Warum wird oft behauptet, dass das Erdöl, das wir nicht verbrauchen, CO2 einspart?

6 Antworten

Nur warum sollten die Scheichs und Putins dieser Welt ihr schwarzes Gold im Boden lassen, statt es im Rest der Welt zu einem etwas günstigeren Preis zu verkaufen?

Weil sie es zu einem günstigeren Preis verkaufen müssten, und damit unter Wert. Wenn Erdöl auf dem Markt so wenig nachgefragt wird, dass die Förderung teurer ist, als das Öl, wird Erdöl nicht mehr gefördert. Und eigentlich auch schon viel früher - wenn das Erdöl nicht mehr den gewünschten Gewinn einbringt.

Schwuttcke 
Fragesteller
 12.09.2023, 20:58
und damit unter Wert.

Unter (früherem) Wert zu verkaufen ist doch immer noch viel besser als gar nicht zu verkaufen, oder nicht?

Wenn Erdöl auf dem Markt so wenig nachgefragt wird, dass die Förderung teurer ist, als das Öl, wird Erdöl nicht mehr gefördert.

Ja wenn. Doch die Förderkosten sind mit ca. 5 Euro pro Barrel (aktuell ca. 90 Dollar) so niedrig, dass selbst mit einem deutlich geringeren Wert noch große Gewinne gemacht werden.

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Damit vielleicht irgendwann gar nicht mehr so sehr danach graben müssen, denn zurzeit haben wir uns mit den ganzen Kraftwerken davon abhängig gemacht.

Warum wird oft behauptet, dass das Erdöl, das wir nicht verbrauchen, CO2 einspart?

Dazu müsstest Du dazuschreiben, wenn Du mit "wir" genau meinst.

  • Wenn Du "wir" im Sinne von "deutsche Bürger" meinst, dann hast Du recht mit Deinem Fragetext. Nur weil "wir in DE" es nicht verwenden heisst es ja nicht, das es nicht anderswo passiert, klar. Ist genauso wie das "hier in DE CO2 mit den Heizungen einsparen", wenn andere Länder sich einen Dreck darum scheren und gleichzeitig ihren Ausstoß immer noch jährlich erhöhen. Da kommen wir als einzelnes Land nicht gegenan. ABER: Wenn die anderen Länder es ohnehin machen und wir dann noch ZUSÄTZLICH, dann wurde in der Summe eben mehr verbraucht und mehr die Umwelt geschädigt.
  • Wenn Du "wir" aber im Sinne von "Weltbevölkerung" meinst, dann ist natürlich jede Tonne CO2 die wir einsparen ein Gewinn.

Bei Öl ist es nicht so das Thema, das kann man in der Erde lassen und später fördern.
Aber bei Gas ist es problematisch: Wenn es keiner braucht, wird es abgefackelt, ohne dass es einen Nutzen brächte.

Schwuttcke 
Fragesteller
 12.09.2023, 21:04

Später fördern heisst ja nur später CO2 in die Luft blasen. Und ob später gefördert wird, sollte der weltweite Ölverbrauch kontinuierlich sinken, macht ja dann schon zweimal keinen Sinn. Die werden eher schauen, ihr Öl noch möglichst schnell zu verschleudern.

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Das ist auch die Überlegung von Prof Sinn.. ich denke er polarisiert vielleicht, aber im Grunde hat er schon recht: wenn einige wenige Staaten den Vorreiter zu spielen versuchen bringt das gar nichts.

Nur ein längerfristiger Ausstieg aus den fossilen Energien bei dem alle mitmachen, ist realistisch. Die energiewende ist aber im Prinzip alternativlos.. Sonne und Wind sind unendlich verfügbar, alles andere würde sowieso bald zuende gehen.

Schwuttcke 
Fragesteller
 12.09.2023, 21:19

"Bald" in relativ. Bei Öl wurde schon vor hundert Jahren behauptet, dass es nur noch für 40 Jahre reicht. Und die Vorkommen von Erdgas und besonders Kohle sind dermaßen gewaltig, dass man zumindest Kohle noch Jahrtausende verheizen könnte.

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