Warum raten mir alle Menschen vom "Lehrer-Job" ab?

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Eigentlich wäre es ein interessanter Beruf,
aber:
Lies mal all die Schüler-Fragen hier auf gf. Dann merkst du, was für eine feindselige Stimmung gegen die Lehrer von vielen Schülern und Eltern ausgeht.
Wenn du eine solche (lebenslange) Behandlung cool wegstecken kannst, ist Lehrer für dich ein valabler Beruf.
Und sonst lässt du es wohl besser bleiben.

Ich bin derzeit Referendarin und werde diesen Abschnitt meines Lebens auch demnächst beenden. Jedoch rate ich allen von diesem Beruf ab, wer keinen Spaß an der Erziehungsaufgabe empfindet. Unterricht ist nur sekundär! Und glaubt nicht, dass die Gymnasialschüler viel erzogener sind..leider haben sich die Zeiten geändert. Dort kämpft man auch zu genüge mit schwierigen Schülern. ich finde diesen Job emotionale sehr anstregend, wodurch man nach einer Stunde komplett k.o. ist. Zum anderen muss man eben auch die Gefahr sehen, dass in wenigen Jahren die Plätze an den Schulen belegt sein werden..daher sind die Perspektiven schlecht, lasst euch von den Kampagnen nicht blenden. Und am Ende nützt der Abschluss wenig, wenn man nicht zumindest Mathe, Physik oder Chemie studiert hat. Also ich hänge nun noch ein Bachelorstudium dran, da ich mit meinem Abschluss nichts anfangen kann! Der Job ist wirklich sehr anstregenden, da man letztendlich permanent so eine Art Eventmanager ist und Sozialarbeiter in einem.

Das kommt darauf an, wo Du später arbeiten willst oder was für eine Stelle Du bekommst. Lehrer arbeiten ja nicht nur an Hauptschulen, sondern auch an Gymnasien, in der Berufsschule, in der Erwachsenenbildung und in ganz vielen anderen Sparten. Nicht alle sind "schwierig" und nicht alle machen Spaß. Informier Dich doch einfach mal, wie vielfältig der Lehrerberuf sein kann. Gruß, q.

Never 
Fragesteller
 03.12.2010, 18:29

Ich hab mich informiert, der Lehrberuf ist überhaupt nicht vielfätig. Man kann lehrer an den einzelen Schulen und am Berufskolleg sein, das wars !

Was du damit meinst, musst du mir mal erklären ???

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Wenn man einen Schüler oder Studenten sieht sagt man: "Ein hoffnungsvoller, junger Mensch, der das Leben mit all seinen Möglichkeiten noch vor sich hat".
Und 10 Jahre später?
Von den vielen Möglichkeiten hat sich grad mal eine (vielleicht) erfüllt.
Wenn ein junger Erwachsener dann realisiert: "Das war's!" kommt der grosse Frust.
Lehrer haben keine Aufstiegsmöglichkeiten - aber haben die andern Leute das? - Wahrscheinlich meist auch nicht.
Und nun sind wir schon bei den positiven Punkten des Lehrer-Berufes:
- Aufstiegsmöglichkeiten haben die Andern auch kaum.
- In allen Berufen lernt man etwas und macht es dann bis zum Ueberdruss. Anders beim Lehrer - sofern er mehrere Fächer hat: Er kann den Stoff selber aussuchen, die Methode selber wählen und ist wie ein freier Unternehmer: seine "Firma" ist die Klasse.
- Er kann - wenigstens in der Phantasie - sich auf der ganzen Welt bewegen (von der Geografie über die Mathe bis zur Kunst).
- Sein "Material" sind Menschen (und nicht einfach Papier, Blech oder Holz, ...). Er ist also so etwas wie ein Pychologe.
- Er kann, zusammen mit den Schülern sein Leben lang glauben an die tausend Möglichkeiten. Niemand hat so viele Möglichkeiten. Der Lehrer aber hat sie - in den Personen seiner vielen Schüler. --> Das ist unheimlich interessant.
Und nun die Nachteile:
- die feindselige Stimmung in der Bevölkerung, täglich angeheizt durch die sensationslüsternen Medien.
- die modernen Schulgesetze, die alles daran setzen, dass die positiven Aspekte wegbürokratisiert werden.
- Die Tatsache, dass der "Klassenlehrer" als "10-Kämpfer" verspottet wird und es diese Lehrer-Art bald nicht mehr gibt.
Damit verliert der Beruf seine Attraktivität. Der Lehrer ist nicht mehr frei und kann nicht mehr kreativ sein, sondern wird zum herumkommandierten Fliessband-Handlager.
Aus diesen Gründen würde ich heute den Beruf nicht mehr wählen, wenn ich vor der Berufswahl stünde.
Bis noch vor wenigen Jahren war der Beruf aber hervorragend.

paulklaus  04.12.2010, 12:20

Inwiefern hat er sich denn "noch vor wenigen Jahren" geändert ???

paulklaus

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Tropentier  04.12.2010, 14:36
@paulklaus

Wenn du in Deutschland lebst, weiss ich nichts. Ich kenne nur die Verhältnisse in der Schweiz.

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z.zt. sind lehrer nicht besonders angesehen und müssen eigentlich die folgen einer verfehlten bildungs u. sozialpolitik ausbaden. leichter wird dieser beruf sicherlich nicht. aber wenn das dein wunschberuf ist und du interesse daran hast, lass dich nicht beirren. es werden jede menge lehrkräfte gesucht, die auch wirklich zu ihrer berufswahl stehen.