Warum ändert sich nichts an dem Schulsystem?

7 Antworten

Man könnte das Schulsystem verbessern, wenn A die FDP aus ihrer Fundamentalopposition herauskäme und mit der SPD einen grünen Ministerpräsidenten in Hessen wählen würde und B man endlich Bildung zur Bundesangelegenheit macht. Förderalismus bedeutet Chaos und Instabilität. Und das nicht nur im Bildungssystem. Ein deutscher Zentralstaat muss her.


LuckyZentix  30.10.2018, 22:07

Nicht bei allem. Die Bundesländer gibt es aus gutem Grund. Der Bundesrat und alle Organe der Landesregierungen sind z.B. dazu da, dass keiner einfach an die Macht kommt. (Wie im Deutschen Reich) Deshalb haben die Nazis nach der „Machtergreifung“ auch erstmal die Länder aufgelöst!

Ganz einfach... Deutschland ist ein Land, die aus einer etwas älteren Bevölkerung besteht. Und daher würde es nur einen kleinen Teil(Kinder und Jugendliche) der Bevölkerung etwas bringen das "Bildungs-"system zu ändern.

Ich kann verstehen, dass unser Schulsystem der letzte Rotz ist und das sage ich auch als ein guter Schüler. (11. Klasse)

http://www.bpb.de/wissen/X39RH6,0,Bev%F6lkerung_nach_Altersgruppen_und_Geschlecht.html

In Finnland haben sie das Bildungssystem geändert, weil es Sinn machen würde, da sie eine überwiegend jüngere Bevölkerung haben.

...weil das Schulsystem von der Politik abhängt, ja: selbst ein Politikum IST !

Und da die Politik seit Birne Kohl - von Merkel ganz zu schweigen - in Agonie erstarrt ist, ändert sich auch nichts an unserem katastrophalen, fossilen, hoffnungslos veralteten Schulsystem - da hilft auch keine Jahrzehnte lange Schönrederei, Verlogenheit und Heuchelei --->>> "Die Jugend ist unsere Zukunft !".

pk, 42 Jahre lang Lehrer am Gymnasium

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Was soll man denn deiner Meinung nach ändern?


MayMax 
Beitragsersteller
 30.10.2018, 22:00

Man sollte statt "alle(->die Klassenkamaraden) in einer alten Kutsche(Klasse)"

"jeder einzelnt in einem modernem Auto" verstehst du ?

Die Schule sollte aufhören so viel durch auf die Leute/Kinder zu machen und sie individuell zu unterrichten (ich meine nicht das nur einer von 10 Lehrer unterrichtet wird)

Selbst Einstein sagte:

"Man sollte von einem Fisch nicht erwarten, dass er einen Baum hochklettern kann"

RedPanther  30.10.2018, 22:02
@MayMax

Okay, schön gesagt.

Und wie soll die Schule dann nun konkret aussehen, um dein Ziel zu erreichen?

Und wer bezahlt das?

MayMax 
Beitragsersteller
 30.10.2018, 22:10
@RedPanther

Ich habe das doch gerade erklärt. Sie sollte individuell angepasst werden. Ich alleine kann ja nicht die Schule gestalten. Dafür sollte es doch die Politiker geben. Stattdessen kümmern sie sich um "illegale Drogen" und sonstigen unnötigen Kram.

RedPanther  30.10.2018, 22:13
@MayMax

Siehst du.... und ein anderer hat gerade einen geliebten Menschen verloren, weil ihn ein betrunkener Autofahrer überfahren hat. Und er denkt sich "warum kümmern sich die Politiker um das Bildungssystem, wenn es doch viel entscheidendere Probleme gibt".

Dass man nicht für jeden Schüler ein eigenes Schulsystem entwerfen kann, sollte klar sein. Und dass man eine Vergleichbarkeit zwischen den Leistungen erreichen muss, auch.

OlliBjoern  30.10.2018, 22:15
@MayMax

"Sie sollte individuell angepasst werden."

Das bedeutet nun was genau?

Dass jeder Schüler einen Privatlehrer bekommt, der nur ihn unterrichtet?

MayMax 
Beitragsersteller
 30.10.2018, 22:15
@RedPanther

Ich meine ja nicht das es für jeden einzelnen individuell angepasst werden soll. Es sollten die Fächer gefördert werden, bei denen es gut läuft.

Mann kann von einem Fisch nicht verlangen das er ein Baum hochklettert

RedPanther  30.10.2018, 22:20
@MayMax

Tja, nur sagt vielleicht die Erfahrung, dass man als Fisch im Wasser leben muss, um leben zu können... Es also vielleicht nicht sinnvoll ist, den Fischen zu helfen, die unbedingt auf dem Baum leben wollen, sondern ihnen lieber das Schwimmen beibringt.

RedPanther  31.10.2018, 08:18
@MayMax

Ich habe nie behauptet, dass ich das Schulsystem gut finde, wie es ist. Die Jungs sagen sehr viel Wahres.

Ich fand den Punkt klasse: "Schule ist Diktatur. Wenn man nicht das macht was der Lehrer sagt, wird man bestraft, und wenn man daheim bleibt, verletzt man die Schulpflicht und wird von der Polizei abgeholt." Frage an dich, MayMax: Wie groß wird wohl der Anteil der pubertierenden Kinder sein, die ohne jeden Zwang freiwillig Dinge lernen, die sie zwar für später mal brauchen werden, die aber keinen Spaß machen? Vor allem, wenn sie dabei daheim sitzen und alternativ auch Serien oder Computerspiele suchten könnten?

Verstehe mich nicht falsch, es wäre toll, wenn zwischen 6 und 16 Jahren jeder von sich aus einsehen wüde: "Hey, hier gehts um meine Zukunft, und ich will mal was werden, und damit ich die Anforderungen erfülle, muss ich mich jetzt eben jeden Tag mehrere Stunden hinsetzen und mich konzentrieren." Aber sorry, man braucht nicht viel Ahnung von der Entwicklung eines jungen Menschen und von der Menschheit an sich, um zu wissen dass das eine völlig hirnrissige Erwartung ist.

Und wie viele Schüler würden freiwillig dem Lehrer zuhören, würden freiwillig ihre Mitschüler ausreden lassen und würden ruhig ihre Aufgaben lösen, um auch ihren Mitschülern die Gelegenheit zur Konzentration zu geben... wenn es für den Fall "ich renne duchs Klassenzimmer und klatsche jedem Mitschüler den nassen Tafelschwamm aufs Heft, einfach weil ichs kann" keine Konsequenz gäbe?

Nein, in meinen Augen gibt es keine Alternative zur Schulpflicht. Und auch nicht zu einer gewissen Hoheit des Lehrers, in seinem Raum für ein ruhiges Klima zu sorgen, in dem man auch sinnvoll lernen kann ohne dass einem ein paar Rabauken den Tag versauen.

Wie würde ichs machen?

Nun, ich würde die Schularten und auch gleich die Schuljahre (und somit die Schulklassen) abschaffen. Es geht einfach jeder erstmal 10 Jahre zur Schule, fertig. Eine Unterteilung in Schulfächer würde ich, im Gegensatz zu den Jungs im Video, grundsätzlich beibehalten... auch ein Lehrer ist nicht allwissend, er ist einem oder zwei Fachgebieten der Experte. Warum sollte er etwas anderes lehren als diese Fachgebiete? Man könnte sich allerdings überlegen, ob die Fächer genau so bleiben müssen.

So, und jetzt würde ich jedes Fach in Level einteilen. Und nun lernt jeder Schüler in seinem Tempo die Fächer, die er für nötig hält, oder die verpflichtend sind. Klar, damit in einem Fach das nächst höhere Level begonnen werden darf, muss in einer Lernzielkontrolle sichergestellt werden, dass er das bisherige Level beherrscht. Dazwischen gbts aber keine Noten, nur "ich kann freiwillig nen Test machen, wie gut ich mich schlage". Die Abschlussprüfung für ein Level kann man jederzeit, unabhängig von anderen Schülern, ablegen. Es gibt einen extra Prüfungsraum, mit ner Aufsichtsperson, und da die Prüfungen standardmäßig 90min gehen, kann man sich alle 2h in diesen Raum setzen und sagen "ich mache jetzt die Abschlussprüfung in Fach Y, Level x".

Am Ende der 10 Jahre lässt man dann einfach einen Ausdruck raus: "Der Schüler Mustermann hat im Fach A das Level 3 mit 90/100pkt. abgeschlossen, das Fach B in Level 8 mit 60/100pkt. und das Fach C in Level 2 mit 40/100pkt." Die ausbildenden Betriebe können dann sagen: "Wir brauchen Bewerber, die in Fach A mindestens Level 5 erreicht haben, dafür reicht uns in Fach B Level 3, aber Fach C muss als Kernkompetenz auch Level 10 mit mindestens 90% erreicht sein".

Wer studieren möchte, kann nach den 10 Jahren nochmal zwei Jahre in eine "allgemeine Vorbereitungsschule" fürs Studium lernen - mit Fokus auf Lerntechniken, wissenschaftliche Arbeitsweise und Projektarbeit.

Im Ergebnis kann dann jeder Schüler in jedem Fach sein Tempo gehen. Er geht ins Schulgebäude, um eine gute Lernatmosphäre ohne Ablenkung vorzufinden, wo er eigenständig oder in Kleingruppen Lektionen bearbeitet. Diese Lektionen sind grundsätzlich als Standalone gedacht, aber weil man eben entschieden hat, dass Fach A in Level x im Raum xy stattfindet, findet der Schüler eben dort auch einen Lehrer, der sich mit Fach A und Level x auskennt, sodass er jederzeit eine Frage stellen kann, bei der Lehrer dann individuell hilft.

Einige Fächer bauen eben aufeinander auf; So macht es beispielsweise keinen Sinn, mit Chemie-Grundlagen zu beginnen, wenn der Schüler noch keine Brüche und Zehnerpotenzen beherrscht. Also braucht man eben mindestens Mathe Level 5, um Chemie Level 1 beginnen zu dürfen. Ebenso kann man heute niemanden mehr aus der Schule entlassen, ohne dass er wenigstens ein paar Grundlagen des Englischen mitbekommen hat... also ist z.B. "Englisch Level 2" für jeden Schüler verpflichtend. Ob er das im Alter von 9 Jahren erreicht, oder erst mit 15: Seine Sache. In letzterem Fall muss er eben damit klarkommen, dass einige 10jährige da schon weiter sind als er (und er wird dafür woanders weiter sein als seine Altersgenossen).

Was würdest du von so einem System halten?

INFJRobin  10.11.2024, 09:30
@RedPanther

Es bringt doch nicht auf der Oberfläschlichen Ebene zu bleiben. Wenn es probleme gibt kann man die sicherlich lösen und dafür müsste man tiefer gehen. Finnland hat definitiv ein besseres schulsystem

INFJRobin  10.11.2024, 09:40
@RedPanther

Wenn man sich anschaut wie das menschliche gehirn funktioniert stellt man fest das unser schulsystem nicht dafür optimiert ist. Was es schwer macht sich zu motivieren. Wie währe es eigentlich mit einem Schulsystem wo man sich viel mehr die unterschiedlichen Berufe, so wie stärken und schwächen anschaut. Und das man sachen lernt die man definitv in realen welt tut. Ich weiß nicht wie es für andere ist, aber ich habe probleme so viele fächer gleichzeitig zu lernen. Bei mir funktioniert es eher gut tief in ein fach einzutauchen und dann nach längere Zeit ins nächste. Und komm jetzt nicht mit wie merkt man sich das wissen wenn man es so lange nicht mehr hat. Wir wissen alle das dieses Lernen für Klassenarbeiten und dann wieder vergessen ein Problem ist. Tiefes verständnis könnte sehr hilfreich sein.

Weil jeder ne andere Meinung hat, was denn nun geändert werden muss. Die sich teilweise gegenseitig widersprechen, die oft nicht alle umsetzbar sind. Offensichtlich helfen mehr Lehrer alleine nicht, auch wenn das einige Leute als Leistung ansehen.

Nicht zuletzt gibt es ja in dieser Hinsicht nicht "ein Deutschland" sondern "16 Bundesländer", denn diese sind für die Bildung verantwortlich.

Und es ist auch ne gute Sache, wenn keine Verantwortung hat und sich mit den Worten "die da oben machen ja nichts" zurücklehnen kann. Man braucht nicht überlegen, was man denn tatsächlich machen soll.

Oder hättest du nen konkreten Plan, der auf wissenschaftliche Erkenntnisse begründet, was genau passieren muss um die Bildung zu verbessern?


INFJRobin  10.11.2024, 09:26

Dann währe es eine lösung wenn Leute sich zusammen setzen und schauen was der beste weg ist. Statts das jeder eine eigene meinng behält und sich nichts ändert. Bei logisch die gründe durchgehen müsste man doch zu einem ergebnis kommen

RedPanther  10.11.2024, 09:33
@INFJRobin

Und für wie wahrscheinlich hältst du es, dass Leute die sich mit Egoismus und Ellenbogenmentalität eine Machtbasis innerhalb ihrer Partei aufgebaut haben, sich dann, wenn sie endlich mal ein politisches Amt bekleiden dürfen, zusammensetzen und ihren Egoismus beiseite lassen und einen Machtverlust inkauf nehmen?

INFJRobin  10.11.2024, 09:43
@RedPanther

Dann haben wir da Grundlegendes Problem in der Politik. Wenn es nicht um die beste lösung geht.

MayMax 
Beitragsersteller
 30.10.2018, 22:02

Klar gibt es unterschiedliche Meinungen, aber man sollte aufhören Leute für dumm verkaufen, wenn sie unter sehr starkem Druck von der Schule stehen.

MayMax 
Beitragsersteller
 30.10.2018, 22:11
@RedPanther

Die Hauptschüler ? Die Leute die halt nicht so gut in der Schule sind ?

RedPanther  30.10.2018, 22:19
@MayMax

Hm. Mein Bruder ging zur Hauptschule. Ist drei Jahre jünger als ich, hat aber mit nem guten Job, einer Ehefrau, einer Familie und bald einem eigenen Haus all das erreicht, was ich mir für später erträume, während ich noch vor mich hin studiere.

Wer zur Hauptschule geht und dann einfach sagt "aus mir wird eh nichts", aus dem wird genauso wenig was werden, wie aus dem der ein super Abi hinlegt und dann sagt "lasst mich einfach alle in Ruhe". In beiden Fällen ist man seines eigenen Glückes Schmied.

Ebenso kann man auch außerschulisch was erreichen: Lehre machen, Meister machen, Firma gründen oder übernehmen... Und wenn mans gut macht, fährt man mit 40 mit ner S-Klasse vor. Und kann auch noch sagen, dass man sich das selbst aufgebaut hat, während viele andere Studierte in der gleichen Gehaltsklasse immernoch Angestellte sind.

zalto  30.10.2018, 22:52
@MayMax

Wo nur geringes Potential vorhanden ist, wird man auch mit viel Aufwand nur wenig an Ergebnisverbesserung erzielen können.
Da ist es schon konsequent, dort zu investieren, wo Erträge zu erwarten sind.
Und wenn jetzt gleich alle aufheulen von wegen "Bildungsgerechtigkeit": In ein Fass lässt sich mehr Wasser füllen als in ein Glas - auch wenn man beim Glas das Wasser noch so fest hineindrückt.

paulklaus  31.10.2018, 12:03
@MayMax

Ja, ich habe / hätte KONKRETE Pläne, habe aber keine Lust, just auf diesem (!) Forum Auszüge aus meinem 400-seitigen Buch-Manuskript zum Besten zu geben.

Meine Antwort verdeutlicht immerhin meine Einstellung zu dieser Thematik...

pk