Warum hat Rap ein schlechtes Image (in Deutschland)?
Warum hat Rap-Musik ein schlechtes Image?
Ich meine es ist letzten Endes ja "nur" Musik und Musik kann kein "Vorbild" sein..
Musik konsumiert man, aber ich wüsste nicht das Musik einen Menschen negativ beeinflussen kann.
Entweder der Zuhörer ist selbst schon veranlagt kriminelle Dinge zu tun oder sie werden ihm durch ein schlechtes Umfeld beigebracht.
Ich höre selber auch ab und zu Rap-Musik aber ich würde nicht behaupten, dass ich deswegen ein "schlechter Mensch" bin oder ich mich groß negativ verändert hätte..
Wieso zur Hölle wird dann immer die Rap-Musik "verdächtigt" Sympathieträger für allerlei Böse Machenschaften innerhalb Deutschlands verantwortlich zu sein? ...
No Joke, aber ich bin ja auch kein Straftäter nur weil ich Tattoos und Piercings trage. Das sind alles nur Vorurteile um Menschen (die nicht in mein Welt- bzw. Gesellschaftsbild) passen zu "stigmatisieren" und in Schubladen zu stecken.. ###
Vielen Dank für informative, interessante, hilfreiche, tolle, seriöse & schöne Antworten!
10 Antworten
In den USA konnten in den 90ern A Tribe Called Quest und Dr. Dre koexistieren. In Frankreich gab es in den 90ern sowohl MC Solaar als auch Suprême NTM. In Deutschland hatten wir in den 90ern (im Gegensatz zu den beiden genannten Ländern) keinen nennenswerten Gangsta-Rap, aber dafür hatten wir die Fanta 4, Fettes Brot, Max Herre und noch ganz viele andere Studentenrapper, die ganz viele kluge Sachen gesagt haben. Und dann kamen so Anfang der 2000er WBM und Aggro Berlin und haben einen völlig anderen Ton angeschlagen. Und den 90er-Rap beinahe völlig verdrängt. Heute ist die Rap-Szene diverser (auch spürbar daran, dass es mehr rappende Frauen gibt), aber ich denke, dass diese frühere sehr einseitige deutsche Rap-Szene dazu führt, dass auch Leute das Genre sehr einseitig betrachten. Ich hab btw. das Gefühl, dass ziemlich viele andere Antworten hier genrefremd sind und Rap eh nicht mögen, bzw. halt nur das alte Zeug aus den 90ern.
Daneben gibt es halt die offensichtlichen Gründe. Es gibt tatsächlich Problemkinder im Deutschrap (Bushido, Fler, 187er), die für junge Ohren nicht geeignet sind (ebenso wie Kinder keine Horrorfilme und Thriller gucken sollten). Die Jugend hat schon immer Musik gehört, mit der man die ältere Generation geschockt hat. Das waren mal Chuck Berry, Elvis Presley, die Beatles und auch mal Slipknot. Und heute ist das halt Deutschrap. Und gottseidank eher selten auch mal ausländerfeindliche Retissements wie "Musik hören, die - wenn sie aus Deutscher Feder stammen würde- längst indiziert wäre" bedient werden.
Ja stimmt schon mit dem "wir schocken mal die älteren Generationen heftigst", aber komischerweise hat es niemals ein "Deutscher Künstler" geschafft über den deutsch-sprachigen Raum hinaus berühmt zu werden. S t e f a n R a a b fragte mal Eminem oder er Rap-Kollegen aus der "Deutschen Szene" kenne und Eminem darauf nur so: "no.. not really, but I'm interested to know (someone)" ^^
Natürlich hat Musik einen Einfluss auf Menschen oder besser gesagt, die Liedtexte. Egal ob es sich dabei um religiöse, politische oder Popschnulzen handelt, jeder Song hat irgend eine Message. Und bei Rapsongs ist diese halt oft die Glorifizierung von Kriminalität, Drogenkonsum und die Geringstellung von Frauen...
Ja es gibt Ausnahmen. Ich persönlich höre ab und zu ganz gerne mal Aligathoah, eben wegen seiner guten und (für Rap eher untypisch) gesellschaftskritischen Texte. Aber der Großteil fällt halt eben doch unter oben genannte Klischees.
Vieles von deutschem Rap wurde eben vom amerikanischen G-Rap abgeguckt.
Ich will euch ja nicht eure Helden madig machen, aber "Prinz Pi" ist auch als "Prinz Porno" unterwegs, Peter Fox ist als Solokünstler vor 15 Jahren in Rente gegangen (abgesehen von dem Kitschkrieg-Feature, das hätte er sich aber auch sparen können) und Alligatoah hat zusammen mit seinen Kumpels von Trailerpark auch eher nicht so niveauvolle Musik gemacht.
Und wer hat dich zum Apostel für "Recht und Ordnung" berufen? ...
Kommt aber eindeutiger Weise so herüber.. Streust wohl gerne Salz in die Suppe..
"Wer nix wird, wird Wirt", gilt schon langen nicht mehr, leider sind viele der Rapper wie ihre amerikanischen Vorbilder einfach kriminell und ehrlich, die Qualität ihrer Texte, von den Inhalten gar nicht zu reden, wären eine Beleidigung für die Plattlinger Nachrichten.
Rap ist stellvertretend für Kritik, Provokation, Beleidigung und Hetze - und schlechter Musik.
Also ich lass jedem seine Meinung und seine Ansichten, und wenn jemand Rap liebt und den ganzen Tag hören will soll er das gern tun. Aber ich kann auch durchaus die Menschen verstehen die damit überhaupt nichts anfangen können. Ich mag einige wenige Songs aber ansonsten kann ich auch garnichts damit anfangen. Ich finde die Rapper meist total daneben, die Texte und Botschaften oft grenzwertig oder gefährlich, und der Musikstil als solches spricht mich auch garnicht an.
Naja "Prinz Pi" und "Casper" dürften wohl Ausnahmen sein! ... von Peter Fox ganz zu schweigen..