Was denken Atheisten woher das Böse kommt?

18 Antworten

Natürlich steht hier zunächst die Frage im Raum, was du unter "das Böse" verstehst, und ob es "das Böse" als solches überhaupt gibt. Aber wir können das meinetwegen gerne überspringen.

Die simple Antwort auf deine vollkommen unkonkrete Frage lautet: Nicht von einem übernatürlichen Wesen. Denn schließlich sprechen keinerlei Anzeichen dafür, dass ein derartiges Wesen existiert, und alle Anzeichen sprechen dafür, dass derartige Wesen nur der menschlichen Phantasie entsprungen sind.

Grüß Dich Nina433

Der Mensch ist nicht nur Kreatur sondern ein Lebewesen, das sich selbst gegenübertreten und über sich selbst nachdenken kann. Aber er ist eben doch auch Kreatur und somit den Gesetzen der Natur unterworfen.

So wie die Natur des destruktive und das konstruktive Prinzip in sich trägt, so trägt es auch der Mensch in sich. Das Destruktive, das Böse das es nur in ihm gibt, das kann er aber durch Erziehung bekämpfen aber auch fördern. Da er aber ein Bewusstsein hat, fällt es ihm zu, genau die Lebensweise zu wählen, die bewusst möglichst wenig Leiden durch das Böse, diesem Destruktiven in ihm, entsteht.

Die Verantwortung dafür liegt daher in jedem Menschen und sie ist nicht delegierbar!

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Ich weiß es aber auch aus eigener Erfahrung

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

In der Geschichte der Menschheit haben sich alle so oder so verhalten, im Wesentlichen nach dem Evolutionsgesetz des "Eigennutz"!

Erst die Bibel maßt sich an, "gut" und "böse" zu definieren.

Damit Gott die Grundlage einer "guten" Moral sein kann, müsste man zunächst beweisen, dass er selbst gut ist. Dies scheitert an einem ungelösten Problem: dem Theodizeeproblem. Angesichts des Leids in der Welt muss man stark daran zweifeln, dass dieser Schöpfergott weiß, was "gut" und "böse" ist.

Atheisten sehen das so (in Kurzfassung und ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Alle religiösen Versuche zur Lösung moralischer Probleme sind in der Vergangenheit schon über Jahrtausende gescheitert. Die Moral war früher - siehe Kreuzzüge, Zwangsbekehrung, Judenverfolgung, Ketzerverbrennungen, Hexenverfolgung, Todesstrafe und Folter, Kindesmissbrauch, Sklaverei, Stellung der Frau, Legitimation der Erbmonarchie etc. pp. – nicht besser als heute, im Gegenteil. Etwas wieder und wieder zu versuchen in der Hoffnung, dass es beim nächsten Mal besser ausgeht, entspricht schon der Definition von Dummheit.

Im Grunde genommen lebt man nach einer individuellen Moral, ber der man unterscheiden muss zwischen:

  1. Die Moral, der man zustimmt, die man für richtig hält.
  2. Die Moral, von der man meint, sie sei für die Gesellschaft (also für alle) richtig.
  3. Die Moral, von der man meint, dass sie die Mehrheit aller Mitglieder der Gemeinschaft für allgemein richtig hält.
  4. die Moral, von der man meint, dass die anderen ihr mehrheitlich tatsächlich folgen.
  5. die Moral, der man selbst folgt.
  6. Und dann ist da noch das, was wir als »religiöse Moral« bezeichnen. Allerdings ist diese identisch mit der Moral 2.

Die Moral, die man allgemein (für alle anderen) für korrekt hält, muss nicht identisch sein mit der, der man selbst folgt.

Die Bedeutung der religiösen Moral ergibt sich oft daraus, dass man hofft, damit einen guten Grund gefunden zu haben, andere zu einem guten Verhalten veranlassen zu können. In den meisten Fällen funktioniert das nicht. Offensichtlich macht auch die hochgeschätzte (und hoch überschätzte) Bergpredigt ein friedliches Zusammenleben nicht einfacher, wenn man das tatsächliche Leben und Agieren der meisten von denen, die sich Christen nennen, betrachtet!

Es gibt sog. universelle moralische Konstanten. Das sind moralische Vorstellungen, die jeder Mensch für richtig hält, gleichgültig, ob er als Indianer im Amazonas, als weißer Professor in einer amerikanischen Großstadt, als Bauer in China oder als Aborigine in Australien lebt.

Zum Beispiel: der folgenden moralischen Behauptung werden überall, zu praktisch allen Zeiten, nahezu alle Menschen uneingeschränkt zustimmen: Es ist immer und unter allen Umständen für alle Personen falsch, kleine Kinder zu ihrem Vergnügen zu foltern und zu töten.

Das bedeutet nicht, dass es ein solches Verbrechen nie gegeben hat. Es besagt nur, dass die absolute Mehrheit der Erwachsenen diesem Satz beipflichten wird.

Besonders interessant ist es, dass es auch eine universelle Moral gibt, der die meisten Menschen nicht folgen. So gilt in nahezu allen Kulturen Klatsch und Tratsch als schlecht – aber gleichzeitig wird dies in fast allen Gesellschaften ausgiebig betrieben!

"Ich traue Leuten nicht, die so genau wissen, was Gott will, weil es so sehr mit ihren eigenen Wünschen übereinstimmt". (Unbekannter Verfasser)

Atheisten wie ich wissen dass es "Gut" und "Böse" nicht wirklich gibt und dass es sich dabei nämlich um subjektive Bewertungen und keine objektiven Werte handelt.

"Unheil" kommt aus der Natur selbst. Wesen haben sich so entwickelt dass sie Energie aus anderen Wesen gewinnen können, was für alle "-fresser" verantwortlich ist, egal was sie nun fressen, sowie daher dass das Leben ein Kampf ums Überleben ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen

Zuerst einmal gibt es für die Atheist_innen nicht "Das Böse", denn das ist ein religiöser Terminus.

Aber da ich weiß, was Du meinst:

Soziale Gruppengefüge schaffen die Kategorien 'Ingroups' und 'Outgroups'.
Das heißt, die Bevorzugung der Eigengruppe führt zur Benachteiligung der Fremdgruppen, das kann Feindseligkeit fördern.
Hormoninstabilität, geringe Selbstwirksamkeit und ein geringes Selbstwertgefühl steigern Aggressionsverhalten.
Bestimmte Persönlichkeitsstörungen, die Empathielosigkeit oder -verringerung zur Folge haben, können ebenso "böse Taten" begünstigen.

Einstellungen und Überzeugungen (Wie religiöse, politische, etc.) bilden ebenso starke Differenzen zwischen Gruppen, was Gewalt fördert.

Da gibt es natürlich noch einiges mehr, aber das mal als Grundlage.
Menschen sind sehr soziale Tiere, und genauso wie soziales Verhalten kann auch asoziales Verhalten auftreten.
Ich hoffe, ich konnte helfen.
Das sind immerhin bessere Erklärungen als "Ein Engel ist vom Himmel gefallen, und lehnt sich jetzt in der Gestalt des "Bösen" gegen Gott auf.".