Warum sind Menschen aus den 50ern oft sehr konservativ?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Generation ist noch mit einem Patriachat aufgewaschsen, ein starker Vater und eine Hausfrau.

Es gab schon die ersten Aufbegehrer in Form von Hippies, Beatniks, Rockern oder wie man damals sagte, Halbstarken. Aber alles in allem war die Zeit eben so.

Nicht alle Jugenslichen dieser Zeit waren bei den Studentenprotesten der 68er dabei oder haben sie auch nur befürwortet. Der Widerstend dagegen war auch um einiges Härter als heute. Da wurde noch unmotiviert drauflos geknüppelt, mit Ketten die Leute gescheucht usw.

Also durch Haushalt und härterem Durchsetzen wurde man damals kleingehalten. Aber durch den Druck gab es auch immer wieder Ausbrecher aus dem System, wie die Komoune1 in München, oder diverse andere, die mal in einer Talkshow den Hammer zogen und einen Tisch zerstören wollten.

Diese Leute waren damals "revolutionär" - Zeiten ändern sich. ...aber manche Menschen halt weniger als die Zeiten.

Eigentlich müsste ich erstmal nachfragen, was Du unter konservativ verstehst.
Ich versuche mal eine Antwort: Menschen werden durch ihre gemachten Erfahrungen geprägt, entwickeln für ihre Probleme entsprechende Lösungsstrategien... ein Leben lang. Wer die Erfahrung macht, dass eine Lösung für ein Problem funktioniert, behält diese Lösung für gewöhnlich bei. Das war's eigentlich schon. Jeder Mensch hat somit eine Vorstellung, wie die Dinge zu sein haben, hat im Leben Glaubenssätze entwickelt und nicht jeden Glaubennsatz hinterfragt...Bist Du Gestalter oder Erdulder? Bist Du beliebt oder eher ausgegrenzt? Woran kann das jeweils liegen, an Dir an den anderen? Was und vor allem wie kannst Du etwas ändern? Kannst Du andere ändern? Im Grunde nein. Du kannst auf sie einwirken, vielleicht Macht ausüben oder gar zwingen oder unterdrücken... wenn sie es mit sich machen lassen. Ändern kannst Du sie nicht. Das können nur sie selbst. Du kannst sie zu Veränderungen einladen, bitten... Und wenn diese Veränderung dann nicht nur in Deinem Sinn, sondern auch im Sinne der anderen ist, entstht Verbundenheit, Zuneigung, Freundschaft... mglw. sogar Liebe. Das bezieht sich nicht ausschließlich auf die sexuelle Liebe.
Menschen früherer Jahrgänge haben ihre Erfahrungen gemacht und sich ihre optimalen Bedingungen geschaffen, die sie dann eben auch beibehalten wollen, weil sie es so kennen, weil es bequem ist und eben früher doch auch funktioniert hat. Die Welt ist schnelllebig geworden. Schallplatten gab es Jahrzehnte, CD schon nicht mehr so lange, dann mp3... wenige Jahre... heute streamt man... (glaube ich). Manches kommt wieder ... auch in der Mode. Manches ist irgendwann auf ewig vorbei... Wir Menschen haben in etwa 200 Jahren diesen Planeten so massiv ausgebeutet und tun es in neuen Dimensionen weiterhin, dass es einem schlecht werden kann. "Konservative" glauben, dass das eben so weiter geht... wird es jedoch leider nicht. Es wird eine Zeit geben, da ist die alte Steinkohle alle und die neue noch nicht gewachsen... Der Satz ist nicht von mir. Das scheint jedoch alle Bodenschätze zu betreffen, die wir wirtschaftlich nutzen können. Dieses Leben im ach so sorglosen Überfluss wird es nicht mehr geben können. Alte Lösungsstrategien haben also ausgedient. Macht es anders, viellicht weniger falsch.
Noch ein Bsp. Ich habe als Kind 10 ausgewachsene Eisbären in der Zirkusmanege gesehen. Damals galten sie in Gefangenschaft als nicht züchtbar, waren also alle aus der Sowjetunion. Eisbären sind heute vom Aussterben bedroht... haben wir Menschen also auch schon fast verbraucht,,, versaut.Und das nur, damit in den Zirkussen oder Zoos ein paar Menschen lachen oder staunen? Damit die Kasse klingelt... für einen Augenblick der Geschichte?
Vieleicht wuird jeder im Alter einmal konservativ... also hat für die meisten (seiner) Probleme Lösungen gefunden, die er beibehalten möchte... Aufgrund neuronaler Plastizität kann jedochj jeder bis ins hohe Alter neue Dinge lernen... wenn er will, es eine Relevanz hat, einen Nutzen stiftet - für ihn selbst. Anerkennung und Freude am eigenen Gestalten sind die Motivatoren. Erhalte sie Dir, steuere selbst Dein Schiffchen durch das Leben...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Eltern der 50 er Generation sind im dritten Reich sozialisiert worden. Das hat durch die Erziehung bei ihren Kindern Spuren hinterlassen.

First of all, Thomas und Harald sind nicht eine Generation. Klar, Harry ist liberal-konservativ, aber ihn zu lesen ist auch nicht ganz leicht.

Ältere Herrschaften neigen gemeinhin zum Konservativismus. JU-Mitglieder allerdings auch, und die sind meistens wesentlich jünger. Gerade in Hessen ist der Rechtsdrall für Westdeutschland ja recht verbreitet.


Hessen001 
Fragesteller
 05.09.2023, 01:45

Thomas Gottschalk ist 1950 geboren, Harald Schmidt 1957. Das sind gerade einmal sieben Jahre Unterschied. Eine Generation sind meist 15 - 20 Jahre.

1