Von wem werden wir regiert?
Horst Seehofer hat wiederholt gesagt, dass diejenigen, die entscheiden, nicht gewählt sind und die gewählt sind, haben nichts zu entscheiden.
Eine ungeheuerliche Aussage. Glaubt ihr das?
36 Stimmen
Quelle für die wiederholten Aussagen Seehofers?
Gibt es.
Kannst du die bitte liefern?
Weißt du, wie man googelt?
Weißt du, wie man Quellen liefert, vor allem, wenn man es selbst auch immer von anderen verlangt?
Ja.
Gut, würdest du deine Aussage dann bitte belegen? Ich wäre auf deine Quellen gespannt, denn Google behauptet, das seien Fake News.
Google behauptet GAR NICHTS. Das ist eine Suchmaschine.
Google "behauptet", dass ich immer die Wahrheit sage. Kommt eben immer darauf an, welche Suchmodi man eingibt.
Na dann kannst du doch sicher auch die Quelle präsentieren, die deine Behauptung belegt, oder?
Klar kann ich.
Dann mach das mal bitte, ich bin gespannt auf die Quelle, ok?
Das wird eine Endlosschleife.
Nein, wird es nicht. Du brauchst nur deine Quelle offenzulegen. Das kann ja nicht so schwierig sein, wenn du sagst, dass du es kannst, oder?
- Doch, wird es. 2. Nö, mache ich aber nicht. 3. Stimmt, ist es ja auch nicht.
- Warum? Weil unseriöse Quelle?
- Warum verlangst du es dann selbst von anderen?
- Dann los.
-.-
Welche der Nachfragen verstehst du nicht?
-.-
Danke für die Kapitulation.
Ist eben nicht einfach, wenn man wirklich mal etwas liefern soll statt nur zu behaupten, was?
-.-
Ebenso danke für den Beleg meiner Vermutung.
Fällt dir denn nichts anderes ein?
-.-
Wird dir dieses Verhalten, einem trotzigen Kleinking gleichend, nicht unangenehm?
-.-
Offensichtlich nicht. Was hat dich so werden lassen?
-,-
9 Antworten
Zu sagen, dass Politiker:innen Marionetten sind, geht einfach zu weit. Das entbindet sie aus meiner Sicht auch zu stark von ihrer Verantwortung. Man sieht ja in anderen Ländern, mit vergleichbarem ökonomischen System, dass es auch anders geht. D.h. bei vielen Dingen ist es schon der politische Wille der Fehlt, nicht etwa die Macht.
Aber es stimmt natürlich, dass es eine illegitime Gruppe von Menschen gibt, die illegitime Macht auf die Gesellschaft ausübt. Also, bspw. die größten Unternehmen in Deutschland beeinflussen die politische Debatte, pumpen Geld in bestimmte Forschung und Anliegen und erbringen eine unglaubliche Lobbyleistung, um die Politik zu ihren Gunsten zu verändern und das ist natürlich schon ein klarer Fall von die ungewählte Minderheit, zwingt der Mehrheit ihren Willen auf.
Auch hierfür gäbe es genug Hebel, um das zu ändern, aber meistens stecken die Politiker:innen ja selbst mit Vermögen und Einkommen mit drin. Wer schießt sich bitte selbst in den Fuß?
Ich glaube dem Seehofer aufs Wort. Ich sehe das genauso. Ich bin überzeugt, dass unsere Politiker auch nur Marionetten sind und dahinter eher sämtliche Großkonzerne stecken wie z.B. Waffenkonzerne, Energiekonzerne, Pharmakonzerne, Lebensmittelkonzerne usw.
Gruß NicoFFFan
Man weiß nicht, wie Seehofer die Aussage letztlich gemeint hat. Er hat nie elaboriert. Man sollte auch nicht vergessen, dass er sie in einem Interview mit dem Satiriker Erwin Pelzig tätigte.
Die mir bekannte beliebteste Interpretation dieser Aussage kommt aus dem Bereich der Reichsbürger und Seehofer mit dieser auf die fortdauernde Besatzung Deutschlands anspielte. Die "wahren Entscheidungsträger" sind nach dieser Leseart also irgendwelche alliierten Beamten oder so.
Ich glaube hingegen, dass er auch im Kontext der satirischen Situation einfach überspitz auf Lobbyismus anspielte, er also überspitzt den Einfluss der Wirtschaft an anprangerte.
Ist mir schon bekannt. Ich hoffe ich kann den Begriff dennoch nach Lenin verwenden, auch wenn dieser von Vtlern und Faschisten zweckentfremdet wurde. :D
Und nicht jede Verwendung des Begriffs bezieht sich auf das "Weltjudentum." :D
Ich persönlich würde sage, dass bei dem Begriff erst dann eine antisemitische Konnotation eintritt, wenn man dem Finanzkapital (bei dem seit jeher eine jüdische Überrepräsentation angenommen wurde) negative Eigenschaften, dem Industriekapital (in dem Juden so gut wie nicht vertreten waren) hingegen positive Eigenschaften zuspricht (raffendes und schaffendes Kapital.)
Der kapitalismuskritische Antisemitismus, der in Deutschland nach dem Gründerkrach von 1873 entstand, basierte auf der Dichotomie zwischen einem „raffenden“ und einem „schaffenden“ Kapital. Dieses war positiv konnotiert und wurde mit Ehrlichkeit, harter Arbeit und Deutschtum assoziiert. Es wurde in Landwirtschaft, Handwerk und Industrie vermutet. Ihm wurde das negative „raffende“ Finanzkapital gegenübergestellt, das als jüdisch imaginiert wurde und seinen Ort an der Börse hätte. Es war mit Schacher, Wucher und Schmarotzertum assozziert.
Im Nationalsozialismus spielte diese Unterscheidung eine zentrale Rolle. 1930 hieß es in einem Bericht des Berliner Polizeipräsidenten, sie sei „Gemeingut aller Nationalsozialisten“. Bereits im Parteiprogramm von 1920 wurde die „Abschaffung des arbeits- und mühelosen Einkommens“, also die „Brechung der Zinsknechtschaft“ gefordert. Adolf Hitler bedankte sich in Mein Kampf bei dem Wirtschaftstheoretiker der Partei, Gottfried Feder, dafür, dass er ihm den Unterschied zwischen dem „reinen Kapital als letzte[m] Ergebnis der schaffenden Arbeit“ und dem „Kapital, dessen Existenz und Wesen ausschließlich auf Spekulation beruhen,“ nahegebracht habe: Diese Erkenntnis sei eine grundlegende Voraussetzung zur Gründung der NSDAP gewesen. Dieser führte 1928 Reparationen, Börsenkräche, und alle Probleme der modernen Wirtschaft auf den angeblich „beweglichen raffenden Geist“ der Juden zurück, dem er den „ursprünglichen schaffenden und schöpferischen Geist“ der Deutschen gegenüberstellte. Mit diesem Ideologem wurde das Kapital von rechtsradikalen Kapitalismuskritikern anthropomorphisiert, das heißt, es wurde nicht als abstrakter ökonomischer Strukturzusammenhang wahrgenommen, sondern als konkrete Menschen. Diese wurden auf ihre Funktion als Besitzer des Kapitals reduziert und damit entmenschlicht. Sie galt es auszuschalten, um als negativ empfundene Folgen des Kapitalismus zu bekämpfen.
Allerdings wollte Seehofer damit keine schwurbelige Verschwörungstheorie in die Welt setzen.
Politiker sind in der Realität an die "Gesetze" der Wirtschaft gebunden. Jede politische Entscheidung führt auch zu wirtschaftlichen Konsequenzen. Kein Politiker kann deshalb populistische Fantasiegesetze ernsthaft durchsetzen.
In der Realpolitik geht es beispielsweise beim Mindestlohn um Konsequenzen in der Wirtschaft. Die sind eben abzuwägen. Ein Mindestlohn von 20 Euro ist eben einfach nicht realistisch. Andererseits ist der von Arbeitgeberseite wie Herrn Sinn angekündigte Weltuntergang durch Massenarbeitslosigkeit natürlich eine Legende geblieben.
Politiker sind in der Realität an die "Gesetze" der Wirtschaft gebunden
Insbesondere sind Politikerinnen und Politiker überhaupt an Gesetze gebunden. Schließlich leben wir in einem Rechtsstaat.
Ich würde jedem Bürger, der sich für sowas interessiert, mal empfehlen, die Sitzung der (lokalen) Parlamente zu besuchen. Am besten mehrere hintereinander. Sehr lehrreich für die politische Bildung.
Ja, es gibt Beeinflussung. Aber wären sie Marionetten, gäbe es diese Sitzungen nicht, und schon gar nicht wären sie (größtenteils) öffentlich.
Einerseits steht das in Klammern. Andererseits ist das aus deiner Frage nicht ersichtlich
Dann nimmst du halt den Bundestag, der z.B Vorschläge für eine Gesetzesänderung 'erarbeitet' das ist das gleiche Prinzip.
Interessenabwägung, viele Diskussionen, Mehrheitsbeschluß... und ob es dann wirklich umgesetzt wird, entscheiden dann im Zweifelsfall sowie die Richter.
https://blog.gwup.net/2020/09/04/seehofer-zitat-im-faktencheck-und-diejenigen-die-gewaehlt-werden-haben-nichts-zu-entscheiden/