Warum machen Studenten ein Praktikum?
Kapieren die nicht, dass sie nur ausgenutzt werden? Und das man sie holt, weil sie billig frisches Wissen in die Firma bringen und billig arbeiten?
Beim Bäcker müssen die doch auch den vollen Preis bezahlen?
7 Antworten
Sofern im Studiengang nicht ohnehin ein Praktikum vorgeschrieben ist, machen viele Studierende während ihres Studiums ein freiwilliges Praktikum, um Praxiserfahrung zu erwerben. So ein Praktikum lohnt sich fast immer, auch wenn es kaum bezahlt wird.
du hast noch nicht wirklich ein Praktikum im Krankenhaus, etc. gemacht.
Das Studium ist kein Selbstzweck. Das Ziel ist, im zu erlernenden Beruf zu arbeiten. Ein Praktikum soll einen Einblick in die Berufswelt ermöglichen, Orientierung geben und dazu dienen, praktische Erfahrungen zu sammeln.
Als jemand, der häufiger mit Praktikanten zu tun hatte und geholfen hat, diese anzulernen, sehe ich das eher umgekehrt. Sie werden nicht ausgenutzt, sondern rauben dem AG viel Zeit.
Ist es nicht genau anders herum?
Ein Praktikum ist kein Karriereschritt – es ist dein Masterplan für die Selbstständigkeit. Du gehst nicht rein, um brav Aufgaben abzuarbeiten, Kaffee zu kochen oder darauf zu hoffen, dass dich irgendjemand irgendwann „übernimmt“. Du gehst rein, um alles über die Branche zu lernen, die du bald selbst erobern wirst.
Du mühst dich nicht ab, um am Ende vielleicht einen befristeten Vertrag zu ergattern, sondern du hast längst ein anderes Ziel: Wissen aufsaugen, Strukturen durchschauen, Kontakte knüpfen – und dann das Unternehmen, für das du gearbeitet hast, in genau dieser Branche überholen.
Denn denk mal nach: Warum Zeit verschwenden, jahrelang Theorien zu studieren oder Fehler zu machen, die andere schon vor dir gemacht haben? Stattdessen schaust du dir direkt in der Praxis an, wie das Geschäft läuft. Du siehst, woher die Kunden kommen, wie Preise kalkuliert werden, welche Marketingstrategien funktionieren – und vor allem, wo sie es komplett falsch machen.
Und dann? Dann bist du weg. Kein Bedauern, kein Pflichtgefühl, kein Dankesbrief. Die Firma hat dich genutzt, um billige Arbeit zu erledigen? Perfekt. Dann hast du sie genutzt, um alles über ihr Business zu lernen.
Während deine ehemaligen Kollegen immer noch in ihren Jobs feststecken, hast du längst dein eigenes Unternehmen aufgebaut – in genau der Branche, die du beim Praktikum durchschaut hast. Du weißt, wie es funktioniert, du kennst die Fehler der anderen, du hast die Kontakte.
"Das Praktikum" war nie das Ziel. Es war dein geheimer Plan. Und während die anderen sich nach einer Festanstellung umsehen, bist du längst dein eigener Boss.
Ein Praktikum ist dein Trojanisches Pferd. Ein kostenloser Zugang zu Wissen, das dir sonst niemand geben würde. Die perfekte Tarnung, um unerkannt in eine Branche einzutauchen, sie von innen heraus zu verstehen und dann genau dort dein eigenes Business zu starten. Du beobachtest. Du hörst zu. Du stellst die richtigen Fragen. Du saugst jedes Detail auf, das dir später Tausende Euro sparen wird. Du siehst, woher die Kunden kommen, wie Preise festgelegt werden, welche Prozesse funktionieren und wo die größten Schwachstellen sind.
Oftmals muß zwingend ein Praktikum abgeschlossen werden, weil das vom Studiengang so vorgeschrieben wird. Es wird aber auch manchmal freiwillig gemacht, einfach um auf dem Papier besser dazustehen. Diejenigen die es freiwillig machen, machen es oft am Ende des Studiums, wo nur noch ein paar Scheine offen sind und eh Zeit dafür da ist. Warum da also nicht einfach ein (gutes) Praktikumszeugnis holen, das die Bewerbungsphase nach dem Abschluß erleichtert?
Warum muss ein Praktikum "zwingend" gemacht werden? Warum lässt man dem Studenten nicht freie Hand? Wenn ich ein Praktikum mache, dann musst du auch eins machen um nachzuziehen. Dann beuten wir uns gegenseitig aus. Verstehst du das?
Also... ALLE Kollegen und Kolleginnen, die bei uns arbeiten haben in der Ausbildung oder im Studium Praktika absolviert. Das ist normal und gerecht.
wozu? warum muss das so sein? warum kann es nicht anders sein? das ist hier die frage. niemand hinterfragt irgendwas. jeder macht, weil es "eben nun mal so ist" und bla bla bla.
In vielen Fällen muß das in meinen Augen wirklich sein. Ich denke da beispielsweise an Lehrer oder Ärzte. Der Umgang mit Patienten und auch mit Schülern sollte sehr wohl Teil des Studiums sein und ein gewisses Mindestmaß Fähigkeiten im Bereich der sozialen Interaktion sollte hier wirklich auch Voraussetzung sein den Studiengang erfolgreich abzuschließen. Gerade in diesen beiden Bereich ist daher sogar deutlich mehr Praxis erforderlich als ein kleines Praktikum. Bei anderen Studiengängen mag ein dreimonatiges Praktikum reichen, in anderen ist es vermutlich gänzlich entbehrlich. Grundsätzlich sinnfrei finde ich es jedenfalls nicht, nicht jeder Studiengang zielt auf einen Beruf hin, der später nur theoretisiert, da braucht man mitunter auch ein wenig Praxis.
Ich sehe aber ehrlich gesagt in keinem Bereich die Gefahr der Ausbeutung. Wenn bei uns jemand ein Praktikum macht, dann ist gesamte Praktikumszeit in der Regel kürzer als man braucht, um sich in das Projekt einzuarbeiten. Der einzige Grund warum wir das machen: Wir lernen eine/n Kandidaten kennen und sie/er uns. Fand man sich gegenseitig gut, entsteht dadurch nach dem Studium evtl. eine Anstellung. Quasi eine Fachkräftemangelpropyhlaxe.
Naja... meine Erfahrung ist anders. Ein Praktikant bedeutet in den ersten Wochen erstmal zusätzliche Arbeit. Im besten Fall hat er sich nach ein paar Wochen so viel angeeignet, dass er Aufgaben übernehmen kann und für den Betrieb eine Hilfe ist.
Nur mit dem theoretischen Wissen der Uni kann kein Mensch vernünftig arbeiten. Praktika sind wichtige Teile des Studiums/ der Ausbildung.
Aber kosten nicht Alle erstmal Aufwand, bis die fit sind und sich in der Firma auskennen? Auch wenn man jemanden anlernen muss? Also warum bezahlt man dann nicht die vollen Lohn?
Also... das kommt natürlich auf die Branche, den Betrieb, und die Ausbildungsform an.
In einer betrieblichen Ausbildung bekommt man ja Geld, gestaffelt über drei Jahre.
Studenten, die ein Betriebspraktikum absolvieren, können natürlich verhandeln , wenn sie gute Argumente haben, können sie auch einen Lohn bzw Aufwandsentschädigung aushandeln. In der freien Wirtschaft ist das vielleicht einfacher.
Bei uns ist dies aus verschiedenen Gründen schwierig:
Ich bin Sozialarbeiterin und arbeite in einer Einrichtung, die chronisch psychisch kranke Erwachsene betreut. Es gibt klare Vorgaben, wer die Klienten betreuen darf und wer nicht; ausschließlich Leute mit einem entsprechenden Beruf (Sozialarbeiter, aber auch Ergotherapeuten, Erzieher, Krankenpfleger...), die für unsere Einrichtung arbeiten, dürfen mit den Klienten alleine sein. Ein Student/ Studentin darf gar nicht alleine mit den Klienten arbeiten, es muss immer jemand von uns Kollegen daneben stehen. Andersist es schlicht nicht erlaubt. Deshalb ist ein Student nicht unbedingt eine Entlastung, verstehst du?
Ausserdem haben wir nicht genügend Geld, um die Studenten zu bezahlen, denn das Gehalt, was wir bekommen, berechnet sich nach den Stunden, die die Klienten von uns betreut werden. Vereinfacht gesagt: für jede Stunde, die ich mit einem Klienten arbeite, gibt's Geld vom Staat, aber nur, wenn ich- wie oben schon geschrieben- eine Fachkraft bin und bei unserer Firma angestellt bin.
Das heißt, die Arbeit der Praktikanten wird nicht finanziert. Es gibt schlichtweg kein Geld dazu.
Ausserdem kommen die Praktikanten (das Praktikum ist übrigens Pflicht im Studium der sozialen Arbeit) zwar mit theoretischem Wissen, haben aber wenig Ahnung vom Alltag in einer sozialen Einrichtung und wenig Erfahrung im Umgang mit Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf. Das müssen wir ihnen erstmal alles beibringen.
Nach einer Weile übernehmen sie dann Aufgaben, helfen im Alltag, bei Gruppenprojekten, Kochgruppen, Ausflügen... aber wir dürfen sie dabei immer noch nicht allein lassen. Und wenn es dann irgendwann gut läuft, und man sie allein lassen könnte, ist das Praktikum vorbei.
Ich muss bei einer neuen Stelle all diese Aufgaben vom ersten Tag an machen, verstehst du?
Manche Studenten handeln eine Aufwandsentschädigung aus, aber volles Gehalt- das ist utopisch.
Ich hoffe, ich konnte deine Frage ausreichend beantworten.
Nachtrag: ich habe das damals im Studium genauso gemacht und habe mich nie ausgebeutet gefühlt, im Gegenteil. Die Praktika fand ich lehrreicher als die Theorie. Ausserdem müssen unsere Praktikanten auch nicht Vollzeit arbeiten, viele haben Nebenjobs und dürfen dann auch früher gehen. Niemand wird ausgebeutet.
umsonst arbeiten? und niemand wird ausgebeutet? so kann nur jemand sprechen, der in saus und braus lebt und nur für das gute gefühl arbeitet. lol
Du hast meinen Kommentar nicht richtig gelesen, nicht wahr?
Ich lebe nicht in saus und braus. Als Sozialarbeiterin? Nein. Schön wär's.
Und nochmal: Praktikanten arbeiten bei uns nicht. Sie gucken zu, stellen Fragen, und lernen.
Aber da du scheinbar nur lesen willst, was deine Vorurteile bestätigt, gebe ich es jetzt auf und bin raus.
Inwiefern lohnt sich sowas? Man bekommt doch keine Geheimnisse gesagt. In der Regel darf man etwas in den Computer eingeben. Davon profitieren nur die Firmen.