Warum wird ein Mensch mit modernem SUV von manchem Umweltfreunden mehr gehasst als jemand mit einem 30 Jahre alten Auto?

5 Antworten

Ein 30 Jahre altes Auto ist viel viel Umweltschädlicher als ein moderner SUV. Damals wurde noch nicht viel auf Verbrauch und co2 geachtet - die Umweltbilanz ist vielfach katastrophal.

Das würde ich so pauschal nicht sagen.

Auch ist eine große normale Limousine mit dickem Motor ist umweltschädlicher als ein 90 PS-SUV beispielsweise. Im Gegenteil: Kompakt-SUVs können sogar weniger verbrauchen als eine "normale" Limousine.

Das liegt natürlich am Vergleichauto, allerdings halte ich es auch für unwahrscheinlich, das diejenigen, die du meinst, eine Limosine mit >300PS als umweltfreundlich sehen.

Das ist doch alles logisch nicht begründbar.

Doch, ist es durchaus, wobei SUvs eher ein Symbol für das eigentliche Problem sind, der Reboundeffekt. DIeser hat zum größten Teil die Fortschritte in der Motorenentwicklung wieder aufgefressen und dafü stehen SUVs, allerdings eher Touareg, X5 und Co, nicht so sehr ein T-Roc

xo9zu9dyoi 
Fragesteller
 21.07.2021, 20:35

Eben, ein T-Rock verbraucht etwas über 5L/100km in der kleinsten Version. Ist aber trotzdem ein SUV.

Meckern Umweltfreunde über SUVs nehmen sie aber einfach die Gesamt-Zulassungszahlen, wo auch solche unproblematischen Autos in großer Zahl dabei sind und ereifern sich ganz furchtbar irrational.

Genau das meine ich, das ist absurd.

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LtLTSmash  21.07.2021, 20:51
@xo9zu9dyoi

Das bezieht sich ja nicht nur auf SUVs, da gibt es viele Themen, die nach diesem Schema laufen, Tempolimit ist z.B. so eines.

Ich denke der Hintergrund ist, das diese Thema eigentlich sehr komplex ist und weil man das nicht so gut fassen, muss man sich einfachere Entscheidungsregeln machen, wie eben SUV = böse, Verbrenner = böse Verbrener SUV = böse², oder Elektro = Gut, 4tonnen Elektro SUV = gut

Das ist völlig normal und macht auch jeder irgendwie bei Themen, wo man sich nicht auskennt. Dahinter steht dann auch der Wunsch, einfache Lösungen für komplexe Probleme zu haben.

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Warum wird ein Mensch mit modernem SUV von manchem Umweltfreunden mehr gehasst als jemand mit einem 30 Jahre alten Auto?

Ist das so? Ich würde mich auch als "Umweltfreund" bezeichnen, aber unter Verkehrsteilnehmern hassen tue ich, wenn überhaupt, eher diese elendigen Umweltverpester namens "Simson" und "Vespa" (letztere vor allem als Oldtimer) aufgrund ihrer extrem beißenden, hochtoxischen und erst nach langer Zeitspanne abziehenden Abgase - neben Fahrern, die sich nicht an die StVZO halten freilich.

Ein 30 Jahre altes Auto ist viel viel umweltschädlicher als ein moderner SUV. 

Du pauschalisierst in übertriebener Art und Weise. Denn damals wie heute gab sowohl "Säufer", als auch sparsame Fahrzeuge. Davon abgesehen hat die Umweltverträglichkeit mit ganz anderen Dingen als dem Verbrauch (der zählt nur für Kohlendioxid, aber das ist kein Giftstoff) zu tun - beispielsweise der Haltbarkeit und Nutzungsdauer des Fahrzeugs. Je länger ein bereits produziertes Fahrzeug genutzt wird, und je länger es hält, desto weniger Schadstoffe werden für die Produktion benötigt. Gerade beim Punkt der Haltbarkeit haben neuere Fahrzeuge sogar eher verloren, die sind oftmals rein auf Leasingdauer ausgelegt, was man beispielsweise an den Motoren erkennt (windige Simplexketten, die oftmals keine 100.000 km halten statt kräftiger Duplexketten), aber auch an anderen Details wie beispielsweise Kunststoff, - statt Glasscheinwerfern, die nach ein paar Jahren gelblich und blind werden, dann getauscht werden müssen.

Ein weiterer Punkt bezüglich Umweltfreundlichkeit: Die Schadstoffemissionen im Betrieb. Hier haben enorme Fortschritte stattgefunden, allerdings oftmals bereits vor der genannten Zeitspanne. Ich denke an cadmiumfreie Lacke, asbestfreie Bremsen und Dichtungen, sowie Anlagen zur Abgasreinigung - der "geregelte drei - Wege - Katalysator" gilt hier als Königsweg, und ist seit dem 01.01.1993 bei Pkw mit Ottomotor quasi verpflichtend (weil ab hier die Euro 1 Abgasnorm galt, welche ohne nicht einhaltbar war), in der Praxis manchmal sogar seit den 80er Jahren in Serie (z.B. bei Opel). Er reinigt im Optimalfall das Abgas um 99 %.

Kompakt-SUVs können sogar weniger verbrauchen als eine "normale" Limousine.

Aber sie benötigen, wenn man gleiche Motoren in gleich schweren Fahrzeugen vergleicht, immer deutlich mehr Sprit. Exemplarisch mal die Herstellerangaben eines VW Tiguan 2.0 TDI II mit 150 PS: 4,8-5,6 Liter stehen dort.

https://de.wikipedia.org/wiki/VW_Tiguan_II#Ab_WLTP-Fahrzyklus_2018

Ein VW Golf VIII mit dem gleichen 2.0 TDI - Motor hat nur 3,7 Liter dort stehen. Also verbraucht der SUV mal eben 30-50 % mehr, ohne mehr Nutzwert zu bieten. Apropos "bieten": Weil der Golf leichter ist, sowie einen wesentlich besseren Luftwiderstandsindex (cw x A) aufweist, sind die Fahrleistungen bei gleicher Motorleistung erheblich besser als beim Tiguan - SUV.

https://de.wikipedia.org/wiki/VW_Golf_VIII#Dieselmotoren

Das lass´ ich mal unkommentiert so stehen.

Das ist doch alles logisch nicht begründbar.

Ist es zum Glück. Man muss sich nur darauf einlassen. Gilt für beide Parteien.

Woher ich das weiß:Recherche

Weil das 30 Jahre alte Auto unterm Strich nachhaltiger ist wie ein neuer SUV. Die Kiste läuft seit 30 Jahren und muss nicht neu gebaut werden. Die 30 Jahre alte Kiste ist leichter, vermittelt mit Sicherheit mehr Fahrgefühl als einen neues Auto und jetzt kommt's, verbraucht mir Sicherheit nicht mehr Sprit als ein modernes Auto das 800kg mehr wiegt und deshalb mehr Leistung und Kraftstoff benötigt um zu beschleunigen

xo9zu9dyoi 
Fragesteller
 21.07.2021, 20:32

Eine 30 Jahre alter 7er verbraucht rund 20 Liter auf 100 Km bei sportlicher Fahrweise. Hass bekommt man aber damit trotzdem nicht dafür ab, auch dann nicht, hat man damit hundertausende Km auf dem Tacho.

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checkpointarea  21.07.2021, 21:43
@xo9zu9dyoi

Meine Aussage lautete nicht, dass das alte Fahrzeug sparsamer ist als das neue. Sie lautete eher: "Übertreib' mal nicht". Davon abgesehen erreicht das gezeigte Fahrzeug bei weitem keine 230 kmh - man sollte schon Fahrzeuge mit gleichen Fahrleistungen vergleichen, außer man möchte bewusst unfair sein

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DerBayer80  21.07.2021, 21:45
@checkpointarea

Das größte Problem ist einfach das das immer höhere Basisgewicht der Fahrzeuge die Entwicklungen im Motorensektor weitestgehend auffressen.

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xo9zu9dyoi 
Fragesteller
 21.07.2021, 21:52
@DerBayer80

Ein T-Rock SUV hat ein Gewicht ab 1294kg. Nicht gerade viel. Das ist im Bereich des VW Golf. Wo frisst das irgendetwas auf?

Klar, es gibt auch zwei Tonnen SUVs - wie es auch eine zwei Tonnen S-Klasse und viel ähnliches gibt.

Ich finde die Diskussionen daher etwas abgeschmackt.

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xo9zu9dyoi 
Fragesteller
 21.07.2021, 21:59
@checkpointarea

Worauf ich ja bloß hinaus will: Ich finde es unfair, wenn Aktivisten 5 Liter T-Roc Fahrer hassen "weil SUV" und dann behaupten, ausgerechnet diese würden alle Fossilien Brennstoffe verfeuern wegen des astronomischen Spritverbrauchs. Während sie aber eine 400 PS E-Klasse mit Verbrauch >10 Liter in Ruhe lassen... Passt für mich einfach nicht.

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DerBayer80  21.07.2021, 22:05
@xo9zu9dyoi

Ein Golf 3 um bei deinen 30 Jahren zu bleiben wog in der Basis etwas um die 950kg. Also sind wir beim T-Rock ( den ich noch nichtmal als kompakt sondern als Mini SUV einstufen würde) bei mehr als 300kg Übergewicht. Das ganze muss beschleunigt und auch wieder abgebremst werden.

Werden wir noch extremer, Golf 1 etwa 750kg. Du siehst, die Autos werden leider immer fetter und der Verbrauch sinkt aufgrund dessen nicht wirklich. Klar werden die Motoren effizienter, aber das Übergewicht frisst diesen Vorteil schlicht wieder auf.

Nächstes Beispiel: mein Youngtimer, ein Opel Calibra, futtert bei normaler Fahrweise rund 7,5 Liter Super bei 150PS. Lässt du es fliegen laufen da auch locker 12 Liter durch. Das ganze bei ca 1200kg. Im Gegensatz dazu lässt sich mein Daylie etwa 5,5 Liter Super schmecken, das ganze bei 184 Hybrid PS und 1350kg. Für das Gewicht musste aber Toyota schon diverse Karosserieteile aus Alu verwenden die beim Calibra noch aus Stahl und schwer sind. Hier treiben auch die ganzen Assistenzsysteme und Komfortausstattung das Gewicht nach oben

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xo9zu9dyoi 
Fragesteller
 21.07.2021, 22:10
@DerBayer80

Die Gewichts- und auch Preiszunahme ist aber nicht SUV-spezifisch, sondern betrifft Autos generell.

Komfort, Sicherheit usw. Und das betrifft auch Elektroautos, deren Herstellung+auch Stromverbrauch nicht zwangsläufig Umweltneutral erfolgt.

Aber ein VW Passat B4 aus den 90ern hat bei mir locker >10 Liter gefressen mit 90 PS. Das schaffe ich heute bei weit höher motorisierten Fahrzeugen nicht. Da hat sich schon sehr viel getan.

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NX7800  21.07.2021, 22:53
@xo9zu9dyoi

Dann darf ich dich mal direkt zurechtweisen mit 1.6l Benziner bei Toyota, egal ob Corolla oder Carina: 6-7l auf 100km bei zügiger Fahrweise. Überland mit dem 1.6er sinds 6l im Corolla bei 110PS, bis auf die Einspritzung entspricht der Motor dabei noch dem Block aus 1978/1980. Und ohne KAT bekommste nen 83er Corolla mit dem 1.6er auch auf 5,5l runter, selber Block wie in meinem 99er Corolla. Mein 99er is einfach zu schwer um auf 5l runterzukommen vorm Komma, auf der anderen Seite wiederrum zu leicht für die Scheiben auf der Hinterachse denn die rosten einfach weg. 1,1t Kampfgewicht, 230kg mehr als ein Corolla aus den 80ern der mehr Platz bietet und genausoviel verbraucht solange du nicht inner Stadt fährst.

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checkpointarea  21.07.2021, 23:05
@xo9zu9dyoi
Ein T-Rock SUV hat ein Gewicht ab 1294kg. Nicht gerade viel. Das ist im Bereich des VW Golf. Wo frisst das irgendetwas auf?

Nicht nur Gewicht frisst Kraftstoff, sondern auch eine ungünstig im Wind stehende Karosserieform (schlechter Luftwiderstand), resultierend aus der hohen, klobigen Bauform mit heckseitig hochstehender Abrisskante. Der Wind stellt auf der Autobahn der dominanteste Fahrwiderstand dar, erheblich relevanter als alles andere. Dieser führt beispielsweise bei diesem Ford EcoSport trotz Sparmotor (1.0 Eco Boost) bei 160 km/h dazu, dass er mehr Sprit benötigt als ein Ford Mustang GT mit 5x so großem V8, welcher fast 4x soviel Leistung hat:

Ford EcoSport 1.0 Eco Boost (125 PS):

https://www.youtube.com/watch?v=7UkBx-9WoKw&list=LL&index=2&t=553s

Ford Mustang GT 5.0 TI-VCT (450 PS):

https://www.youtube.com/watch?v=Trq-Hm9hcsE&list=LL&index=3&t=543s

Jeweils gleiche Strecke und gleicher Fahrer übrigens. Wenn das nicht eindeutig zeigt, dass SUV ein echtes konstruktives Verbrauchsproblem haben, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Man stelle sich nur mal vor, wie sparsam der 1.0 Eco Boost wäre, säße er im stromungstechnisch optimalen Mustang.

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PlueschTiger  27.08.2021, 17:16
@checkpointarea

Ich vermute mal nach deinem letzten Kommentar das all die Daten, was Verbrauch angeht, mit denen ihr euch beworfen habt, eigentlich geringen Wert haben, da die wohl eher die Schokoladenseite bzw. die Durchschnitts Test realität der Autos zeigen.

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Das wurde bei TopGear auch erwähnt.

Das liegt häufig daran, dass der SUV durch seine Größe auffällt. Ein normal aussehender PKW mit großem Motor und viel Verbrauch sieht aber wie jeder x-beliebige Wagen aus, doch der "dicke" SUV ist an allem Schuld.

Alles richtig, und darum sollte Dir die Meinung solcher MenschenInnen gleichgültig sein!

Heriberttt  21.07.2021, 20:18

Hat in gewissermaßen auch was mit Neid zu tun.

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