Es ist nähmlich nicht unmöglich.

Deswegen habe ich auch vielleicht gesagt, da man nicht weiß, um was für ein Mensch es sich hier handelt.

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Übersimplifizierter marxistischer Bullshit. Die Aussage stimmt, wenn man die Paradigmen des Marxismus ausschließend zugrunde legt. Reich sind dann die Besitzer des Produktivvermögens (Kapitalisten) und arm sind die besitzlosen Proletarier. Impliziert wird immer, dass die Gewinne der Kapitalisten nur durch die Ausbeutung des Proletariats realisiert werden können.

Marx ist entschuldigt, weil er nicht absehen konnte, dass durch die extreme Produktivitätssteigerung/Wertschöpfung durch technologische Entwicklungen, insbesondere in den westlichen Demokratien, alle profitieren und ganz besonders die "armen" Proletarier. Nicht zu entschuldigen sind die neuzeitlichen Kommunisten, die das nicht gerafft haben und am liebsten die Wirtschaftsordnung zerstören würden, damit es allen gleich schlecht geht.

Angulimala1610 
Fragesteller
 06.08.2023, 20:13

Aha, also heil dem Kapitalismus ...

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PeterJohann  06.08.2023, 20:39
@Angulimala1610

Klingt etwas albern, obwohl im Nationalsozialismus ja auch Sozialismus drinsteckt😊

Kapitalismus an sich ist einfach nur eine Wirtschaftsordnung in einer Gesellschaft die Privateigentum an Produktionsmitteln und einen selbstregulierten Markt zulässt; mit dazu gehört die freie Lohnarbeit und das Streben nach Gewinn (für jeden).

Ungeregelter Kapitalismus ist genauso unmenschlich und menschenverachtend wie der Kommunismus, aber die westlichen Demokratien haben eben Regelwergzeuge gefunden die recht gut funktionieren (menschenrechtsbasierte Verfassungen und Gesetzgebungen, soziale Marktwirtschaft, Arbeitsschutzgesetze, Gewerkschaften...) und eine großen Teil der Wertschöpfung eben nicht an einige Wenige geben, sondern umverteilen (freie Bildung, Infrastrukturen, gute Gesundheitsversorgung, soziale Transferleistungen usw...).

Bezgl., Deiner letzten Aussage (Tüchtigkeit): Gerade weil es unterschiedliche Leistungsfähigkeiten gibt und das eben vom Zufall bestimmt ist, muss in sozialen Gesellschaften ein Ausgleich erfolgen (Transferleistungen insbesondere für die, die ohne Schuld nichts leisten können, aber auch Bildung für jeden); dieser Ausgleich wird letztlich durch die Wertschöpfung im Produktionsprozess bezahlt. Das Schöne am System ist aber auch, dass jeder wenn er eben etwas Glück mit seine angeborenen Fähigkeiten hat, die in der Regel auch ausleben kann, auch wenn er nicht das Kind reicher Eltern ist.

Und last if not least, in unserem System kann jeder zum Kapitalisten werden und sei es durch einen Aktiensparplan.

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Angulimala1610 
Fragesteller
 06.08.2023, 20:57
@PeterJohann

Schau, alleine dass du ernsthaft sagst der Kommunismus ist unmenschlich, nimmt deinem Geschreibe jegliche Seriosität. Es hat den Kommunismus nie real gegeben. Die realsozialistischen Regime waren und sind schrecklich.

Der Mensch ist wohl zu egoman für den Kommunismus - so gesehen, ist der Kommunismus wohl leider unmenschlich.

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PeterJohann  06.08.2023, 23:32
@Angulimala1610

Ach ja, das alte dumme Argument, dass es den realen Kommunismus ja nie gegeben hat 🤪

Lustig, dass Du dann die erste Näherung als schrecklich bezeichnest und zum Schluss feststellst, dass Kommunismus tatsächlich dem Menschen nicht gerecht wird (unmenschlich ist). Spürst Du nicht den Widerspruch?

Es gab übrigens immer wieder kleine Inseln des echten Kommunismus, z.B. einige der Kibbuzim im frühen Israel, aber ab einer bestimmten Größe (und ohne existenzielle Gefährdung) oder spätestens beim Generationenwechsel brach die Systeme zusammen und wurden zu Genossenschaften (o.ä.) oder GmbHs etc. umgebastelt.

Tatsache ist das jede Näherung an den Kommunismus den betreffenden Staaten nur Elend und Leid gebracht hat, wohingegen der westliche, menschenrechtaffine, Kapitalismus einen vorher nie erlebten Wohlstand, Bildungshöchststände und Freiheiten ermöglicht hat.

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Angulimala1610 
Fragesteller
 07.08.2023, 00:27
@PeterJohann

"Ach ja, das alte dumme Argument, dass es den realen Kommunismus ja nie gegeben hat 🤪"

Den Kommunismus hat es natürlich nie gegeben. Und der Grund dafür ist die Egomanie des Menschen ...

Du widerlegst das übrigens auch mit keinem Punkt in deinem Kommentar. Der Kommunismus fordert halt eine Selbstlosigkeit die scheinbar unmenschlich ist.

Und wie schön der Kapitalismus ist, sieht man in Amerika ... We all living in america -america ist wunderbar!

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Wenn man zufrieden ist ist man reich

Angulimala1610 
Fragesteller
 06.08.2023, 14:46

Brecht meint hier sicher den materiellen Wohlstand.

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verreisterNutzer  06.08.2023, 17:16
@Angulimala1610

Ja auch das ist finde ich individuell. Jemand ist mit ein paar Euro zufrieden und der andere definiert Reich erst ab einer Million oder wenn er das teurere Auto als der Nachbar hat.

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Ich finde, das ist eines der schwächsten Brecht-Zitate.

Viel zu stark vereinfacht, um ernstgenommen zu werden. Noch dazu in vielerlei Hinsicht einfach nur falsch.

Angulimala1610 
Fragesteller
 06.08.2023, 14:43

Meinungen sind bekanntlich wie Arschlöcher ...

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Timberwolf627  24.01.2024, 16:45

Das Gedicht ist bezüglich seiner Aussage schlichtweg falsch!Reich kann werden wer zB. als Unternehmer anderen Produkte die für sie Mehrwert haben zur Verfügung stellt ( win win).Das Zitat dürfte einem gewissen Sozialneid Brechts entsprungen sein der möglicherweise zumindest zeitweise Stalinist war!

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Wenn es keine Reichen geben würde, dann würde es auch kaum Arbeitnehmer geben, die zum sozialen Mittelstand gehören.

Reich sein, macht andere in der Regel nicht arm. Jedoch gibt auch Ausnahmen, wenn bspw. die Reichen kaum Steuern zahlen müssen und die Ärmeren viel Steuern abdrücken müssen, dann verursacht dieses Konzept ein Ungleichgewicht in der Gesellschaft.

Somit werden die Reichen reicher, weil die Armen ärmer werden.

Angulimala1610 
Fragesteller
 06.08.2023, 14:44

Einfacher ist, wenn du mal die Begriff Reich und Arm zuerst definierst.

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Fladenbrot77  06.08.2023, 14:46
@Angulimala1610

Reich ist, wer locker über die Runden kommt und eigene Immobilie(n) besitzt. Arm ist, wer zur Miete wohnt oder obdachlos ist und damit zu kämpfen hat, über den Monat zu kommen.

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