Was hat es mit Alice Weidel's Aussage auf sich (LGTBQ+)?

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Ich halte nichts von Alice Weidel und ihren (aus meiner Sicht) teilweise äußerst problematischen politischen Ansichten, aber das ist eine völlig legitime Aussage.

Kein Mensch muss es sich gefallen lassen als "queer" bezeichnet zu werden, nur weil irgendeine soziale Bubble meint, es sei ein legitimes Label.

Queer - der Sammelbegriff für sexuelle Orientierungen. u.a Selbstbezeichnung von Menschen die ihre Identität ausserhalb der Norm sehen (hier gemeint wie cis-hetero)

Niemand ist verpflichtet dieses unlogische Sammellabel anzuerkennen. Hier einige Auszüge aus dem Wikipedia-Artikel zu "queer":

Im Gegensatz zu anderen Begriffen aus der Familie der sexuellen Orientierungen (wie schwul, lesbisch, bi- oder asexuell) und geschlechtlichen Identitäten (wie trans oder intergeschlechtlich) gibt es für den Ausdruck queer keine einheitliche Definition; er unterliegt in seiner Verwendung Aneignungs- und Interpretationspraktiken, sodass eine genaue Definition der Bezeichnung auch Gegenstand von Diskussionen ist. Die theoretische Auseinandersetzung mit Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen leistet die Queer-Theorie
[...]
Im Deutschen stellt queer nicht im gleichen Maße eine Verbindung zu Sexualität her wie in den USA. Queer kann als positiver Begriff nicht einfach ins Deutsche übersetzt werden. Gudrun Perko schlägt 2005 vor, am ehesten die Übersetzung „seltsam“ zu verwenden, um „ein Gegen-die-Norm-Sein“ zum Ausdruck zu bringen.
[...]
Allerdings bleibt die Bezeichnung queer bis heute kontrovers. Nicht alle Lesben und Schwule wollen sich selbst als queer bezeichnen.
[...]
Auch Intersexuelle äußern teilweise Vorbehalte gegenüber einer Einordnung in den Oberbegriff queer, da sie ungeachtet einer solchen Zuordnung eine Anerkennung ihrer Existenz einfordern.
[...]
Die Abgrenzungsfrage, wer sich durch die Bezeichnung queer angesprochen fühlen darf, wird weiterhin intensiv diskutiert. Manche Personen bevorzugen die als eindeutiger empfundenen Selbstbezeichnungen wie schwul, lesbisch, bisexuell oder transgeschlechtlich, da sie befürchten, dass ihre Gruppe durch die Extension von queer an Sichtbarkeit verliert. Andere stimmen mit der politischen Konnotation der Bezeichnung queer nicht überein. 

Fassen wir zusammen:

  • "Queer" unterliegt keiner einheitlichen Definition, sondern ist lediglich Gegenstand von Diskussionen und theoretischen Überlegungen.
  • Die Bezeichnung ist kontrovers und politisch Konnotiert.
  • Die Bezeichnung ist nicht allgemein anerkannt/akzeptiert unter Menschen die nicht heterosexuell oder nicht cisgeschlechtlich sind.

Daraus folgt:

  • Niemand muss sich als "queer" bezeichnen.
  • Niemand muss sich gefallen lassen, als "queer" bezeichnet zu werden.
Queer in unserer Gesellschaft wird doch noch immer noch nicht vollständig akzeptiert, oft kommt es auch zu Gewalttaten weil Sie es sind.

Muss es auch nicht. Soetwas wie "queere Menschen" gibt es nicht aus biologischer Sicht. Diese Bezeichnung findet fast ausschließlich in einer bestimmten sozialen Bubble anklang.

Wahrscheinlich grenzt sie sich damit ab, weil sie sich als in der Norm selbst einsieht und nicht ausserhalb davon und deshalb sich nicht als queer bezeichnet - aber warum sollte ihre homosexuelle Beziehung nicht queer sein?

Ihre Beziehung ist nicht "queer" weil es nun mal einfach so ist. Niemand muss sich vor irgendwem dafür rechtfertigen, weshlab er nicht mit diesem Label bezeichnet werden möchte.

Ist Alice Weidel queer oder nicht queer?

Sie ist nicht "queer" und sie bezeichnet sich offensichtlich auch nicht so.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin schwul [nicht "queer"]

Weidel ist Lesbisch. Gibt genug Lesben und Schwule die sich ganz klar von der LGBTQ Ideologie distanzieren. Diese Ideologie nimmt sich ja heraus für alle zu sprechen um sich auf diese Weise größer zu machen als sie wirklich ist. Eine meiner Ansicht nach aggressive Ideologie die absolut intolerant ist, das sich mittlerweile auch einige Homosexuelle davon distanzieren.

https://just-gay-germany.org/

Just Gay als Bsp ist eine Politische Interessenvertretung schwuler Männer die sich ganz klar von Queer distanzieren.

So gibt es auch die Bewegung "LGB - drop the T". Schwule Lesben und Bisexuelle die sich ebenfalls von dieser Ideologie distanzieren.

Mich wundert das alles nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bekämpfung von Propaganda und Ideologien

Menschen die sich als queer bezeichnen wollen doch gar nicht zur Norm gehören. Alice Weidel sieht sich zur Norm zugehörig, genauso wie viele andere Schwulen und Lesben auch, die damit nichts zu tun haben wollen.

Jens Spahn lehnt die Bezeichnung Queer für sich ebenfalls ab, andere Homosexuelle auch.

"Ich bin nicht queer, sondern ich bin mit einer Frau verheiratet die ich 20 Jahren kenne. Wir haben 2 gemeinsame Kinder"

Ist auch richtig.

Weidl gehört zu dem L in der L+ Bezeichnung.