Warum kostet ein unbegleiteter minderjähriger "Flüchtling" den Staat 50000 Euro im Jahr? Wie setzt sich diese Summe zusammen?
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Wozu? Die Kosten werden seitdem kaum geringer geworden sein.
4 Antworten
Schönes Beispiel dafür, warum man kein Axel-Springer Sensationsblatt lesen sollte.
Die Fakten:
Alle Kinder ohne Erziehungsberechtigte haben in Deutschland einen Anspruch auf eine Unterkunft, Essen und sozialpädagogische Betreuung. Dabei spielt es keine Rolle welcher Nationalität es angehört. Das gibt die Kinderrechtskonvention vor.
Diese Unterbringung wird von Unternehmen geleistet. Die Kosten übernimmt der Staat. Für einen Vollzeitplatz mit 24h Betreuung nehmen Unternehmen in etwa 4000-5000€. Das beinhaltet eine professionelle und vollumfängliche Betreuung durch einen studierte und ausgebildete Pädagogen, die vollständige Verpflegung und Unterkunft, sowie alle übrigen kosten. Rechnet man die Unkosten raus, sind diese Unternehmen alles andere an profitabel, oft laufen sie sogar als Non-Profit-Organisation und finanzieren sich teilweise zusätzlich durch Spenden und ehrenamtliches Engagement.
Um die Unkosten für den Staat zu reduzieren, werden Heimkinder zusätzlich mit dem höchsten Steuersatz innerhalb der gesamten Bevölkerung belastet. Satte 75% Steuerlast muss ein Azubi aus dem Kinderheim stemmen.
Ja. Ist extem tendentiös und voll mit Halbwahrheiten.
(1)Beispiele für bewusst missverständliche Berichterstattung:
50.000 Euro pro unbegleitetem jungen Flüchtling
Den Begriff unbegleitetem jungen Flüchtling gibt es nicht und wurde vom Autor erfunden. Es handelt sich stets um Kinder (Erwachsene brauchen schließlich keine Begleitung). Deshalb spricht man von unbegleiteten minderjahrigen Flüchtlingen. Aber "jung" ist provokanter. Der Leser denkt dabei vielleicht an einen 25 Jährigen. Deshalb die Wortschöpfung seitens des Autors.
(2)Beispiel für Halbwahrheiten&Fake News:
Der für die jungen Migranten verwendete Begriff des „unbegleiteten minderjährigen Flüchtlings“ ist dabei nicht wörtlich zu nehmen; 43 Prozent sind auch nach offiziellen Angaben schon erwachsen.
Die 43% beinhaltet zwar Erwachsene, die als umF hier herkamen, nun aber nicht mehr in den Einrichtungen sind weil sie volljährig geworden sind. Als diese 50k im Jahr gekostet haben, waren sie minderjährig. Die Flüchtlingskrise begann 2015 der Artikel ist 2018 geschrieben. Also sind die Personen entsprechend 3 Jahre älter und damit erwachsen.
Ohne Eltern eingereiste Ausländer dürfen über das 18. Lebensjahr hinaus in der Jugendhilfe bleiben, falls Betreuer und Jugendämter einen besonderen Bedarf feststellen.
[..]
Nach Angaben des Städte- und Gemeindebunds erlaubt es das Sozialgesetzbuch, erwachsene Ausländer in Ausnahmefällen bis zum 27. Lebensjahr durch die Kinder- und Jugendhilfe zu betreuen.
In der Jugendhilfe aber nicht im Heim. Wenn z.B. ein Heimkind 18 ist aber seine Ausbildung noch nicht beendet ist, wird unter der Bedingung der vollständigen Annahme der Hilfeleistung durch den Adressaten der Leistung "betreutes Wohnen" vom ASD/Jugendamt zugesichert. Damit soll verhindert werden, dass der Adressat bei Wegfall der Hilfe seine Ausbildung abbricht und in HartzIV rutscht. Dies ist aber eine andere Form der Hilfe. Z.B. Betreutes Wohnen. Das kostet aber nicht mehr viel. Da kommt ein Pädagoge einmal im Monat nach dem rechten sehen.
Die Behauptung, dass die Fortsetzung bis zum 27. Lebensjahr für Ausländer gelte ist streng genommen schon Fake News. Das SGBVIII stellt die Möglichkeit sozialpägogischer Leistung bis zum 27. Lebensjahr für alle Menschen in aussicht. Nicht nur für Ausländer. Das ist aber sehr selten und gilt hauptsächlich für Menschen mit psychischen Einschränkungen. Dabei kann dann in Ausnahmefällen dem 27 Jährigen ein Beratungsgespräch beim Pädagogen und eine terminlich stark eingeschränkte Begleitung finanziert werden. Aber die leben nicht im Kinderheim und kostet 5k im Monat ;-)
Ein Heimplatz für einen Jugendlichen kostet schnell schon mal 2000 bis 3000 im Monat, da wird ja auch verdient von den Einrichtungen/Institutionen die sich kümmern, mit Sozialpädagogen, Nachtschichtpersonal etc.
Darin sind dann Unterkunft und Verpflegung enthalten. Dann kommen mögliche Fahrtkosten, Dolmetscherkosten, Kosten für den rechtlichen Betreuer, Arzt-/Behandlungskosten, Therapiekosten, usw. sowie ein Taschengeld hinzu. Inwieweit Kosten vom/für's Jugendamt/Ausländeramt mit inkludiert sind weiß ich nicht, könnte man hypothetisch auch einrechnen.
Ich glaube kaum dass es eine Behörde oder Institution gibt die das nachhält bzw. aufschlüsseln könnte. Da kann man nur Durchschnittswerte angeben.
Nur zur Kenntnis, analog gleiche Summen fallen für jedes nicht geflüchtete, in einer Einrichtung untergebrachte Kind auch an.
Wenn ein Flüchtling unbegleitet und minderjährig ist, bedeutet das ja, dass der Staat zu 100% für seinen Lebensunterhalt aufkommen muss. Inklusive Schule, Unterbringung, medizinische Versorgung...
Da kommt das dann wohl zusammen. 🤷♀️
Aber deutsche Eltern zahlen ja auch nicht 4.500€ monatlich pro Kind.
Nee, aber das heißt ja nicht, dass deren Kinder umsonst zur Schule gehen oder beim Arzt umsonst behandelt werden.
Dafür zahlt man ja in die Familienkasse ein und gibt Steuern ab. Und dennoch kommt man nicht auf 4.500€ im Monat.
Man zahlt in die Familienkasse ein?
Alleine eine Heimunterbringung verschlingt 2-3000 Euro/Monat, aber ganz locker. Die Kosten fallen in einer Familie nicht an.
Familienkasse? Kenn ich nicht. Was soll das sein?
Jedermanns Steuern im Land decken nur einen Anteil dessen, was er an Kosten verursacht. Der Staat zahlt drauf. Für jeden einzelnen Bürger.
Familienversicherung, Verzeihung.
Selbst bei 2000 Euro monatlich fehlt nochmal das doppelte bis man jährlich auf 54.000€ kommt.
Ich habe versucht die anfallenden Kosten zu nennen, die auf jeden Fall auftreten. Lies mal drüber bitte dann muss ich es hier richtig nochmals einkopieren.
Wie kommen knapp 5000 Euro pro Monat zusammen? Viele Familien mit mehreren Kindern kommen mit weit weniger als 5000 Euro aus. Wie kommen da 5000 Euro für eine einzige Person zusammen?
Das weiß ich nicht, in Deutschland versorgt der Staat die Kinder mit, die Eltern kommen nicht alleine für deren Lebensunterhalt auf.
Alleine der Heimplatz schlägt mit 2- 3000 zu buche, die Kosten hat eine Familie nicht, richtig.
da werden neben den kosten der sozialhilfe einfach die personalkosten eines betreuers sowie unterkunft etc. mit hineingerechnet.
klingt ganz nach politischer propaganda, um gegen flüchtlinge zu wettern.
Das ist mir schon klar, aber ich bräuchte eine detaillierte Auflistung, wie sich knapp 5000 Euro im Monat zusammensetzen, immerhin ist das eine recht astronomische Summe.
"Schönes Beispiel dafür, warum man kein Axel-Springer Sensationsblatt lesen sollte."
Warum? Wo ist das Problem mit dem Welt-Artikel? Steht da irgendetwas falsches drin?