Ja, man kann seinen Wortschatz sein Leben lang erweitern.
Wörter vom passiven Wortschatz (man versteht die Bedeutung) in den aktiven Wortschatz (man gebraucht sie korrekt) zu übernehmen finde ich allerdings auch schwierig. Ich denke, das geschieht am schnellsten dann, wenn man Teil einer Gruppe ist, in der das Wort oft benutzt wird.
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Aber wenn ich mir die Liste deiner ständig benutzten Wörter anschaue, denke ich, dass die Ursache vielleicht an einer ganz anderen Stelle liegt.
Benutzt du denn das Wort "irgendwie", weil dir kein konkreterer Ausdruck einfällt?
Beispielsweise willst du jemandem erklären, dass er eine Oberfläche vor dem Überstreichen zuerst anschleifen muss, und sagst "irgendwie rauer machen", weil dir das Wort "anschleifen" nicht einfällt? Dann läge es tatsächlich am Wortschatz.
Oder benutzt du das Wort "irgendwie" als Modalpartikel, um eine Aussage abzuschwächen? Statt hart und klar "Du, das stört mich" zu sagen, sagst du vielleicht "Also, das stört mich jetzt schon irgendwie".
"Man" ist auch so ein Wort, mit dem man vorsichtiger formuliert. Beispielsweise "Man könnte weniger heizen" statt "Wir müssen Heizkosten sparen". Oder "Irgendwer müsste den Müll noch rausstellen /Man müsste den Müll noch rausstellen" statt "Stell den Müll bitte heute noch raus".
Oder statt zu sagen "Ich möchte gern noch ins XY-Restaurant" fragst du vielleicht "Hättest du Lust, noch irgendwo Essen zu gehen?"
Dann wären deine Lieblingswörter keine Frage des Wortschatzes, sondern eher ein Zeichen dafür, dass dir Harmonie mit anderen Menschen wichtig ist und du gern Konflikte vermeiden möchtest.
(Die Wörter, die ich zuviel gebrauche, mit denen ich mir manchmal selber auf die Nerven gehe, sind "wirklich" und "ganz". Weil ich jede Aussage mit Nachdruck bekräftigen will. Ich sage nicht einfach "Ich war schnell", nein, ich war ganz schnell, ich war wirklich schnell, ich war richtig schnell.)