Vergehen die Jahre Jetzt wirklich so schnell?

3 Antworten

Stell dir ein Kind von 4 Jahren und einen Erwachsenen von über 60 Jahren vor. Das Kind wird dir erzählen, dass es schon soooo lange auf Weihnachten wartet, der 60 Jährige stellt erschrocken fest, dass er "schon wieder ein Jahr älter" geworden ist. Das hat tatsächlich mehrere Gründe. Der offensichtlichste Grund ist, dass das Verhältnis zwischen einem Jahr und dem Lebensjahr immer kleiner wird. Mathematisch gesehen ist das die Folge a(n)=1/n mit n Element N. Ein Jahr im Leben eines 4 Jährigen ist immerhin 25% seines Lebens, während es für einen 60 Jährigen nur noch 1,666% sind. Das ist natürlich ein gewaltiger Unterschied. Dazu kommt, dass das Gehirn folgende Eigenschaften hat:

1. Es will Reize aufnehmen.

Das Gehirn eines Menschen ist darauf getrimmt, Reize aufzunehmen und zu verarbeiten/verinnerlichen. Als Kleinkind gibt es so unfassbar viel zu entdecken. Alles ist neu. Schmerz, der eigene Körper, draußen, die Schule, etc. Man hat ständig eine Reizüberflutung, sieht auf jeden Blick neues und das Gehirn muss viel arbeiten. Es nimmt Reize auf, und denkt über sie nach, ordnet sie und verknüpft sie. Ein Abiturient, Büroarbeiter, oder auch ein Hartz IV Empfänger, jeder hat wahrscheinlich schon einen festen Tagesablauf. Wie oft gibt es bei dir Tage, an denen du wirklich was neues machst, neue Dinge erkundest und wirklich erstaunt bist, so, dass du abends nicht schlafen kannst, weil du darüber noch nachdenken musst? Nicht sehr oft denke ich. Unser Gehirn hat einfach schon viel gelernt. Wir sind in einem sich immer wiederholdenen Trott, dem Gehirn bringt es nichts, nochmal über das Erlebte nachzudenken. Es ist einfach schlichtweg langweilig. Du bist wahrscheinlich auch so, dass du dich an das erste Date, den ersten Arbeitstag, deinen ersten Urlaubstag viel besser erinnern kannst, als an das 20. Date oder so.

2. Das Gehirn verändert sich.

Richtig gehört. Von der Geburt an, bis in den Tod verändert sich das Gehirn. Neuronen und Synapsen bilden sich, andere, unnötige, bilden sich zurück. Auch das passiert meistens in den frühen Lebensjahren. Vor allem in der Pubertät und dem Kleinkindalter. In dieser Zeit entwickeln wir unsere Persönlichkeit und unsere Denk- und Verhaltensmuster. Irgendwann, hat sich unser Gehirn eingeprägt, was wir für unser Leben brauchen. Die meisten unnötigen Synapsen sind weg, und neue bilden sich kaum noch. Das ist eigentlich nach der Adoleszenz, dem Jugendalter so. Daran liegt es auch, dass wir immer schlechter neue Dinge wie Instrumente und Sprachen lernen können, als Kinder. Kinder haben einfach ein super flexibles und anpassbares Gehirn. Das ist im Laufe des Alterns verloren gegangen.

3. Das Gehirn ist sozial

Das Gehirn braucht soziale Kontakte um zu funktionieren. In der Kindheit haben wir mit so vielen Leuten wirklich zu tun (nicht nur Arbeitsverhältnisse oder flüchtige Bekanntschaften). Wir lernen Leute kennen, entwickeln Freundschaften und haben auch erstmals Leute, die wir hassen. In unserem Erwachsenenalter entwickelt sich unser Fokus oft mehr auf Karriere und die Liebe. Die Vielseitigkeit der sozialen Kontakte geht zurück, irgendwann haben wir eine feste Gruppe an Leuten, mit denen wir uns am liebsten nur noch abgeben. Auch das führt zu einem ähnlichen Effekt wie 1. Wir nehmen einfach viel weniger soziale Reize auf.

Was kannst du dir daraus zu Nutze machen?

Nunja. Lebe jeden Tag mit Interesse. Untersuche, forsche, denke. Denn diese Reize sind für das Gehirn wichtig. Erlebnisse, Tätigkeiten, die du noch mie gemacht hast, und neue Bekanntschaften prägen sich viel besser in deinem Kopf ein, als die blöden Routinen in denen wir feststecken. Nimm dir zum Beispiel jede Woche einen Tag und brich aus der Kette aus. Erlebe neues, mache Wanderschaften, geh Fallschirmspringen und habe Spaß. Am Ende des Jahres wirst du dich wundern, wie viel du doch erlebt hast, und wie langsam das Jahr voran ging...

Viele liebe Grüße :)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere Physik im Nebenfach

Dieses Gefühl hat wohl jeder mit zunehmendem Alter. Als Kind ist "1 Jahr" noch eine Ewigkeit, alte Leute sagen "1 Jahr ist gar nichts". Ich nehme an, das hat (auch) damit zu tun, dass das eine Jahr ein immer kleinerer Prozentsatz des bisherigen Lebens ist.

Nitram  04.08.2022, 21:32

wie wahr!

0
LoverOfPi  04.08.2022, 22:15

Habe ich das gut zusammengefasst mein Freund?

0
und mir gedacht habe das die 40 Jahre bis zu Rente, schnell gehen werden

Lass dir versichern: die vergehen noch schneller als du dir das jetzt schon vorstellst. Daher mein Rat: nutze deine jungen Jahre für den ganzen Blödsinn, den man im Alter nicht mehr machen kann. Irgendwann bereut man nicht mehr das, was man gemacht hat, sondern das, was man nicht gemacht hat.

Tuc24680 
Fragesteller
 04.08.2022, 21:24

ja, ich wollte schon immer kokain oder Koks probieren

0
Hamburger02  04.08.2022, 21:25
@Tuc24680

Ob das eine gute Idee ist? Damit kann man sich nicht nur die Jugend, sondern auch das Alter versauen.

0
Nitram  04.08.2022, 21:33

und wenn man dann nachrechnet wieviel Jahre es her war wo man dies oder das gemacht hat bekommt man fast einen Schock (;-))

1