Verheilt Mobbing?

22 Antworten

Mobbing ist der größte dreck ohne Witz, ich hätte glaub ich Probleme für mich einzustehen weil ich das dann nicht einschätzen kann ob jemand schon böse zu mir ist oder ich Sachen zu ernst nehme deshalb halte ich mich zurück um niemanden unnötig zu verletzen aber wenn ich in echt eine Gruppe von jugendlichen sehen würde die jemanden verbal oder körperlich mobben dann gäbe es direkt erstmal nen Flying Uwe kick in die Fresse.


FA117  20.11.2022, 18:14

Hmm verstehe dich voll sind leider aber mehrere ich musste alleine immer gegen eine Gruppe kämpfen

Also erst mal tut mir das wahnsinnig leid, dass du Mobbing in dieser Form erleben musstest. Sowas finde ich echt schlimm 😔

Aber ja: mit der Zeit wird es leichter, auch wenn du das vermutlich immer ein wenig mit dir tragen wirst. Aber je mehr gute Erfahrungen du machst und je mehr liebe und „echte“ Menschen du kennen lernst, desto offener wirst du mit der Zeit wieder werden! Das geht nicht von heute auf morgen und ist ein Prozess, aber aus Erfahrung kann ich sagen, dass du irgendwann sicher auch schneller offen auf andere Menschen zugehen kannst!

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du die schlechten Erfahrungen hinter dir lassen kannst!

Boah, das was du erlebt hast ist wirklich krass und hast du nie daran gedacht an eine Therapie, wo du über alles reden kannst, um das zu verarbeiten.

Mobbing hinterlässt bei jedem, der davon betroffen ist oder war Spuren, nur geht jeder Mensch anders damit um.

Wenn man Opfer davon wurde, dann können sich viele von alleine nicht wehren und wenn sie dann keinen haben, wo sie sich anvertrauen, dann setzt sich das in deiner Psyche fest.

Es ist ein Teil deiner Vergangenheit, die du leider nicht rückgängig machen kannst und wenn du damals schon so weit gewesen wärst, dich von Anfang an richtig zu wehren, dann hätten Mobber auch keine Chance bei dir gehabt. Die suchen sich immer schwächere aus.

Es wurde dir schon geraten, mal Tagebuch zu führen, was dir helfen kann, das erlebte besser zu verarbeiten.

Mobbing hinterlässt immer Narben auf deiner Seele, aber vielleicht denkst du doch mal über eine Therapie nach. Vielleicht kannst du dann lernen, dass man das erlebte verarbeitet und dann besser in die Zukunft blicken kann.


FA117  20.11.2022, 18:16

Man kann dagegen nichts machen weil es eine Gruppe ist weder verbal noch körperlich kann man sich nicht wehren

Von Experte rotesand bestätigt

Diese Gedanken gehen nicht von alleine weg, aber man bekommt sie weg. Sein Selbstvertrauen kann man sich auch ein Stück weit aufbauen, indem man/frau auch seine Erfolge wahrnimmt und die schönen Dinge im Leben sammelt.

Du hast schon eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht und bist auf einem guten Weg. Und alles, was du im Lauf der Zeit verarbeiten kannst, macht dich stärker. Die Vergangenheit hinterlässt auch Narben auf der Seele. Mit Narben kann man leben, aber sie bleiben erhalten und machmal schmerzen sie auch nach vielen Jahren noch.

Aber Traumata aus der Vergangenheit dürfen auch von einem selber nicht als Entschuldigung dafür hergenommen werden, sich hängen zu lassen. Es ist aber gut, wenn man seine Traumata und Defekte kennt.

Und noch besser ist es, wenn man nicht aus Rache für erlittene Schmähungen die Seiten wechselt und selber auf andere einhackt, nur weil sie schwächer sind.


FA117  20.11.2022, 18:12

Man kann gegen mobbing nichts machen außer man hat Freunde die sowohl Verbal als auch körperlich hinter dir stehen das hab ich nie gehabt deswegen war ich ein leichtes Opfer

Von Experte Altersweise bestätigt

Hallo Alisa,

das klingt allein vom Lesen her schlimm und so etwas kann seine Zeit (durchaus auch einige Jahre!) dauern, sogar wenn du therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen würdest ... die im Übrigen keine Lösung für alles ist und nicht immer nötig ist. Man kann es auch selber schaffen!

Ich selbst (m, 31) wurde nie im eigentlichen Sinne gemobbt, bekam es aber in der Realschule sechs Jahre lang mehr oder weniger direkt, aber auf subtile Weise eigentlich immer zu spüren, "nur ein Ausländer" zu sein, der da nicht willkommen ist und eigentlich auf der Realschule nichts zu suchen hatte. Andererseits waren die anderen zu mir immer relativ freundlich, wenn ich dran denke, wie andere in dieser Klasse "behandelt wurden" - bis hin zu Klospannerei war da alles vorhanden, das blieb mir erspart. Wahrscheinlich hatten sie Respekt, weil ich größer und stärker war und einige meiner Freunde Kampfsport gemacht haben, vor denen die anderen Angst hätten - wäre zumindest aus heutiger Sicht eine Erklärung.

Dennoch hat sich das bei mir tief im Selbstwertgefühl niedergeschlagen und damit hatte ich tatsächlich noch rund zehn Jahre nach der Mittleren Reife trotz beruflicher und privater Erfolge und gutem Ansehen, einer guten Beziehung und einem guten Einkommen gewisse Probleme. Ich habe es lang abgelehnt und nicht dran geglaubt, wirklich gut zu sein.. egal wer es sagte, ich nahm es nicht an, obwohl ich es wusste und täglich erfuhr und vermittelt bekam - weil irgendwas in mir sagte, nein, ich bin nicht gut genug, weil ich ja "so ein Ausländer da" bin. Es hat sich dann doch irgendwie "von jetzt auf nachher" auch durch meine Freundin/Frau und deren Hilfe sowie gute Freunde und die Hilfe meines Onkels nach und nach gelöst, ich bin jedoch auch 2019 umgezogen und es tat mir sehr gut, dass ich mit meiner Heimatstadt, wo diese Typen noch immer wohnen dürften, nix mehr zu tun habe bzw. diese ganzen Fratzen, für die ich "nur ein billiger Ausländer da" gewesen bin, nicht mehr sehen zu müssen.

Auch wenn ich in der Ferne jemanden lachen höre, kommt der Hintergedanke, jemand lacht über mein Aussehen oder über die Art wie ich Laufe, etc... Obwohl ich weiß, dass das sehr unwahrscheinlich ist

So was in dem Sinne hatte ich nicht, aber ich weiß was du meinst ... das hat mit einem niedrigen Selbstwertgefühl zu tun, das lang und nachhaltig genug von anderen Personen durch Mobbing und chronische Diffamierungen runtergedrückt worden ist. Da muss man wahrscheinlich (aus meiner Sicht) noch nicht mal an der Mobbingsache arbeiten, sondern am Selbstwertgefühl - auch das ist ein langer Weg, aber man muss dafür nicht zum Therapeuten. Mir half z.B. das Buch "Sorge dich nicht - lebe!" von Dale Carnegie sehr, ebenso die Gesellschaft guter und ehrlicher Menschen wo ich weiß, die meinen es gut (Freundin, Kumpels, Onkel). Ich habe mir nach und nach mehr zugetraut und wurde mit der Zeit, ohne dass ich es gemerkt habe, sicherer und positiver, selbstbewusster und ruhiger, habe meinen Siebener-BMW verkauft ohne ihn zu vermissen (den fuhr ich vorrangig aus dem Grund, weil andere meinen Erfolg nach außen hin durch dieses Auto sehen sollten und man daher sah ... aha, der Ausländer hat's doch zu was gebracht) und bin insgesamt ausgeglichener.

Dir wünsche ich ansonsten von Herzen alles Gute - und hoffe, dass ich dir aus der Ferne helfen konnte!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung