Warum liegen Fortpflanzungsorgane und Ausscheidungsorgane beim Menschen eigentlich so nah beieinander bzw. sind das gleiche?
aus biologischer oder evolutionärer Sicht?
6 Antworten
Das ist nicht nur bei Menschen so, sondern auch bei den Tieren.
Da wir nun einmal von den Affen ( in weiteren Sinne abstammen) und bei denen die beide Organe auch dicht beieinander liegen ist das evolutionär so. Zumal wir uns früher auch im Vierfüsslerstand bewegt haben und damit die Geschlechtsorgane für eine schnelle Paarung sich anboten. Zudem liegen Organe im Bauchraum wo sie geschützt sind und da befinden sich Blase und Gebärmutter dicht nebeneinander- sinnigerweise hat die Natur dann eben bei den Frauen den Zugang genutzt, um sowohl den Harn abzuleiten, als auch Spermien aufzunehmen. Und bei den Männern liegt die Harnblase auch im Beckenboden und der Penis ist das Pendant zu dem Frauen. Dort wird Harn abgelassen und Spermien ausgestoßen (kurzer Weg der Spermien aus dem Hodensack). Unter dem Magen, ca. mittig im Körper der Darm mit seinen unzähligen Schlingen durch die sich die Nahrung nach unten bewegt- und irgendwo hinaus muss.
In Gegensatz zu Polypen und Quallen mit 2 Zellschichten, Ektoderm und Endoderm, und einem primären Hohlraum, dem Darmtrakt, haben "höhere" Tiere durch Einstülpung eine sekundäre Leibeshöhle entwickelt, das Coelom, und eine dritte Zellschicht, das Mesoderm.
Die Nieren bildeten sich aus einer Abteilung aus dem Coelom und auch die Keimzellen bildeten sich im Coelom. Das kann man bei Lanzettfischen und Regenwürmern gut sehen, beide recht primitiv im Aufbau, aber auch recht typisch für den Urtyp der nicht allzu nah Verwandten Wirbeltiere und Gliederfüßler.
Polypen und Quallen haben nur eine Öffnung, die als Mund und auch als After dient. Dieser "Mund" ist bei den Regenwürmern Mund geblieben, der After neu entstanden. Daher heißt die Tiergruppe Protostomier=Altmünder. Bei uns ist der alte "Mund" zum After geworden und der Mund neu enstanden. Daher sind wir Deuterostomier=Neumünder.
Der gemeinsame Ausgang von Urin und Keimzellen hat also einen echten Hintergrund, die Lage des Afters in der Nähe ist wohl eher praktisch, denn Ausscheidungen setzt man besser hinten ab. OK, beim Menschen nach Erfindung des aufrechten Gangs unten.
Beim Menschen? Eigentlich bei allen Lebewesen, oder zumindest Säugetieren. Wobei es z.B. bei (allen?) Vögeln noch näher beieinander ist.
Warum? Kann ich auch nur raten: ist effizienter, als alles getrennt zu haben. Man braucht weniger Körperöffnungen - die ja auch immer ein potentielles Risiko für das Lebewesen darstellen. Zumal ja die Fortpflanzungsfunktionen nur sporadisch, die Ausscheidungsfunktionen aber sowieso ständig benutzt werden.
Es gibt zu Ersterem bestimmt auch Ausnahmen, was aber meine Frage ebenso wenig wie raten beantwortet aber danke
Meine Güte ...
Ok, warum hat die Natur das bei speziell dem Menschen so eingerichtet? Weil sich diese Merkmale im Laufe der Evolution zu irgendeinem Zeitpunkt als vorteilhaft erwiesen haben und seit dem dadurch keine signifikanten Überlebensnachteile daraus ergeben haben.
Nun glücklich?
Nö, weil ich genau nach den Vorteilen frage. Wieso ist es denn vorteilhaft gewesen in der Evolution? Dein Rategrund kann ja durchaus stimmen aber wenns nur geraten ist, bringt mir das ja nichts. Aber bitte, es zwingt dich doch niemand zu antworten. Wenn dich das nervt, geh einfach. Schönen Tag ✌️
Wenn du schon pingelig bist, dann zieh dir den Schuh aber auch selber an. Du hast nicht nach den Vorteilen gefragt - das Wort kommt nirgends in deiner Ursprungsfrage vor - du hast nach dem "Warum" gefragt. Die präzise Antwort darauf ist nun mal, weil es aus evolutionärer Sicht Vorteile gebracht hat.
Welche das im Detail sind, kann niemand sagen, weil niemand daneben gestanden hat und Notizen gemacht hat, als dies geschah. Zumal so etwas ja über viele Generationen / über lange Zeiträume geschieht.
Wir wissen eben nur, dass es offensichtlich vorteilhaft war - denn sonst wären wir entweder ausgestorben oder sähen heute anders aus. Wir können daher nur naheliegende Vermutungen anstellen.
Beides sollte maximalen Abstand zum Kopf haben, daher ist es halt so.
weil es effizient ist.
die meisten Wirbeltiere haben das so, besonders auffällig sind da die Kloakentiere (Vögel, Reptilien), da liegen die Geschlechtsorgane im Enddarm (Kloake).
weil die ganzen Organstrecken nicht extra entwickelt und angelegt werden müssen.
ist so wie wenn man für jedes Waschbecken/Badewanne einen eigenen Brunnen brauchen würde, um das zu vermeiden gibt es die Wasserleitung.
Ebendeshalb werden die bereits vorhandenen Leitungen dazu benutzt.
Mal davon abgesehen, dass es meine Frage nicht beantwortet, gibt es bestimmt auch da Ausnahmen