warum ist die Bundeswehr so schlecht bei unseren Ausgaben?
Wir geben im Jahr ca 60Mrd€ für die Bundeswehr aus, trotzdem ist sie in einem katastrophalen Zustand. Munition reicht nur für 1-2 Tage und Panzer waren (und sind vielleicht auch noch) sehr knapp und zum großen Teil kaputt.
Frankreich gibt ähnlich viel (soweit ich weiß 50Mrd€) aus und hat einen Flugzeugträger sowie Atomwaffen.
Über Russlands militärisches Handeln im Ukraine Krieg lässt sich streiten, sie scheinen offenbar auch deutlich Probleme zu haben. Trotzdem hat auch Russland ca. 60Mrd€ (umgerechnet) an Militärausgaben und hält eine riesige Menge an Arsenal.
Was glaubt ihr, warum das so ist? Haben wir einfach eine riesige Korruption in der Beschaffung, oder ist die Beschaffung inkompetent und sehr ineffizient?
Ich würde über antworten freuen.
2 Antworten
Deutschland und insbesondere die Bundeswehr hat seit Jahrzehnten ein Problem mit dem Geld umzugehen. Das BAAINBw ist bei der BW das Problemkind. Beschaffungen sind viel zu kompliziert geworden. Nicht nur das die Ausschreibung an sich schon kompliziert ist, nein bei so manchem Gerät müssen unbedingt noch deutsche Besonderheiten mit eingebaut werden. Es reicht nicht das zu kaufen war bei vielen Armeen schon im Einsatz ist, es muss auch unbedingt noch eine deutsche Variante geschaffen werden. Bei so einigem Gerät wurde das damit verschlimmbessert.
Was Frankreich betrifft würde ich mit dem Vergleich vorsichtig sein. Auch dort ist nicht Alles Gold was glänzt. Die haben, wie jede andere Armee der Welt, auch so ihre Probleme. Die gute Charles de Gaulle hat auch schon mehr das Trockendock als die Weltmeere gesehen. Die Franzosen versuchen seit 2017 ihre Trompete (FAMAS) durch ein modernes Sturmgewehr zu ersetzen. Wie die letzte Parade zum 14. Juli wieder gezeit hat ist ihnen das bis heute nicht vollständig gelungen. Alles Sachen von denen man in D quasi Nix hört.
Ähnlich kompliziert ist der Vergleich der Militärausgaben. Die einen Länder rechnen da ihre Küstenwache (z.B. United States Coast Guard) und den Zivilschutz mit rein. In F gehören z.B. die Berufsfeuerwehren von Paris und Marseille zum Militär. Anderen Länder haben Ausgaben für ihre Überseebesitzungen mit drin.
Munition reicht nur für 1-2 Tage
Auch so ein Unfug der Presse. Effektiv reicht die Muni weit länger. Es fängt ja nicht jede Waffe am Tage des Konfliktbeginns an zu feuern und hört erst auf wenn die Muni zu Ende ist. Auf der anderen Seite muss auch beachtet werden das die Muni auch bewirtschaftet und gewartet werden muss. Muni ist nicht wie alter Wein, die wird nicht mit der Zeit besser. Die muss also immer umgewälzt werden. Und du kannst nicht Leute beschäftigen welche ständig die Muni verballern, weil sie sonst schlecht wird.
Es ist richtig das es Probleme gibt. Es ist genauso richtig das an den Problemen gearbeitet wird und das es bereits Verbesserungen gibt.
Bei der Bewertung der Bundeswehr sollte man sich weniger an die Boulevardpresse halten sondern eher mal schauen was in der Fachpresse steht.
Es wird sehr viel Geld bei der Bundeswehr verschwendet. Da wurde ein Kampfjet entwickelt. Die Entwicklung kostete über 1 Milliarde. Als der Jet fertiggestellt wurde stellte man fest, dass dieser für die Bundeswehr nicht tauglich sei. Mehr als eine Milliarde verpulvert.
Im Beschaffungswesen der Bundeswehr arbeiten 10 000 Leute. Diese sind nicht in der Lage, Ersatzmaterial so zu beschaffen, dass dieses bei Bedarf auch vorhanden ist.
Die Auslandseinsätze der Bundeswehr verschlingen immense Summen. Afghanistan, Mali und in vielen anderen Staaten werden oder wurden Milliarden sinnlos verpulvert.
Militärisches Gerät wird bei diesen Einsätzen benötigt Einiges davon bleibt beschädigt zurück, wenn die Soldaten abziehen.
Jetzt sollen die Soldaten neue Uniformen bekommen und tausende neuer Gewehre.
Warum eigentlich. Die Gewehre waren sehr gut und warum neue Uniformen
Es sollen Funkgeräte in großer Menge angeschafft werden, die gar nicht jeder Soldat braucht. Hauptsache das Geld wird ausgegeben.
Man sollte die Auslandseinsätze auf ein Minimum reduzieren und das Geld für die Beschaffung von Material verwenden.