Wäre es theoretisch möglich, ein Kaninchen Außengehege so zu gestalten, das sie sich selbst versorgen können?
Also erstmal ganz wichtig:
Ich habe weder Garten noch Kaninchen, es ist eine reine Frage aus Neugierde!
Ich frag mich halt einfach, in der Natur leben Kaninchen ja auch ohne gefüttert zu werden, was brauchen sie dazu alles?
Die meisten Hauskaninchen werden ja mit reichlich Saftfutter gefüttert, aber kommen Kaninchen in der Natur überhaupt an so viel Saftfutter, wie sie in Gefangenschaft bekommen, oder fressen sie da eher Gräser, Kräuter, Blumen und Wurzeln?
Das Frischwasserproblem ließe sich ja z.B. leicht mit einem kleinen flachen Wasserlauf lösen, aber wie schaut es mit dem Futter aus?
Reicht eine Wildblumen & Kräuterwiese? Wenn ja, wie groß müsste diese sein z.B. für 4 Kaninchen sein, damit sie sich dauerhaft davon ernähren können?
Und zu guter Letzt interessiert mich eure Meinung, was ihr von einer solchen Haltung halten würdet ;)
(Nochmal zur Sicherheit: Alles rein THEORETISCH ich bleibe bei meinen Frettchen ;) )
LG
Deamonia
5 Antworten
Prinzipiell sind bei unseren Hauskaninchen noch die Instinkte vorhanden, die Wildkaninchen haben.
Es gibt/gab durchaus ausgesetzte Kaninchen, die sich an die Freiheit anpassen konnten und wieder wie Wildkaninchen lebten. (Der Großteil schafft die plötzliche Anpassung an andere Temperaturen, Fressfeinde und Fluchtverhalten und an die Ernährungsumstellung in den ersten Wochen allerdings nicht.)
Außenhaltung in einem sehr großen Außengehege ist aus meiner Sicht die ideale Kaninchenhaltung.
Nur leider wird es um so schwieriger, ein Außengehege gegen Fressfeinde abzusichern, je größer das Gehege wird. Es müsste komplett mit Gitter überdacht sein, damit Greifvögel nicht hineinkönnen, und nach unten so dicht abgesichert sein, dass ein Marder nicht durchkommt.
Wenn du Frettchen hältst, weißt du ja, wie geschickt die Sperren überwinden können, die man eigentlich für sicher gehalten hatte. Marder toppen das wohl noch, die klettern sogar Hauswände hoch.
Bezieht sich deine Frage nur auf die Fütterung, oder sollen die Kaninchen völlig ohne Pflege (ausmisten, Tierarzt, unkrautjäten, "Wiederaufforstung") auskommen? In dem Fall wäre der Platzbedarf natürlich sehr viel größer.
Ich schätze, ich würde etwa zu zwei Drittel eine Streuobstwiese als Bepflanzung wählen und zu einem Drittel alte große breite Haselnuss- und Weidensträucher. Das Laub von den Bäumen trägt dann im Herbst zur Ernährung bei und den Winter über vor allem die Haselnuss- und Weidenzweige.
Um mal eine Zahl in den Raum zu werfen: Wenn man das Gehege nicht neu bepflanzt, sondern eine alte tief verwurzelte Wiese, große alte Bäume und ein paar richtig dicke Haselnuss- und Weidenbüsche mit 4m Durchmesser pro Stück hat, denke ich, dass man mit 500m² oder sogar weniger auskommt.
Ich würde vermuten dass das Gehege ca so groß sein müsste wie ein fußballfeld (wenn ich mich jetzt mit der Größe nicht irre) eine Bäume und Sträucher mit Früchten und einen Teich... Ein Häufchen Äste und Holz als Unterschlupf.
So eine Haltung wäre denke ich gut, aber ganzjährlich würde das vermute nicht funktionieren, im Winter müsste man sie versorgen.
So eine Haltung wäre denke ich gut, aber ganzjährlich würde das vermute nicht funktionieren, im Winter müsste man sie versorgen.
Warum nicht? Wildkaninchen überleben den Winter ja auch irgendwie ohne Fütterung. Ich weis das sie z.B. Rinden, Wurzeln und Äste fressen.
Meine 2 deutschen riesen haben es nicht geschafft den 20qm Garten leer zu fressen, aber natürlich haben sie gepflückt Wiese bekommen.
Nein, ich habe mich dabei an den übliche Reviergrößen einer Kaninchensippe orientiert. Je nach Fläche und Nahrungsangebot kann das natürlich stark variieren.
Übrigens habe ich dabei an "normale" Kaninchen gedacht, ich fürchte, überzüchtete Rassen wie Löwenköpfchen und Zwergwidderchen kämen nicht zurecht.
Frettchen in ein Kaninchengehege zu lassen zeugt für mich nicht von besonderer Tierliebe. In meinem Kaninchengehege (leider nur 25 m²) würde das zu sehr hässlichen Einschusslöchern bei den Frettchen führen.
(Sorry, sollte eigentlich ein Kommentar werden)
Naja, eine übliche Kaninchensippe besteht aber ja in der Regel auch aus viel mehr als nur 4 Tieren, von denen ich in meiner Frage ausgegangen bin.
Das das mit den Frettchen ein Witz war, ist dir aber hoffentlich klar? o.O
Wenn Du 1000 m² einplanst ... schon möglich! Aber da braucht's einen Biologen, der das entsprechend anlegt. Die Kaninchen wären jedenfalls begeistert. Falls die nicht kastriert sind, muss man natürlich über halbjährliche Erweiterungen nachdenken
Geht ja rein um die Theorie ;)
Sind die 1000qm jetzt einfach mal so von dir in den Raum geworfen, oder hat die Zahl tatsächlich einen realen Hintergrund?
Falls die nicht kastriert sind, muss man natürlich über halbjährliche Erweiterungen nachdenken
Oder ab und an die Frettchen ins Gehege lassen ;P
Das ist sicher möglich. Nur sollte das Gehege dann auch ausbruchsicher sein. Kaninchen graben auch gern, wenn sie Zeit haben.
was brauchen sie dazu alles?
Die meisten Hauskaninchen werden ja mit reichlich Saftfutter gefüttert, aber kommen Kaninchen in der Natur überhaupt an so viel Saftfutter, wie sie in Gefangenschaft bekommen, oder fressen sie da eher Gräser, Kräuter, Blumen und Wurzeln?
Das Frischwasserproblem ließe sich ja z.B. leicht mit einem kleinen flachen Wasserlauf lösen, aber wie schaut es mit dem Futter aus?
Reicht eine Wildblumen & Kräuterwiese? Wenn ja, wie groß müsste diese sein z.B. für 4 Kaninchen sein, damit sie sich dauerhaft davon ernähren können?
Und zu guter Letzt interessiert mich eure Meinung, was ihr von einer solchen Haltung halten würdet ;)
Klar, ist eine gute Absicherung neben Unterschlupf und Schatten das aller wichtigste an einem guten Außengehege.
Oh ja, wobei Frettchen gegen Marder echt ungeschickte Tölpel sind. Ein Frettchen kommt einen geraden Baum z.B. in der Regel nicht hoch, aber sie haben, und da sind sie wie Marder, eine irrsinnige Ausdauer, wenn sie etwas unbedingt wollen.
Kaninchendraht nehmen auch Frettchen in kürzester Zeit auseinander, sie rütteln dran, spüren so Schwachstellen auf, und konzentrieren sich dann auf diese.
Wäre beides mal interessant zu wissen. Bei Hamstern z.B. weis ich, das man ab einer bestimmten Größe, und wenn alles richtig eingerichtet ist, nie sauber machen muss. Aber Hamster produzieren auch viel weniger Urin als Kaninchen, und ihre Köttel sind noch trockener..
Insbesondere interessiert mich aber, wie viel man bräuchte, um nicht "aufforsten" zu müssen.