Warum gibt es überall Tempolimit?

RedPanther  08.08.2022, 17:50

Weißt du, wie lang dein Bremsweg bei 250 km/h ist?

NicoLeon155 
Fragesteller
 08.08.2022, 17:53

625 Meter

RedPanther  08.08.2022, 17:54

Anhand welcher Landmarken oder anhand wie vieler Leitpfosten erkennst du, ob du gerade 600 m weit schauen kannst?

NicoLeon155 
Fragesteller
 08.08.2022, 17:56

Auf der Autobahn ist der ganze Weg 12 Leitplanken vor mir frei auf der linken Spur und wenn ein Lahmer kommt, was selten ist, Vollbremsung dann kein Unfall, der hat auch noch kmh

12 Antworten

Bin letztes mal 250 km/h gefahren, war saugeil.

War es saugeil oder hattest du einfach nur Glück, dass du niemanden umgebracht hast?

Sage doch mal, wie lang dein Bremsweg bei 250 km/h ist und auf welcher Autobahn du so weit freie Sicht hast. Dass du nur so schnell fahren darfst, dass du auf der Strecke anhalten kannst die du überblicken kannst, ist dir ja sicherlich bewusst.

Mich macht es aber Angst dass wir von den 130 kmh Ländern eingekesselt sind und es vielleicht bei uns auch kommt.

Ich fände das auch sehr schade. Macht schon Spaß, es mal ein Bisschen laufen zu lassen.

Fahranfänger, die mit 250 über die Autobahn fliegen, machen mir aber tatsächlich mehr Angst.

Und Fahranfänger, die ernsthaft fragen ob es peinlich ist, wenn man mit einer sicheren und effizienten Geschwindigkeit fährt, sollten in meinen Augen mal grundsätztlich darüber nachdenken, ob sie charakterlich zum Fahrzeugführer geeignet sind.

Warum gibt es überall auf der freien Autobahn ein Templimit, sodass man dann nur 130 und als Anfänger 100 fahren darf?

Weil man dort nicht will, dass irgendwelche Kleingeister jemanden umbringen oder sich versehentlich suizidieren, nur weil sie glauben dass sie mit einem bestandenen Führerschein in der Lage wären, sicher mit 250 km/h zu fahren.

DosenDetlef  26.08.2022, 11:19

Ist echt so. Solche spasten solten am besten keinen Führerschein besitzten

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Ich bekomme mein nächstes Auto Ende des Jahres mit leider nur 307 PS (anstelle der gewollten 370). Trotz 40 Jahre unfallfreier Fahrt - und ich bin GEGEN pauschales Tempo 130 - kann ich Dir nur empfehlen, ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC zu machen. Das macht Laune und Du bekommst mit, wie ein (Dein) Auto in Extremsituationen reagiert - und wie DU anfangs FALSCH reagierst. Erst danach macht es für einen halbwegs intelligenten Menschen Sinn, das Auto auszureizen.

Warum in anderen Ländern 130? Die haben es eben so eingeführt und da waren sicher keine Gründe wie Klimaschutz der Auslöser (da hat damals keiner darüber debattiert). Die Überlebenschance bei einem Unfall war seinerzeit einfach nicht so wie heute gegeben, denn die Autos waren deutlich unsicherer (kein Gurt, kein Airbag, kein ABS / ESP, keine Crashtests, usw.) und deswegen auch für manche vernünftig bzw. nachvollziehbar.

Ich habe gerade erst ein Crashgebäude gebaut und auch miterlebt, was mit einem AKTUELLEN Auto mit Tempo 50 und Tempo 100 jeweils gegen einen Betonblock passiert. Ich war echt erstaunt, wie sicher die PKWs mittlerweile geworden sind.

Aber auch in Deutschland sind Tempolimits sinnvoll, allerdings nicht pauschal und festbeschildert (es sei denn aus Lärmschutzgründen der Anwohner) sondern mit "SBAs" (Streckenbeeinflussungsanlagen), die den Verkehr individuell regeln.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Bin 18 und habe seit 4 Wochen den Führerschein.
(…)
Bin letztes mal 250 km/h gefahren, war saugeil.

sprach der Fahranfänger und verursachte irgendwann einen Unfall, weil er in Wirklichkeit noch nicht über genug Reife und Fahrerfahrung verfügt um einschätzen zu können wie sehr er damit Andere gefährdet und wo die physikalischen Grenzen liegen.

Mich macht es aber Angst dass wir von den 130 kmh Ländern eingekesselt sind und es vielleicht bei uns auch kommt.

Mir macht es keine Angst.

Für mich ist das eine sinnvolle Lösung, auch im Hinblick auf die Umwelt. Die öffentlichen Straßen sind nicht dazu da, das Einzelne dort "heizen" weil sie es "saugeil" finden und damit Andere gefährden. Wenn Du Rennen fahren willst, dann besuche eine Rennstrecke. Du hast kein "Recht" darauf zu rasen.

ist-es-peinlich-wenn-man-als-mann-nur-120-130-kmh-auf-der-autobahn-faehrt

Und (aber auch das kapieren Manche erst wenn sie älter werden und Andere nie) das Auto ist auch kein "Männlichkeitssymbol" und kein "Schwanzersatz".

Gaspedal runterdrücken kann jeder Volldepp. Ist ganz einfach: Nur fest den Fuß nach unten.

Die Leistung ist es, wenn man kapiert wann es Sinn macht und wann man es gerade nicht macht.

Wie bescheuert ist das denn? Du kannst gerade mal ein Auto bewegen. Das bedeutet nicht, dass Du es auch beherrscht und schon gar nicht bei 250 km/h. Mit Deiner hirnlosen Raserei hast Du Dich, aber vor allem andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Schon mal darüber nachgedacht, welche Folgen das haben kann. Wohl kaum.

Eigentlich hast Du damit bereits bewiesen, dass Du noch gar nicht die geistige Reife zum Führen eines Fahrzeugs hast. Schade, dass man Dir den Führerschein nicht gleich wieder abnehmen kann.

Es heißt übrigens Autobahn und nicht Rennbahn. Wenn Du unbedingt Rennen fahren willst, gehe auf die Rennstrecke. Ich könnte mir die Nordschleife des Nürburgring gut vorstellen und in Deinem Fall auch das Busch-auf-Busch-zu-Szenario und zwar schneller, als Du denken kannst.

Wie willst Du eigentlich bei 250km/h in der Lage sein, 12 Leitpfosten abzählen zu können. Den Unterschied zwischen Leitprosten und Leitplanken solltest Du eigentlich schon wissen. Aber vielleicht lernst Du die Leitplanken schneller und intensiver kennen, als Du Dir vorstellen kannst.

Also höre auf, hier so rumzuposen. Lerne erstmal Autofahren, denn bislang kannst Du lediglich ein Auto bewegen. Und mache ein Fahrsicherheitstraining. Du hast es bitter nötig.

Und denke daran, Du bist für zwei Jahre in der Probezeit.

Die Limits in anderen Ländern sind fast alle vor ca. 45 bis 50 Jahren eingeführt worden. Damals war das zwar auch nicht notwendig, wie wir in D bewiesen haben, jedoch war der Stand der Technik natürlich ein anderer. Das Problem ist nur, sobald so etwas mal eingeführt ist und vor allem je länger so etwas Bestand hat desto schwieriger ist es das wieder aufzuhaben. Die Fahrer sind es nicht mehr gewohnt mit hohen Geschwindigkeiten umzugehen, müssten dies erst erlernen bzw. die wenigen die es vor 50 Jahren noch frei erlebt haben es wieder erlernen.

Dazu kommt aber, dass meist auch am Straßenbau gespart wurde, es wurde eben nur noch auf 120 oder 130 ausgebaut - das betrifft Bodenbeläge, Wellen, Asphaltqualität und Maße der Spuren. Und so gibt es viele Ding die es nach einiger Zeit fast unmöglich machen das wieder aufzuheben.

maxeto0910838  25.01.2023, 14:29
jedoch war der Stand der Technik natürlich ein anderer.

Dafür waren damals viel weniger Autos unterwegs, die zudem nicht ansatzweise so schnell wie heute fahren konnten. Diese Aussage ergibt also keinen Sinn.

Die Fahrer sind es nicht mehr gewohnt mit hohen Geschwindigkeiten umzugehen

Das ist mit der größte Schwachsinn, den ich je gelesen habe. Auf Autobahnen passieren mit sehr großem Abstand von allen Straßentypen am allerwenigsten Unfälle, und zwar gerade weil das Fahren dort am wenigsten Können und Konzentration erfordert.

Es gibt dort keinen Gegen- und Querverkehr, keine Radfahrer und Fußgänger, keine Ampeln uvm; man fährt quasi nur gerade aus. Dass dabei nichts passiert, ist hauptsächlich den anderen zu verdanken.

dass meist auch am Straßenbau gespart wurde

Das mit einem Tempolimit in Verbindung zu bringen, ist auch Quatsch.

Sieh dir z. B. den Global Competitiveness Report des World Economic Forums an, bei dem die Straßenqualität verschiedener Länder verglichen wird. Die Top 10 Länder mit der höchsten Qualität haben alle Tempolimits.

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allocigar78  25.01.2023, 17:05
@maxeto0910838

die Aussage ergibt sehr wohl Sinn. Eben durch den Stand der Technik ist es viel sicherer heute schneller zu fahren als früher mit den eben damals möglichen Geschwindigkeiten. Zudem sind auch heute nicht immer alle Autobahnen voll. Dort wo ein Limit wg. der Verkehrsdichte nötig ist regeln das längst digitale Verkehrsleitsysteme flexibel

Wie Du selbst erkannt hast, passieren auf Autobahnen die wenigsten Unfälle - sie sind die sichersten Straßen - und genau hier kann man problemlos schneller fahren. Das nicht vorhandene TL sorgt für weitere Sicherheit da aufmerksamer gefahren werden muss - schau Dir Autobahnen anderer Länder an, die wenigen Länder die eine bessere Statistik haben als wir sind nicht viel besser, aber nach unten gibt es eine sehr große Differenz. Zudem haben wir diese Werte trotz des mit höchsten Verkehrs im Vergleich zu anderen Ländern.

Das ist eine Frage des Geldes. Wie Du selbst mit Deinem Vergleich siehst es wird jetzt schon viel zu wenig in unsere Straßen investiert und die Qualität würde sich weiter verringern. Zudem geht es nicht nur um Schlaglöcher die mit der Zeit bei maroden Straßen auftauchen sondern z. B. auch um Bodenwellen und die waren vermutlich gar nicht in diesem Test.

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maxeto0910838  25.01.2023, 21:57
@allocigar78
durch den Stand der Technik ist es viel sicherer heute schneller zu fahren als früher mit den eben damals möglichen Geschwindigkeiten

Du hast meinen Punkt nicht verstanden. Ja, es ist korrekt, dass Autos heute höhere Sicherheitsstandards haben als früher. Das wird aber dadurch wieder mrhr als nur kompensiert, dass viele Sportwagen heute problemlos 300-400 km/h oder noch schneller fahren können.

sie sind die sichersten Straßen - und genau hier kann man problemlos schneller fahren.

Falsche Schlussfolgerung. Ja, Deutschlands Straßen zählen weltweit mit Abstand zu den sichersten überhaupt und ja, Autobahnen sind davon insgesamt der sicherste Straßentyp. Relativ (in Relation zur Diskrepanz zwischen den Unfällen anderer Straßentypen zu Autobahnen) sind sie jedoch europaweit mit die unsichersten.

Laut der Ausgabe von 2018 des Berichts Traffic Safety Basic Facts der European Road Safety Observatory enden auf einem 1000 Kilometer langen Stück Autobahn in Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Ländern überdurchschnittlich viele Unfälle tödlich: https://www.svz.de/deutschland-welt/mecklenburg-vorpommern/artikel/sind-deutsche-autobahnen-die-sichersten-strassen-der-welt-20600739

Das nicht vorhandene TL sorgt für weitere Sicherheit da aufmerksamer gefahren werden muss

Völlig falsch und seit Jahrzehnten widerlegt. Selbst wenn sich so ein Effekt nachweisen lässt, lässt sich dieser nicht für längere Zeit auferhalten.

Es handelt sich bei Autobahnfahrten generell um monotone Überwachungsaufgaben, die Menschen bei längerer Dauer, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten, schwerfallen: https://www.sueddeutsche.de/auto/auf-der-autobahn-fakten-zum-tempolimit-1.4667211

Selbst wenn wir davon ausgehen würden, dass deine nachweisvar falsche Aussage korrekt wäre, würde das dennoch nicht bedeuten, dass das nicht vorhandene Tempolimit zur Sicherheit beiträgt, im Gegenteil: Es würden vielleicht 10 aufmerksamkeitsbedingte Unfälle im Jahr weniger passieren, okay. Dafür aber dann mehrere Hunderte aufgrund überhöhter Geschwindigkeit, sodass dieser Faktor eindeutig überwiegt.

schau Dir Autobahnen anderer Länder an, die wenigen Länder die eine bessere Statistik haben als wir sind nicht viel besser

Du begehst hier einen logischen Fehlschluss, was witzig ist, da du im letzten Punkt logisch korrekt argumentierst. Ich formuliere deine Aussage bzgl. dem letzten Punkt mal um:

Das ist eine Frage der Infrastruktur und Fahrausbildung. Wie Du selbst mit deinem Vergleich siehst, ist die Infrastruktur in den meisten nicht westlichen Ländern weniger gut ausgebaut und die Fahrausbildung weniger ausführlich, die Verkehrssicherheit würde sich ohne ein Tempolimit weiter verringern.

Kurzum: Die Länder mit Tempolimit (also quasi alle) wären unsicherer ohne es und Deutschland wäre sicherer mit Tempolimit, vollkommen unabhängig vom Ist-Zustand, was sich auch nachweisen lässt: https://www.schwaebische.de/regional/baden-wuerttemberg/sind-autobahnen-mit-tempolimit-sicherer-279996

Das ist eine Frage des Geldes. Wie Du selbst mit Deinem Vergleich siehst es wird jetzt schon viel zu wenig in unsere Straßen investiert und die Qualität würde sich weiter verringern.

Diese Aussage kann man argumentativ und logisch so stehen lassen, deine Schlussfolgerung

Und so gibt es viele Ding die es nach einiger Zeit fast unmöglich machen das wieder aufzuheben.

ist dennoch falsch.

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allocigar78  25.01.2023, 22:29
@maxeto0910838

Die wenigen Sportwagen die Geschwindigkeiten zwischen 300 und 400 km/h schaffen sind dafür gebaut. Nimm als Extrembeispiel den Bugatti Chiron, dessen Fahrwerk, dessen Bremsen etc. das kannst Du nicht vergleichen mit nem Opel Astra. Und wenn dann in den Medien von Anhaltewegen von 400 auf 0 von 1,8 km die Rede ist dann sieht man wie (absichtlich?) uninformiert Journalismus betrieben wird (oder sollte ich lieber sagen Populismus?) - denn das sind Werte die vielleicht von einem VW Käfer auf 400 km/h hochgerechnet wurden, haben aber nichts mit Supersportwagen zu tun. Der Chiron hat hier einen Bremsweg von 490 Metern - dazu natürlich der Reaktionsweg sind wir je nach Reaktion bei 600 bis 650 Metern - natürlich ist das ein Wort und wir können gerne darüber streiten wie sinnvoll Geschwindigkeiten über 350 km/h auf öffentlichen Straßen sind. Aber die normalen Geschwindigkeiten die im Alltag gefahren werden - zu 99 % unter 300 km/h und bei wirklich ganz freien Bahnen vielleicht mal etwas darüber, das ist etwas anderes. Du siehst an den Todeszahlen ganz klar dass diese seit Jahrzehnten rückläufig sind - also wird da nichts kompensiert - im Gegenteil.

Deine verlinkte Statistik hinkt, denn da wir deutlich mehr Verkehr haben kannst Du das ja nicht pro Unfall mit anderen Ländern vergleichen sondern pro gefahrenem km und da sind wir auch in Europa im oberen Drittel. Die paar Länder die besser sind als wir sind nicht viel besser und das obwohl sie wesentlich weniger Verkehr haben, aber nach unten gibt es eine rießige Differenz.

Link mit Statistik zu Verkehrstoten auf Autobahnen in Europa pro 1 Mrd. km

https://ap-verlag.de/strassenverkehr-todesfaelle-auf-autobahnen-im-europa-vergleich/50279/

Da kannst Du noch hundert mal behaupten alles falsch, das sind Fakten und somit belegen diese auch dass wir mit unserer Regelung den richtigen Weg haben und gut daran tun genau diesen weiter zu behalten.

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maxeto0910838  25.01.2023, 23:57
@allocigar78
Du siehst an den Todeszahlen ganz klar dass diese seit Jahrzehnten rückläufig sind

Insgesamt ja. Bei einem Straßetyp sind sie jedoch nicht rückläufig, sondern steigen sogar teilweise. Du ahnst, welcher Straßentyp das ist? Die Autobahn:

https://www.telepolis.de/features/Therapievorschlag-Tempolimit-120-auf-deutschen-Autobahnen-6144245.html

denn da wir deutlich mehr Verkehr haben

Ein Argument, warum ein Tempolimit insbesondere für Deutschland sehr sinnvoll wäre.

Link mit Statistik zu Verkehrstoten auf Autobahnen in Europa pro 1 Mrd. km

Deutschland ist im unteren Mittelfeld. Und gerne nochmal, weil du deinen logischen Fehlschluss noch immer nicht einsehen kannst: Selbst wenn Deutschland die mit Abstand sichersten Autobahnen der Welt hätte, wäre das keine Rechtfertigung dafür, sie durch die Einführung eines Tempolimits nicht noch sicherer zu machen.

dass wir mit unserer Regelung den richtigen Weg haben und gut daran tun genau diesen weiter zu behalten.

Allein die Tatsache, dass in Deutschland seit etlichen Jahrzehnten über die Einführung und nicht in allen anderen Ländern über die Abschaffung eines Tempolimits diskutiert wird, zeigt, dass sich die Vernunft langfristig eben doch durchsetzt.

Die Mehrheit der Deutschen ist laut diverser Umfragen des ADAC, Statista, dem ZDF-Politbarometer, Forsaumfragen, dem Autoreport von Allianz Direct, der TÜV Mobility Studie etc. für ein Tempolimit. Es für eine Minderheit aufrechtzuerhalten, ist undemokratisch.

Die Freiheit des einen endet da, wo andere eingeschränkt werden. Wer unbedingt rasen will, soll das auf der Rennstrecke tun, wo er nur sich selbst und keine anderen gefährdet.

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allocigar78  26.01.2023, 19:01
@maxeto0910838

auch auf Autobahnen sinken die Todeszahlen jährlich

Infografik: Immer weniger Tote auf Autobahnen | Statista

natürlich kann es sein dass wenn die zwei Corona Jahre mit extrem wenig Verkehr mit dem letzten vergleicht es geringfügig verfälscht ist das liegt aber ja dann an den Lockdowns.

Du drehst und wendest es wie es Dir gerade in den Kram passt zuerst behauptest Du die Zahlen in D wären im Vergleich zu anderen Ländern hoch, dann beweise ich Dir das Gegenteil und merke an dass wir diese gute Statistik sogar trotz viel höherem Verkehr als in anderen Ländern haben, dann ist plötzlich der hohe Verkehr für Dich das Argument - im Endeffekt windet Ihr Befürworter Euch stets wie ein Aal da kein Argument standhalten kann und in Wirklichkeit es Euch ausschließlich um Ideologie geht. Die ganze Welt assoziert mit D die freien Autobahnen und genau das passt z. B. grünen Ideologen eben nicht, da sie nicht wollen dass mit D etwas verbunden wird was nicht ins grüne Konzept passt: Das Autofahren.

Die Mehrheit der Deutschen spielt keine Rolle sondern die Mehrheit derer die es beträfe - also diejenigen die regelmäßig und nicht zu selten Autobahnen nutzen und unter denen bekommst Du ganz sicher keine Mehrheit für ein TL. Und dass in Umfragen manchmal eine Mehrheit der Deutschen (angeblich) dafür wäre liegt einzig und allein an den Medien die eben genau wie Du auch Populisimus in diese Richtung betreiben was wenig mit der Wahrheit zu tun hat. So wird immer von Mio Tonnen CO2 gesprochen ohne in % zu sagen wie wenig das ist. So wird einfach stammtsichmäßig behauptet es würde die Straßen sicherer machen - ohne Beleg und und und.

Und dass andere Länder nicht über ein Abschaffung diskutieren hat ganz andere Gründe:

Die Limits aus anderen Ländern stammen alle aus den 70iger oder Anfang der 80iger Jahre. Damals war es zwar auch unsinnig und zum Glück hat Deutschland diesen Unsinn nicht mitgemacht. Aber damals war die Technik noch nicht annähernd so weit. Ein Limit eingeführt ist gleich - aber die Folgen, die daraus entstehen machen es sehr schwer es wieder abzuschaffen. Die Straßenbeläge werden nicht so hochwertig gebaut sodass oftmals Bodenwellen entstehen auf denen hohe Geschwindigkeiten z. B. zum Aufschaukeln führen würden

schau Dir z. B. mal das hier an ein Belag aus einem anderen Land - so etwas darf es bei uns gar nicht geben: https://www.youtube.com/watch?v=VzC0aAP9Ey0

Aber selbst wenn die Straßenbeläge ok wären sind es die Menschen in anderen Ländern längst nicht mehr gewohnt mit hohen Geschwindigkeiten umzugehen - möglicherweise würde es daher ZUNÄCHST AM ANFANG zu einem geringen Anstieg der Unfälle kommen (was sich aber mit der Zeit ins Gegenteil umwandeln würde sofern die Straßenbeläge ok wären) - aber beim ersten Unfall mit hoher Geschwindigkeit würden die Medien den Minister oder die Partei die es aufgehoben hat zerfleischen - daher rührt das Thema schon daher keiner an. Leute wie Du nehmen also billigend in Kauf, dass die Qualität des Fahrens die bei uns notwendig ist, kaputt gemacht wird, dabei profitieren auch Langsamfahrer davon dass sie selbst aufmerksamer fahren müssen und vom besseren Belag der Straßen - denn was bei hohen Geschwindigkeiten nicht zum Aufschaukeln führt führt bei langsameren Fahren zu sehr ruhigem Fahren durch sehr ebene Fahrbahnen. TL Befürworter würden sich also sogar ins eigene Fleisch schneiden.

Auf anderen Kontinenten kommt noch eine weitere große Schwierigkeit hinzu: eben WEIL dort überall limitiert ist, sparen die Autohersteller (wie in meiner Antwort geschrieben) – die Fahrzeuge sind nicht für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt – Fahrwerke amerikanischer Fahrzeuge z. B. sind mehr Schiffschaukeln als das was wir unter einem vernünftigen Fahrwerk verstehen – auch das wäre bei hohen Geschwindigkeiten gar nicht handelbar, Kühler der Motoren sind nicht für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt, Motoren oft nicht vollgasfest und und und – alles weil eben logischerweise kein Hersteller, der nicht in D ausliefert bereit ist Kosten für etwas auszugeben was ohnehin nicht genutzt werden kann – und genauso würde es dann auch bei uns kommen – es wäre nach kürzester Zeit gar nicht mehr umdrehbar – und DAS ist das was Du auf der ganzen Welt siehst – nicht dass es ggf. kein Land aufheben wollte sondern es geht oft gar nicht – bzw. nur mit extrem viel Zeit und Aufwand. Darum sollten wir froh sein vor 40 Jahren diesen Unsinn nicht mitgemacht zu haben. Aber dazu muss man halt bereit sein mal über den Tellerrand hinauszuschauen.

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allocigar78  26.01.2023, 19:02
@maxeto0910838

Fortsetzung:

Und nebenbei bemerkt: ich wüsste kein Land das aktuell auf die Idee käme die Geschwindigkeiten auf Autobahnen zu reduzieren, sondern auch andere Länder tasten sich ganz langsam nach oben, Österreich hat auf verschiedenen Strecken vor ein paar Jahren von 130 auf 140 erhöht, in Italien gibt es die Möglichkeit auf dreispurigen Autobahnen von 130 auf 150 zu erhöhen, Polen von 130 auf 140, Norwegen von 90 auf 110, Slowakei teils von 130 auf 160. Der Trend geht also ganz klar nach oben, da auch andere Länder langsam erkennen, dass Fahrzeuge immer sicherer werden – der deutschen Autobahn sei Dank.

Und übrigens: die Isle of man hat zwar keine Autobahnen, aber kein Limit auf Landstraßen!

Und schau Dir mal das australische Northern Terretory an - da galt bis Ende 2007 auf Landstraßen freie Fahrt, danach hat man ein Limit eingeführt und siehe da die Unfallzahlen stiegen! Man hat es dann 2012 wieder abgeschafft - leider aus ideologischen Gründen dann 2015 wieder eingeführt (allerdings ein höheres als 2007)

Du verstehst einfach nicht dass man nicht unsere sicheren Autobahnen durch ein TL noch sicherer machen könnte sondern genau dieses Nicht-Vorhanden Sein des TL der Schlüssel für die Sicherheit ist. - "Wer die Freiheit aufgibt um damit Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren" das Schlusswort von Benjamin Franklin, das Du Dir vielleicht heute Nacht mal zu Gemüte führen solltest. Und damit schließe ich hier sonst drehen wir uns im Kreis.

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maxeto0910838  26.01.2023, 19:34
@allocigar78
sondern die Mehrheit derer die es beträfe

1) Selbst da findet sich nach diverser Umfragen eine klare Mehrheit.

2) Nein, denn von den zahlreichen Vorteilen eines Tempolimits (höhere Verkehrssicherheit, geringerer CO2-Ausstoß, Reduzierung von Reifenabrieb, geringere Lärmbelastung, geringere Einstiegshürde für autonome Fahrzeuge, Einsparung der zeit- und ressourcenfressenden Diskussionen und Studien zu den positiven Effekten eines Tempolimits etc.) profitieren nicht ausschließlich Autofahrer.

Auf deine Gründe, warum

andere Länder nicht über ein Abschaffung diskutieren

werde ich nicht eingehen, weil ich sie beide inzwischen ausführlich widerlegt habe und du keine neuen Argumente lieferst.

WEIL dort überall limitiert ist, sparen die Autohersteller

Wow, eine Aussage von dir überbietet die andere in ihrer Unsinnig- und Lächerlichkeit...

Denkst du ernsthaft, dass die maximale Geschwindigkeit und Robustheit von Autos auf öffentlichen Straßen getestet werden???

weil eben logischerweise kein Hersteller, der nicht in D ausliefert bereit ist Kosten für etwas auszugeben was ohnehin nicht genutzt werden kann

Doch, auf privatem Gelände oder auf Rennstrecken. Auf öffentlichen Straßen aus gutem Grund nicht ...

Deutschland hat keinen einzigen Supersportwagenhersteller (Porsche kommt noch am ehesten daran). Bugatti, Ferrari, Lamborghini, Pagani, Koenigsegg etc. kommen alle aus Ländern mit Tempolimit. Damit wäre deine Aussage widerlegt.

in Italien gibt es die Möglichkeit auf dreispurigen Autobahnen von 130 auf 150 zu erhöhen

In der Theorie gibt es diese Möglichkeit, in der Praxis gibt es keine einzige italienische Autobahn, in der dies umgesetzt wurde: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Speed_limits_in_Italy#Speed limits

Der Trend geht also ganz klar nach oben

Ich muss dich enttäuschen, der Trend geht international und insbesondere in Europa mach unten (Stichwort Klimawandel und Vision Zero). Deine 2-3 Beispiele von Ländern, in denen auf ein oaar sehr wenigen ausgewählten Autobahnen das Tempolimit um ein paar 10 km/h angehoben wurde, ändern am Trend insgesamt überhaupt nichts: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tempolimit#Autobahn

genau dieses Nicht-Vorhanden Sein des TL der Schlüssel für die Sicherheit ist.

Das ist völliger unsinn und habe ich dir auch mit einer innerdeutschen Statistik bewiesen. Du bist wie ein Amerikaner, der das Waffenrecht um jeden Preis trotz völliger Irrationalität und anderer Faktenlage verteidigt, nach dem Motto: "Waffen machen das Land sicherer, weil wir uns damit verteidigen können."

Tausendfach widerlegt, aber unter uninformierten hält sich dieses Gerücht. Damit wäre wohl hoffentlich auch geklärt, wer hier rein ideologisch debattiert und auf keine sachlichen Argumente eingeht, geschweigedenn welche nennt, weil es schlicht keine rationalen Argumente gegen ein Tempolimit gibt.

Wer die Freiheit aufgibt um damit Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren

Reine Polemik, die du hier betreibst, ohne überhaupt zu erklären, inwiefern dieses Zitat auf den Sachverhalt anwendbar wäre.

Mein Zitat zu diesem Thema "Die Freiheit des einen endet da, wo andere eingeschränkt werden" ergibt in diesem Zusammenhang deutlich mehr Sinn, denn wer unbedingt rasen will, soll das auf der Rennstrecke tun, wo er nur sich selbst und keine anderen gefährdet.

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