War Petrus in Rom? War er der 1. Papst?

7 Antworten

Gibt es gute Argumente und Quellen davon auszugehen das Petrus in Rom war und der erste Bischof von Rom bzw. Papst war?

Nein, leider gibt es keinerlei zeitgenössischen Hinweise zu einem Aufenthalt des Petrus in Rom. Letztmals zuverlässig wird sein Aufenthalt durch Paulus mit Antiochia am Orontes genannt (siehe Gal 2,11), der eventuell auch eine Verdrängung des Paulus aus der dortigen Gemeinde nach sich zog. Und die Petrusbriefe stammen nicht von Petrus.

Ein gewichtiges Argument gegen einen Aufenthalt in Rom ist, dass der Erste Clemensbrief, ein Brief aus der Gemeinde Roms, zwar den Märtyrertod des Petrus kennt (1Clem 5,4), einen Aufenthalt in Rom aber nicht einmal andeutet (wie weniger Zeilen später bei Paulus).

Dass er Bischof in Rom und sogar der Gründer der dortigen Gemeinde gewesen sein soll, entsteht erst in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts. Dies wurde jedoch auch von den anderen Orten mit Patriarchensitz in Anspruch genommen.

War er. Es gibt genug Quellen, die das belegen. Nebenbei bemerkt beruht keineswegs die ganze katholische Kirche darauf, dass Petrus in Rom der erste Papst war. Das ist eine unzulässige Verkürzung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Es gibt zunächst mal die schon ziemlich alte Überlieferung, dass Petrus in Rom war. Diese Tatsache wurde immer wieder bezweifelt, bis es Papst Pius XII. in den 1950er Jahren zu bunt wurde und Grabungen unter dem Petersdom in Auftrag gegeben hat, um zu sehen, ob es dort sein Grab wirklich gibt.

Ergebnis: Man hat eine ganze Totenstadt (Nekropole) gefunden, und darin ein kleines Grab, das über die Jahrhunderte immer weiter ausgeschmückt wurde und zahlreiche Graffiti (in Stein eingeritzte Schriften), auf denen der Name Petrus zu finden ist und über dem sich heute die Kuppel des Petersdoms erhebt. Auch Knochen waren natürlich unter den Fundstücken.

Problem: Für eine DNA-Analyse bräuchte man Vergleichsmaterial von Petrus, das man natürlich nicht hat. So bleibt die Untersuchung unvollständig. Man weiß immerhin, dass sie von einer einzelnen älteren, männlichen Person stammen, was in jedem Fall nicht gegen die Petrus-Überlieferung spricht.

Zusammen mit der alten Tradition, die immer hier das Petrusgrab verehrte und mit den anderen Forschungsergebnissen, kann man von einer gewissen Sicherheit ausgehen, dass jedenfalls das Petrusgrab in Rom ist. Aber heißt noch nicht zwingend, dass Petrus auch zu Lebzeiten in Rom war - müsste er theoretisch auch nicht, denn der Bischof von Rom kann ja auch anderswo wohnen. Mehr lässt sich dazu nicht sagen.

Die "ganze Katholische Kirche" basiert im übrigen nicht auf der Stadt Rom, sondern auf der Person des Petrus, dem - so sagt es das Evangelium - Jesus die Schlüssel des Himmelreichs übergeben hat.

Artgerecht57 
Fragesteller
 14.10.2023, 10:32

Danke, die Antwort war wirklich hilfreich.

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Die Überlieferung weiß: Petrus hat ungefähr 25 Jahre in Rom gepredigt und gewirkt, bevor er mit dem Kopf nach unten gekreuzigt und schließlich in der Stadt bestattet wurde. Der Romaufenthalt des Petrus wird auch in den ersten Jahrhunderten nicht bestritten, erst im Mittelalter rückt er in den Fokus der kritischen Diskussion. Heutzutage geht die Tendenz eher in Richtung, dass sich Petrus wohl tatsächlich in Rom aufgehalten hat und dort auch den Märtyrertod erlitten hat, wofür auch die Funde bei der Ausgrabung sprechen.Keine andere Stadt der ganzen Ökumene des christlichen Erdkreises hat jemals behauptet, bei ihnen wäre Petrus geblieben und begraben - weder Jerusalem noch Antiochien, wo er nach der Bibel sicher gewesen ist.

Unwiderlegliche Beweise wird es allerdings nie geben . Deshalb kann immer jemand vermuten, dass es auch anders gewesen sein könnte. Es fehlt eine Eintragung "Hier ist Petrus registriert" aus dem Einwohnermeldeamt. Das ist eigentlich alles.

Wir wissen den Platz, wo die römische Gemeinde seit 160 gemeint hat, Petrus verehren zu müssen. Petrus ist der erste Augenzeuge der Auferstehung Jesu. Der ist hier nicht als Anonymus verschollen.

Das Matthäus-Evangelium berichtet, dass Petrus der erste Apostel war und Jesus ihm seine Kirche anvertraut: "Du bist Petrus, auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen." So wird Petrus zum ersten Bischof von Rom und laut katholischer Kirche der erste Papst.

Die feierliche Erklärung des dem Simon verliehenen Namens: er bedeutet „Fels“, und Petrus ist der feststehende, unentwegliche und unüberwindliche Felsen, auf dem Jesus nicht auf Sand, sondern auf Felsen (Matth. 7,24-27), seine Kirche fortbaut bis zum Ende der Zeiten. Der bald 1900jährige Sturm, den die Pforten der Hölle wider diesen Felsen unternehmen, ist die augenscheinliche Probe seiner übernatürlichen Festigkeit. Die bestimmte Verheißung, daß Er dem Petrus, dem unüberwindlichen Felsenmann, die höchste Amtsgewalt in der neuen Kirche übergeben werde mit den Schlüsseln des Himmelreiches.

Jüngst sagte mir jemand .

Ach Es gibt nur katholische Quellen dass Petrus in Rom gewesen sei ..daher kannst du das nicht beweisen.

Ich Antwortete,

➡️eben genau das beweisst dass es in den ersten Jhr. Nur eine einzige Kirche gegeben hat .Nämlich die Katholische Kirche .

⚠️Wer hätte sich den sonst noch Gedanken über diesen Hebräer namens Simon Bar Jonas (genannt Petrus) machen sollen ,der unter Nerioschen Christenverfolgung 64 n.chr .Hingerichtet wurde ❓und sich seine Geschichte zu erzählen. Ausser die Christen?

➡️Du hast ja Irenäus aus dem 2 .Jhr gelesen ,was er über Petrus schreibt :

   Irenäus von Lyon (130-202)   Contra Haereses  Gegen die Häresien (BKV)Drittes Buch3. Kapitel: Was wahre Tradition ist
1.
Die von den Aposteln in der ganzen Welt verkündete Tradition kann in jeder Kirche jeder finden, der die Wahrheit sehen will, und wir können die von den Aposteln eingesetzten Bischöfe der einzelnen Kirchen aufzählen und ihre Nachfolger bis auf unsere Tage. Diese haben von den Wahngebilden jener nichts gelehrt und nichts gehört. Denn wenn die Apostel verborgene Geheimnisse gewußt hätten, die sie in besonderem, geheimem Unterricht nur die Vollkommenen lehrten, dann hätten sie die Geheimnisse am ehesten denen übergeben, denen sie sogar die Kirchen anvertrauten. Ganz vollkommen nämlich und in allem untadelig wünschten sie die, denen sie ihren Lehrstuhl übergaben, und die sie als ihre Nachfolger zurückließen, von deren gutem oder schlechtem Verhalten für das Wohl und Wehe der Ihrigen soviel abhing.
Drittes Buch
3. Kapitel: Was wahre Tradition ist
2.
Weil es aber zu weitläufig wäre, in einem Werke wie dem vorliegenden die apostolische Nachfolge aller Kirchen aufzuzählen, so werden wir nur die apostolische Tradition und Glaubenspredigt der größten und ältesten und allbekannten Kirche, die von den beiden ruhmreichen Aposteln Petrus und Paulus zu Rom gegründet und gebaut ist, darlegen, wie sie durch die Nachfolge ihrer Bischöfe bis auf unsere Tage gekommen ist. So widerlegen wir alle, die wie auch immer aus Eigenliebe oder Ruhmsucht oder Blindheit oder Mißverstand Konventikel gründen. Mit der römischen Kirche nämlich muß wegen ihres besonderen Vorranges jede Kirche übereinstimmen, d. h. die Gläubigen von allerwärts, denn  S. 212
in ihr ist immer die apostolische Tradition bewahrt von denen, die von allen Seiten kommen 1 .

Hälst du diese Schriften dem nach nicht für Glaubwürdig ?

Wäre die eine Heidnische imperiale Quelle Glaubwürdiger als Christ ??

https://de.wikipedia.org/wiki/Neronische_Christenverfolgung#:~:text=So%20gibt%20es%20die%20Theorie,Jahr%2058%2C%20hingerichtet%20worden%20war.

Lg ⚘

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Katechistin Theologische H.Schule