Kann man sowas erwarten?
Kann man von einem Menschen mit Migrationshintergrund, der in dritter Generation in Deutschland lebt, verlangen, dass er Deutschlands Wohlergehen an erste Stelle setzt und die Heimat seiner Vorfahren nur noch für zweitrangig erachtet?
6 Antworten
Nein. Deutschland hat über Jahrzehnte eine Politik betrieben die darauf ausgelegt war, dass 'Gastarbeiter' nach Deutschland gehen, 'gutes Geld' verdienen und dann wieder zurück in ihre Heimatländer gehen. Entsprechend wurden diese Arbeiter gettoisiert und Parallelwelten erschaffen. Dass diese Menschen hier heimisch werden könnten, damit wurde naiver oder strohdummer Weise nicht gerechnet. Und jetzt plötzlich sollen sie gegenüber dem Gastland, das sie nach wie vor als Ausländer behandelt, mehr empfinden und verbundener sein als ihrem Herkunftsland, das ist geradezu paradox und lächerlich (wenn es auch wünschenswert wäre 😬).
Da drängt sich mir eine andere Frage auf:
Kann man von einem Menschen ohne (!) Migrationshintergrund, der mit Menschen in dritter Generation mit Migrationshintergrund in Deutschland lebt, verlangen, dass er Deutschlands Wohlergehen an erste Stelle setzt indem er diese Mitbürger (soweit sie inzwischen einen deutschen Pass haben) nicht mehr als zweitrangig erachtet und sie als vollwertige Deutsche anerkennt ?
Erst gegen Ende der 70er, als die erste Generation an Gastarbeitern sich bereits niedergelassen hatte und längst Kinder hier in Deutschland geboren waren, wurde einigen bewusst: :Oh! Die bleiben!" 🤷♂️
Es gab und gibt gegen die Gastarbeiter keine Animositäten, mit christlichem Hintergrund, die waren genauso unter sich und als man mit ihnen gute Erfahrungen gemacht hatte, begann man wegen der Dumpinglöhne noch billigere Gastarbeiter zu holen. Trotzdem man erkannt hatte, dass Gastarbeiter, die sich wohl fühlen, bleiben, holte man kulturfremde Völker ins Land, die Geldgier gab auch da den Ausschlag - und dass sind die Großindustriellen die diese Überfremdung jetzt beklagen.
Das halten die aus - besonders, wenn die das öffentlich geäußert haben und nicht im vertraulichen Gespräch mit Dir.
Naja, passt doch. Für niedere Arbeiten sind sie gut genug. Siehe Fremdarbeiter in der NS-Zeit.
Hi,
ich würde sagen, dass an das teilweise erwarten kann, da sich dieser Mensch ja auch für ein Leben in Deutschland entschieden hat. Allerdings sollte man die Vorgeschichte, wir lang der Mensch schon in Deutschland lebt. Wenn die Familie schon seit Generationen in Deutschland lebt, sollten sich die Familienmitgliedrr schon wie "normale" deutsche Bürger benehmen. Jedoch solte der Kontakt zur Familie in der Heimat, wenn diese vorhanden ist, bestehen dürfen und nicht dadurch abgebrochen werden, dass die Familie in Deutschland lebt.
Ich hoffe ich konnte dir helfen, liebe Grüße Lotti3516
Ps: Ich habe jetzt immer für eine Familie geschrieben, ich sehe das für allein stehende Personen genauso. Das Alter sollte aber auch immer bedacht sein.
"Wohlergehen " was ist denn da gemeint !? Integration ?
eine unverständliche Frage !
es kommt auf die Erziehung an. Wenn die Eltern/ Vorfahren sich nicht integrieren
tun die Kinder / Nachkommen das auch nicht.
Siehe als Beispiel : Viele wählen auch von den Nachkommen - die türkische Regierung!
"Wohlergehen" heißt sich wohlfühlen - sich zu Hause fühlen....viele fühlen das nicht weill sich das nicht gelernt haben bzw. nicht vorgelebt bekommen !
Ist mir auch völlig unverständlich. Leben hier in Sicherheit und Demokratie und wählen für ihre türkischen Landsleute Armut und Diktatur. Und gucken von hier aus in Sicherheit zu, wie die Türkei kaputt geht. 58% Inflation! Und die Türken in Deutschland sind mitschuld!
Nein, denn das würden auch die wenigsten Einheimischen wenn sie in deren Situation wären nicht machen.
Sowohl als auch ist besser als entweder oder.
"Jahrzehnte" ist übertrieben.
Die Anwerbung der Gastarbeiter begann um 1960, weil durch das Wirtschaftswunder ein hoher Arbeitskräftebedarf bestand. Als 1967 eine Rezession kam und 1973 die Ölkrise mit Millionenarbeitslosigkeit, war klar, dass die Leute nicht mehr in ihre Heimatländer zurückgehen werden.