Warum fühlen sich Radfahrer und Autofahrer immer im Recht?

3 Antworten

Nicht die Radfaher oder die Autofahrer fühlen sich im Recht, sondern die Egoisten, denen Regeln und andere Verkehrsteilnehmer egal sind.

Das ist der gleiche Menschenschlag, ganz egal ob im Auto, mit E Scooter, dem Rad oder zu Fuß unterwegs

Also zunächst einmal: Es sind nicht "die Radfahrer", "die Autofahrer" usw., sondern immer einzelne Radfahrer, Autofahrer usw.

Es ist aber meiner Meinung nach schon so, dass sich Radfahrer deutlich weniger an Verkehrsregeln halten, als es Autofahrer tun.

Warum?

  • Radfahren kann und darf jeder. Zum Autofahren muss man hingegen den Führerschein machen. D.h., dass sehr viele Menschen Fahrrad fahen, die eigentlich keinerlei Ausbildung zu den Verkehrsregeln usw. haben.
  • Radfahrer sind "klein und wendig" - und das nutzen sie auch entsprechend aus. Da wird dann schnell mal eine rote Ampel überfahren bzw. lustig zwischen Straße, Radweg, Fußweg usw. gewechselt, man nähert sich beispielsweise auf der Straße einer roten Ampel und biegt dann rechts auf den Radweg ab, weil der querlaufende Radverkehr hat ja Grün usw. Oder sie nutzen die Fuß- und Radwege entgegen der Fahrtrichtung usw.
  • Radfahrer sind nur sehr schwer für Verfehlungen zu belangen. Als Autofahrer muss man permanent damit rechnen, dass man geblitzt oder angezeigt wird und anhand des Kennzeichens leicht zu identfizieren ist. Als Radfahrer muss man schon direkt an- und festgehalten werden, so dass es zu einer Personalienfeststellung kommt.
  • Oft ist in den Köpfen verankert, dass de Stärkere auf den Schwächeren Rücksicht nehmen muss - die StVO sieht aber gegenseitige Rücksichtnahme vor.
  • Dazu kommt dann eben noch, dass beispielsweise übermütige Jugendliche Rad- aber kein Auto fahren oder eben auch Menschen nach Alkoholgenuss eher noch mit dem Rad als mit dem Auto fahren (was ja beides nicht erlaubt wäre).

Sagen wir mal so: Menschen neigen grundsätzlich dazu, ihre Grenzen auszutesten bzw. zu überschreiten, wenn sie keine oder kaum Bestrafung zu befürchten haben. Und als Radfahrer hat man nun einmal deutlich geringere Bestrafung zu befürchten.

Das selbe gilt übrigens auch für Motorradfahrer! Auch die rasen gerne, weil sie es können und so gut wie nicht bestraft werden können (Blitzer blitzen meist von vorne, wo Motorräder kein Kennzeichen haben und bei einer eventuellen Vefolgungsjagd hat ein Motorrad deutliche Voteile vor einem Pkw, außerdem ist der Fahrer mit Helm kaum sicher zu identifizieren).

Natürlich gibt es auch einige Idioten unter den Autofahrern. Ich denke wie gesagt, dass Autofahrer sich aus den o.g. Gründen deutlich mehr an Vorschriften halten als Fahrradfahrer, Motorradfahrer usw. - nur sind die Folgen, die aus den Fehlern der Autofahrer resultieren, dann ungleich schlimmer. Laufen zwei Fußgänger gegeneiander, dann gibt es eine kleine Beule. Kollidieren ein Auto und ein Fußgänger, wird dem Auto nichts passieren und der Fußgänger wäre wahrscheinlich schwer verletzt.

Jeder fühlt sich als der Größte und der beste Verkehrsteilnehmer. Radfahrer im besonderen. Nur durch mehr Kontrolle und höhere Strafen (gleiche Höhe für Radfahrer wie Autofahrer) ist dem beizukommen.