Warum sind so viele veganer dagegen dass man zb wildtiere wie rehe jagt weil die sich sonst zu stark vermehren würden was auch schlecht für die rehe ist?

14 Antworten

Wenn man rehe nicht jagt würden die sich zu stark vermehren und es gäbe dann nicht mehr genug futter für alle und rehe würden irgendwann verhungern und alle würden aussterben. 

Das ist falsch. Es würden nur so viele Rehe sterben, bis wieder ein biologisches Gleichgewicht hergestellt ist, sprich bis das Futter wieder für alle reicht.

"Notwendig" ist Jagd nur, weil die natürlichen Feinde der Rehe momentan in unseren Breiten weitgehend ausgerottet sind.

Raubtiere reißen die schwächsten Rehe, Jäger sollten das auch tun, schießen aber oft die stärksten und schönsten (oder woher würden sonst die vielen tollen Trophäen an deren Wänden kommen). Das ist für die Entwicklung der Population auch nicht gut.

Würde man die Wiederansiedlung von Raubtieren zulassen, würde sich das Thema ganz von alleine lösen.

ichbinich2000  06.11.2023, 23:23
Würde man die Wiederansiedlung von Raubtieren zulassen, würde sich das Thema ganz von alleine lösen.

Würde es nicht. Denn diese Beziehungen funktionieren nur, wenn der Mensch nicht in der jetzigen Art die Landschaft prägt.
So wie die Rehe und die anderen Wildarten sich an den Elementen menschlicher Landwirtschaft, dem Landschaftsbau etc. bedienen und dadurch einen massiven Bonus für ihre Population erhalten, gehen auch wiederangesiedelte Raubtiere auf die Nahrungsquellen aus menschlicher Hand. Siehe Wolf, der sich natürlich auch an den menschlichen Schafherden bedient. Er wäre dumm, das nicht zu tun. Aber das mindert auch den Einfluss auf seine eigentlichen Beutepopulationen, den man sich von seiner Anwesenheit erwartet. Denn das stört die natürlichen Beziehungen und Nahrungsketten.

Der Wolf ist wichtig und darf gern wieder kommen - aber die Jagd wird er nie ersetzen.

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Rehe sollten eigentlich artgerecht gezüchtet werden.

Wie es das vereinzelt schon gibt.

Es ist eine gute Nahrungsquelle.

Die Tiere sind wertvoll.

Dann kann man diese auch artgerecht halten und die Population besser eindämmen.

Tierhaltung und somit Haltebedingungen sind auch bei allen anderen Tieren ein großes Manko.

Kühe, Rind , Schweine, Geflügel...

Fleisch ist wichtiger Energielieferant.

Der Mensch sollte nur lernen in der Zukunft, besser mit den Tieren umzugehen.

Das Leid der Tiere bestmöglich zu begrenzen.

Veganer sind sowieso gegen das Töten aller Tiere.

Am besten sollten Löwen auch nur noch Salat essen.

Der Mensch ist in der Lage, gewissenhaft Tiere zu züchten und zu schlachten.

Es gibt noch Freiraum nach oben.

Regional mehr oder weniger.

Ältere Tiere zu schlachten ist z.B. sinnvoller als populationserhaltende jüngere Tiere zu töten.

Das wird auch bei der Jagd beachtet.

Die Jäger erörtern Regeln zum Populationserhalt.

Das ist regional auch verschieden.

Die ballern nicht blind jedes Vieh ab.

Die Jagd entwickelt sich weiter.

Das Wissen und die Verantwortung vergrößern sich.

Folgen können besser abgeschätzt werden.

Glaub mal nicht, dass die Jäger so doof sind.

ichbinich2000  06.11.2023, 23:30
Rehe sollten eigentlich artgerecht gezüchtet werden.

Nein, warum sollte man?

Dann kann man diese auch artgerecht halten und die Population besser eindämmen.

Die Population einzudämmen, ist eine Daueraufgabe. Eine Züchtung und Haltung ändert daran nichts. Vielmehr schafft man sich eher ein weiteres Problem.

Ältere Tiere zu schlachten ist z.B. sinnvoller als populationserhaltende jüngere Tiere zu töten.

Das kommt darauf an, wie Jagd die Population beeinflussen soll. Will man die Population senken, dann muss ich genau bei den Individuen ansetzen, die auf die Reproduktion den maximalen Effekt haben. Will ich nachhaltig jagen und eine Population stabil halten, muss ich ausgeglichen jagen und darauf achten, die "populationserhaltenden" zu schützen, das ist richtig. Stichwort auch: Nachhaltige Nutzung der Population.

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Vorab, ich bin FLEISCH - Konsument

Bei den Rehen verschweigst Du aber etwas.

Rehe und anderes Wild werden gezielt angefüttert damit selbsternannte "Waidmänner" und -frauen auch immer genug zum Abballern haben. Hinzu kommt das wir das natürliche Regulativ, die Wölfe fast ausgerottet haben.

Würde man keine Rehe mehr füttern würde sich deren Population von selbst stark reduzieren.

Nomex64  05.11.2023, 15:51

Nonsens, die Überhege ist gesetzlich sogar verboten.

https://www.jagd-bayern.de/jagd-wild-wald/jagdpraxis/wildfuetterung/

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eishoernchen  05.11.2023, 16:59
@Nomex64

Nur weil etwas verboten ist, heißt das nicht, dass keiner das macht...

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Nomex64  05.11.2023, 17:11
@eishoernchen

Wenn du dafür Beweise hast kannst und sollst du gern dagegen vorgehen. Schwarze Schafe gibt es überall, da ist kein Bereich der Gesellschaft frei davon. Allerdings ist es ist es nicht fair das zu verallgemeinern und Alle an den Pranger zu stellen.

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eishoernchen  05.11.2023, 18:00
@Nomex64

Ich habe keinen Kontakt zu Jägern, aber ich hatte früher viel mit Reitern und Landwirten zu tun und weiß daher, was viele (sehr viele!) Leute in Bezug auf Tiere so alles akzeptabel finden bzw. sich "gut" begründen können und daher trotzdem tun. (Originalzitat von einem Landwirt vergangenen Sommer: "Ja ich weiß, elektrische Peitschen sind verboten, aber was soll ich denn machen, wenn das Rind nicht auf den Anhänger geht? Das hat der Gesetzgeber sich nicht überlegt!")

Und ich könnte mir vorstellen, dass Überhege eher schwer zu beweisen ist. Also alleine der Kausalzusammenhang zwischen Futtermenge und Nachkommen. Die Rehe könnten sich ja auch von selbst so stark vermehrt haben und nun ist das viele Futter für sie notwendig, oder irre ich mich?

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Nomex64  05.11.2023, 18:15
@eishoernchen
Ich habe keinen Kontakt zu Jägern

Naja das merkt man. Jäger sind keine geschlossene Geheimkaste. Da gibt es genug Rivalitäten und wenn da Einer dem andere an die Karre fahren kann dann passiert das früher oder später auch. Ein Verstoß gegen die Gesetze ist da gern willkommen.

Was deinen Landwirt betrifft ist das Problem das Gesetze, besonders im Tierschutz gern von Städtern gemacht werden.

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eishoernchen  05.11.2023, 20:42
@Nomex64

Okay, aber es gibt ja auch solche Verstöße, auf die man sich quasi geeinigt hat, weil sie jeder begeht. Meine Frage hast du mir nicht beantwortet.

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ichbinich2000  06.11.2023, 23:34
Würde man keine Rehe mehr füttern würde sich deren Population von selbst stark reduzieren.

Das ist eine Schlussfolgerung, die du nicht beweisen kannst. Ja, es gibt Jäger, die unter dem Deckmantel der Hege füttern und damit Unsinn treiben. Allerdings machen es genug davon so falsch, dass sie ihre Tiere damit eher zugrunde richten oder die Schäden an Wald und Feld maximieren. Füttern muss man können. Macht man es falsch, sterben einem die Tierchen im schlimmsten Fall auch weg.

Allerdings ist auch das falsche, unerlaubte Füttern keine flächendeckende Praxis. Was oft gemacht wird, ist eine "Kirrung" - die sich aber von Ausführung und Wirkung deutlich von einer Fütterung unterscheidet. In vielen Bereichen, gerade den forstwirtschaftlich geprägten Revieren, wird man die Rehe definitiv nicht füttern. Man wirft denen auch gerne mal vor, zu versuchen, die Rehe auszurotten. Auch das ist Unsinn, aber es widerlegt deine verallgemeinernde Behauptung über alle Jäger.

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Weil sie keinen Plan haben!

Die Studienlagen mit Selbstregulationen der Bestände sind sehr dünn, einigermaßen zutreffend fast nie!

In Deutschland ist Wald und Flur in der Regel im Eigentum, dieser hat Interessen die gewürdigt werden müssen:

Der Landwirt will Kartoffeln anbauen und nicht die mit den Sauen teilen.

Der Waldbauer, benötigt schöne Weihnachtsbäume, diese dürfen nicht von Rehen verbissen werden.

Der Staatsforst muss neue Baumpflanzungen über der Zeit retten, das machen Verbissschäden deutlich schwerer.

Der Siedlungsbewohner, möchte seine Pflanzen nicht für die Rehe anpflanzen.

Deshalb ist es besser wenn man ein paar rehe umbringt um die population stabil zu halten.

Von ein paar kann nicht die Rede sein, seit Jahrhunderten ist der allgemeine Wildbestand viel zu hoch. Der ist nicht natürlich so hoch. Seit gut 1000 Jahren halten der Adel den hoch, seit geraumer Zeit schlicht unsere Kulturlandschaft.

Es wird seit Jahren schon nicht genügend Strecke gemacht um den Wildbestand nachhaltig zu reduzieren. Deutlich größere Strecken sind jedoch gänzlich unwirtschaftlich, da man das Wild nicht angemessen verwerten kann!

Einen Wolfsbestand, der groß genug ist um die Bestände zu führen, würde die Viehhaltung unmöglich machen und zur Ausrottung anderer deutlich gefährdeterer Tierarten führen.

Ja aber das arme, niedliche Reh! Veganer sind oft nur an Kulleraugen interessiert, nicht an der Realität oder an all dem nützlichen aber "ekligen" Getier - daher ist es ja auch völlig OK für sie massenhaft Lebensräume zu vernichten und durch Monokulturen zu ersetzen, wen juckt schon z.B. eine Gelbbauchunke (die Weiden mit Bachläufen und zertrampelten Uferzonen als Lebensraum braucht) oder wäh! Insekten die keine plüschigen Bienchen sind.

Jetzt erschießt der böse, mordgeile Jäger also Bambis Mama nur um sie dann aufzufressen, schlimm. Ökologisches Gleichgewicht st angesichts der Emotionen ebenso egal wie die schlichte Notwendigkeit den Bestand zu kontrollieren weil der (ganz furchtbar böse) Wolf halt nicht überall so verbreitet ist das er den Job schaffen kann.

eishoernchen  05.11.2023, 11:16

Also ich lebe größtenteils vegan, ich schütze auch Tiere ohne Kulleraugen (Schnecken, Spinnen,...) und ökologisches Gleichgewicht liegt mir sehr am Herzen 😅

Darum wüsste ich gerne, welche Monokulturen ich angeblich durch meine Ernährung unterstütze?

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Achwasweissich  05.11.2023, 11:23
@eishoernchen

Wenn man die Haltung von Tieren wie Rindern, Schafen, ziegen, Geflügel etc. ablehnt muss etwas mit den bisher dafür genutzten Flächen passieren, die Landwirte haben ja nicht unendlich viel geld zu verschenken.
Dementsprechend muss Weide- zu Ackerland umgewandelt werden und das sind nunmal üblicherweise Monokulturen wo jede kleinste Fremdpflanze, jedes möglicherweise schädliche Insekt und jedes hungrige Tier unerwünscht ist.

Es MUSS ja auch mehr Gemüse, Getreide etc. angebaut werden weil die hochwertigen tierischen Lebensmittel wegfallen und jeder mehr essen muss als bei einer omnivoren oder vegetarischen Ernährung. Menschen können nunmal nicht von Gras und Stroh leben.

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eishoernchen  05.11.2023, 12:06
@Achwasweissich

Ach, dieses Argument. Das wurde schon so oft entkräftet, aber dann eben nochmal.

Bei veganer Ernährung muss weniger angebaut werden als bei omnivorer, Grund: Masttiere leben auch nicht (nur) von Gras und Stroh, sondern zu großen Teilen von Kraftfutter, damit sie schnell zunehmen.

Rechenbeispiel: Ein Schwein wird normalerweise für 5 - 6 Monate gemästet, das sind 165 Tage (5,5 × 30). Dabei frisst es täglich mindestens 2,8 kg Futter. Das macht insgesamt also mindestens 462 kg Futter (2,8 × 165). Dieses besteht zum Großteil aus Mais, Soja, Gerste, Weizen oder anderem Getreide. Ein Schwein wiegt bei der Schlachtung ca. 110 kg. Davon lassen sich ca. 80 % verwerten, das sind 88 kg. 100 g Schweinefleisch haben ca. 250 Kalorien, also 2,5 kcal pro Gramm. Das macht 220 000 verwertbare Kalorien pro Schwein (88 × 1000 × 2,5). 100 g getrockneter Körnermais haben 350 Kalorien, also 3,5 kcal pro Gramm. Der Einfachheit halber angenommen, das Schwein würde sich während der Mast nur von Mais ernähren. Dann nähme es insgesamt 1 617 000 Kalorien auf (462 × 1000 × 3,5). Effektiv wandelt also das Schwein während seiner Mast 1,62 Millionen Kalorien aus Mais in 0,22 Millionen Kalorien aus Fleisch um (logisch, weil es ja selber z.B. zur Wärmeproduktion und für seinen eigenen Stoffwechsel auch noch welche verbraucht). Es hat also 7 mal so viele Kalorien gefressen, wie es später selbst zur Verfügung stellt.

https://www.landschafftleben.at/lebensmittel/schwein/herstellung/futter

Denkst du immer noch, wir müssten mehr Pflanzen anbauen, wenn wir weniger Fleisch essen? Das Gegenteil ist der Fall 🙂

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