Warum ist es auf der Venus trotz geschlossener Wolkendecke so heiß?

3 Antworten

Von Experte Janaki bestätigt

Nun, die Wolkendecke der Venus reflektiert nicht nur das Sonnenlicht, sie absorbiert es auch. Zwar wird mehr Sonnenlicht reflektiert als absorbiert, aber der Absorbtionsgrad liegt trotzdem über 20%, eben wegen der dichten und geschlossenen Wolkendecke der Venus. Das bedeudet auch das über 20% Strahlungsenergie aufgenommen werden, was hauptsächlich den Treibhauseffekt ausmacht. Und auch wegen der größeren Nähe der Venus zur Sonne ist die Strahlungsenergie der Sonne auf die Venus höher als im Vergleich zur Erde. Aber auch 2% der Sonnenstrahlung erreicht letztlich noch die Oberfläche der Venus. Weiterhin kommt hinzu, dass die Venus auch Energie aus dem Kern abstrahlt, ähnlich wie bei der Erde. Diese Energie wird bei der Venus hauptsächlich über Hotspots (z.B. Vulkane) in die Atmosphäre abgegeben als Wärmestrahlung und begünstigt damit den Treibhauseffekt.

Die Bodentemperatur auf der Venus lässt sich nicht mittels des Treibhausgas-Modells berechnen, aber sehr gut mittels des konvektiv-adiabatischen Modells. Der Austausch von CO2 durch 79%N2 und 21%O2 würde dort die Bodentemperatur sogar noch um 160°C erhöhen.

Die Problematik ist eben nicht so einfach wie noch vor einem halben Jahrhundert vermutet. Z.B. enthält eine Atmosphärensäule auf dem Mars 26 mal mehr CO2 als eine auf der Erde. Entsprechend sieht man in der Strahlung, die der Mars ins All emittiert, einen starken Einbruch bei 15E-6m (die stärkste Frequenzbande die CO2 absorbiert).

https://www.researchgate.net/figure/The-mid-IR-spectrum-of-the-Earth-Venus-and-Mars-at-a-low-resolution-spectra-are-derived_fig4_23993674

und

https://skepticalscience.com/print.php?r=366

Trotzdem gibt es gemäß der aktuellen Messungen auf dem Mars keinen Treibhauseffekt.

https://nssdc.gsfc.nasa.gov/planetary/factsheet/marsfact.html

Black-body temperature (K) 209.8
Average temperature: ~210 K

Hier findest du die wissenschaftliche Erklärung (die die Banken-Klimaforscher so gerne geheim halten würden):

file:///C:/Users/User/Downloads/Entmystifizierung%20des%20'galoppierenden%20Treibhauseffekts'%20auf%20der%20Venus%20mit%20dem%20konvektiv-adiabatischen%20Modell-1.pdf

und

https://youtu.be/gNwQCSDOs4U

Um es mal ganz vereinfacht auszudrücken: Auf jedem Planeten ist der Äquator wärmer als die Pole. Hat der Planet eine Atmosphäre, so gibt es eine vertikale Bewegung von Atmosphärenmassen. Die Atmosphärenmassen steigen am Äquator auf und fallen zwischen Pol und Äquator wieder nach unten. Dadurch bestimmt gemäß der Physik hauptsächlich der Atmosphärendruck die Temperatur am Boden, je mehr Druck, umso wärmer ist es am Boden.


DerJens292  05.03.2024, 15:45

"Der Austausch von CO2 durch 79%N2 und 21%O2 würde dort die Bodentemperatur sogar noch um 160°C erhöhen."

Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Soll denn etwa Stickstoff und Sauerstoff größeren Einfluß haben? Das kann doch gar nicht sein.

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Wasserdampf ist selbst ein Treibhausgas und absobiert Infrarotstrahlung, die auch direkt von der Sonne kommt, die man also nicht ausschließlich extra durch Absorption sichtbaren Lichts am Boden erzeugen muss.


SchlimmerJimmy  14.01.2024, 08:49

Wasserdampf ist in der Atmosphäre der Venus fast gar nicht vorhanden.
96% Kohlendioxyd, 3% Stickstoff, 0.1% Wasserdampf

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Mannimanaste 
Fragesteller
 14.01.2024, 23:29

Wie kann ein Treibhausgas Infrarotstrahlung absorbieren, wo es doch gerade die Definition von Treibhausgasen ist, dass sie Infrarotstrahlung eben NICHT durchlassen, sondern reflektieren?

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hologence  15.01.2024, 03:28
@Mannimanaste

das Glas im echten Treibhaus reflektiert. Treibhausgase sind für Infrarot einfach nur nicht transparent, das kann mit Reflektion oder Absorption+Emmission funktionieren.

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NostraPatrona  16.01.2024, 15:08
@Mannimanaste

Gemäß der Theorie absorbiert das Molekül erst die nach oben gerichtete Strahlung und entweder a) gibt die Energie durch Stoß an andere Moleküle ab (wodurch ungerichtete Wärme entsteht) oder b) emittiert die Strahlung ungerichtet (mal nach oben, mal nach unten, mal zur Seite).

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