War Jesus ein liberaler Vordenker?

12 Antworten

Ich würde eher sagen er war ein sozialer Vordenker.

Wie er mit Armen, Kranken und anderen Randgruppen umgegangen ist kann uns heute noch Vorbild sein. Das was Du an ihm vermutlich als liberal empfindest, hat er meistens mit Blick auf diese Leute getan.


Lowperformer188 
Fragesteller
 17.12.2022, 09:17

Der Liberalismus hat sowohl konservative Punkte wie auch soziale Punkte.

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Lowperformer188 
Fragesteller
 17.12.2022, 09:28
@BillyShears

Der Liberalismus und die Christenheit sterben dadurch dass sie glauben das Gesetz wäre nicht mehr gültig. Ohne Gesetz wäre der Liberalismus Anarchie ergo die Herrschaft des Bösen. Doch durch die Einhaltung des Gesetzes und vorallem seines wichtigsten Grundsatzes Liebe deinen Nächsten wie dich selbst hat sich der Mensch frei gemacht. Durch Jesu Wort. Die Amis nennen es z.B. We the people.

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Bodesurry  17.12.2022, 20:06

Sehr gut geschrieben!

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Eigentlich nicht. Man sollte Jesus auch nicht mit zu viel eigenen Wertvorstellungen überfrachten. Diesen Fehler zu Beginn der Leben-Jesu-Forschung hat Albert Schweitzer als solchen entlarvt.

Jesus war eher konservativ und rückwärtsgewandt. Das findet man aber bei allen religiösen Eiferern oder Fanatikern. Bis auf ein paar Speisevorschriften und Sabbatgebote war er für eine Toraverschärfung. Nur so war es seiner Meinung nach möglich, dem göttlichen Endzeitgericht zu entgehen.

Auch seine Empfehlung, seinen Besitz zu verkaufen und unter den Armen zu verteilen, nicht mehr arbeiten zu gehen und nach dem Vorbild der Vögel nicht mehr zu säen und trotzdem zu ernten, kann ja nur funktionieren, wenn man Sponsoren hat, wie das im Falle Jesus wohlhabende Frauen waren. Mit Sozialromantik hat das nicht viel zu tun.

Man muss das auch im Zusammenhang mit der unmittelbar bevorstehenden Zeitenwende sehen. Wenn das göttliche Endzeitgericht vor der Tür steht, ist persönliche Daseinsvorsorge obsolet.


Lowperformer188 
Fragesteller
 17.12.2022, 09:49

Nur vergisst du etwas. Wie oft wurde das Gesetz verschärft seit der Bergpredigt? In Deutschland ist das Gesetz hunderte Seiten lang. Die Verschärfung des Gesetzes dient dazu dass eine freie Gesellschaft überhaupt erst funktionieren kann. Wenn wir diese Moral fallen lassen endet Freiheit bzw. Liberalismus in Anarchie und wird zum Reich des Bösen.

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Nofear20  17.12.2022, 09:57
@Lowperformer188
In Deutschland ist das Gesetz hunderte Seiten lang. Die Verschärfung des Gesetzes dient dazu dass eine freie Gesellschaft überhaupt erst funktionieren kann. Wenn wir diese Moral fallen lassen endet Freiheit bzw. Liberalismus in Anarchie und wird zum Reich des Bösen.

Man darf aber nicht den Fehler begehen, unsere Demokratie mit der Zeit Jesu zu vergleichen. Das meiste der mosaischen Gesetze braucht heute kein Mensch mehr.

Damals muss die Toraverschärfung im Zusammenhang mit der Umkehr und Warnung vor dem göttlichen Endzeitgericht gesehen werden. Das jesuanische Armutsgebot kann ja auch kein Modell für eine funktionierende Gesellschaft sein.

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Nein, er hat nichts vorgemacht, sondern nur auf das hingewiesen was schon immer da war und noch immer ist.

Er brachte nichts neues, nur das Alte bestehende.

Daher sind auch die Dinge auf die er hinwies noch heute so aktuell wie damals.

Und was er tat, das brauchen wir genau so aktuell wie damals.

Es gibt nichts neues in der Welt.

Auch wenn es so viele gibt, die meinen die Welt funktioniere heute nicht mehr so wie damals.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lesen, fragen, systematisch Forschen, prüfen, erleben, sehen

Hallo Lowerformer,

das wird teilweise so gesehen, siehe z.B. Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Liberal

Auf diesen Denkweisen beruhen Religionen. Bemerkenswert: Christliche Religionen sind untereinander nicht einig.

Jesus Christus ist jedoch mit sich und seinem Vater in jedem Fall "einig"!

Aus diesem Grund fasse ich den Begriff "Liberal" streng auf und interpretiere ihn mit der Bibel.

In diesem Sinn bedeutet Liberal

  1. dem Einzelnen wenige Einschränkungen auferlegend, die Selbstverantwortung des Individuums unterstützend; freiheitlich liberale Gesetzgebung
  2. die Weltanschauung des Liberalismus betreffend, sie vertretend
  3. Liberalismus: Die im 19. Jahrhundert entstandene, im Individualismus wurzelnde Weltanschauung, die in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht die freie Entfaltung und Autonomie des Individuums fordert und staatliche Eingriffe auf ein Minimum beschränkt sehen will

Natürlich lehrt uns Jesus folgendes:

Johannes 8:31, 32 Und so sagte Jesus dann zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ 

Er sprach hier allerdings von der Befreiung von der Sünde, wie man im weiteren Text lesen kann:

Johannes 8:33-44 Sie entgegneten ihm: „Wir sind Nachkommen Abrahams und sind niemals jemandes Sklaven gewesen. Wieso sagst du: ‚Ihr werdet frei werden.‘?“ Jesus antwortete ihnen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde. Überdies bleibt der Sklave nicht für immer im Haus; der Sohn bleibt für immer. Darum, wenn euch der Sohn frei macht, werdet ihr tatsächlich frei sein. Ich weiß, daß ihr Nachkommen Abrahams seid; ihr aber sucht mich zu töten, weil mein Wort keine Fortschritte unter euch macht. Was ich bei meinem Vater gesehen habe, das rede ich; und daher tut ihr die Dinge, die ihr von [eurem] Vater gehört habt.“ Als Antwort sagten sie zu ihm: „Unser Vater ist Abraham.“ Jesus sprach zu ihnen: „Wenn ihr Abrahams Kinder seid, so tut die Werke Abrahams. Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die ich von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan. Ihr tut die Werke eures Vaters.“ Sie sagten zu ihm: „Wir sind nicht durch Hurerei geboren worden; wir haben e i n e n Vater, Gott.“ Jesus sprach zu ihnen: „Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und bin hier. Auch bin ich ja nicht aus eigenem Antrieb gekommen, sondern jener hat mich ausgesandt. Wie kommt es, daß ihr nicht versteht, was ich rede? Weil ihr nicht auf mein Wort hören könnt. Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel, und nach den Begierden eures Vaters wünscht ihr zu tun. Jener war ein Totschläger, als er begann, und er stand in der Wahrheit nicht fest, weil die Wahrheit nicht in ihm ist..

Der Mensch wurde, wie die Bibel sagt, im Bild Gottes erschaffen. Sich zu bemühen im Bild Gottes zu leben geht nur mit dem uns verliehenen freien Willen, getragen von Dankbarkeit und Liebe.

Freiheit und Verantwortung gehören untrennbar zusammen. Niemand muss im Bild Gottes leben - soweit die Freiheit. Die folgen der Entscheidung trägt jeder für sich.

Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Nächsten unnötig beschnitten wird:

Matthäus 7:12 Behandelt andere deshalb immer so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet. Das ist die Kernaussage des Gesetzes und der Propheten.

Niemand muss so handeln, jeder hat die Freiheit sich für diese Regel anzuwenden. Diese Regel lehrt uns Christus.

Christus wird in der Bibel auch wie folgt tituliert:

Auszug NW Offenbarung 17:14 . . .Herr der Herren und König der Könige . . .

Im Vater unser beten Christen "Dein Reich komme ..."

Wenn es denn kommt wird das nicht jeder wollen, wie die Bibel zeigt. Dazu am besten lesen Lukasevangelium Kapitel 19 Verse 11 bis 27, wo er von sich selber als "Mensch von vornehmer Geburt" bezeichnet dem Königsmacht zusteht. Das Gleichnis endet wie folgt (je nach Übersetzung);

LU Lukas 19:27 Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie herrsche, bringt her und macht sie vor mir nieder.

NW Lukas 19:27 Lukas 19:27 Und jetzt bringt meine Feinde her, die mich nicht als König haben wollten, und richtet sie vor meinen Augen hin.‘“

Nun mag jeder werte Leser selber prüfen, ob und in wie weit sich die Denkweise Jesu mit der absolut liberalen Denkweise vereinbart.

Beste Grüße

Jens

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensives Bibelstudium ab 1992, gebe kostenlose Bibelkurse

Ne, er ist Gott und steht zu seinen Geboten. Er ändert seine Meinung nicht und gibt sich auch dem Teufel nicht hin.

Mt 5:17-18: "Glaubet nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, sie aufzuheben, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht ein Strichlein oder ein Punkt vom Gesetze vergehen, bis alles geschieht!"