Veganismus als Theme in der Bachelorarbeit zu risky?

7 Antworten

Das Thema an sich ist nicht riskant, denn Du musst es ja faktenbasiert wissenschaftlich betrachten.

Dein Expose zeigt aber, dass Du das nicht kannst. Du hast eine feste Meinung und willst belegen, dass alle, die das nicht so machen, unmoralisch handeln, obwohl sie es doch, laut Dir, eigentlich besser wissen müssten.

Für eine Bachelorarbeit muss das aber anders sein. Natürlich kannst Du die Frage stellen, ob Fleischgenuss moralisch zu rechtfertigen ist, musst das dann aber mit verschiedenen ethischen Ansätzen be- und widerlegen. Dann kann das auch eine gute Arbeit werden.

Ich weiß natürlich weder, wie die Bachelorarbeit aussehen wird, noch welche Anforderungen daran gestellt werden, allerdings finde ich persönlich dieses Esposé schlecht, weil es subjektiv und einseitig, ja fast schon ideologisch wirkt.

Einige Kommentare, was ich damit meine:

Wir leben in Deutschland in einer Zeit, in der der Großteil der Bevölkerung die Möglichkeit hat, sich ohne tierische Produkte zu ernähren

Gleiches gilt auch für Drogen, Alkohol, Tabak, Süßigkeiten, aber auch für Bananen, Brokkoli oder Reis. Ebenso braucht niemand Social Media, E-Scooter, Kinos, Make-Up oder Fallschirmspringen.

Nicht mal Deine Bachelorarbeit ist notwendig, noch ist sie altruistisch. Warum schreibst Du eine?

Dieser Satz sagt also im Prinzip nichts aus. Die Erkenntnis ist, dass Menschen Dinge tun, die nicht lebensnotwendig sind.

Trotz dessen beschränkt sich die Zahl auf rund 1,5 Millionen Menschen

Dass Veganer - wie auch Du - hier immer wieder so verblüfft und verwundert sind und nicht einfach einen simplen logischen Schluss ziehen: Es gibt OFFENSICHTLICH andere Motive, als "es ginge aber auch anders!"

Und ich habe dein Eindruck, dass diese kaum oder gar nicht beleuchtet werden sollen.

Vegan zu leben ist in den Köpfen vieler Menschen immer noch als unnatürlich und extrem verankert und vielen fälltes schwer sich [davon] zu lösen
  1. Ja, es ist unnatürlich und Ja, es ist extrem. Das ist ja objektiv betrachtet nun mal eine Tatsache. Es mag gut fürs Tierwohl oder die Umwelt sein, aber es ist unnatürlich und extrem.
  2. Warum soll man sich also davon lösen? Mit dieser Aussage stellst Du Veganismus als einzig wahre Ernährungsform dar, und alle anderen als falsch. Und somit tust Du so, als wäre es zum einen unnatürlich, sich von anderen Tieren zu ernähren - was nicht zutrifft - und zum zweiten nicht extrem.

Bitte lass Menschen ihre Meinung, dass es für sie (zu) extrem ist, plötzlich vegan zu werden und erkenne an, dass es natürlich ist, dass ich Lebewesen von anderen Lebewesen ernähren.

Zu Deinem Widerspruch:

Ich bin in der Lage - und das sind viele Menschen seit Jahrhunderten - Tiere zu schätzen und sie dennoch als Nahrungsmittel zu betrachten. Das ist kein Widerspruch.

Eine Frage, der man sich ungerne stellt

Überhaupt nicht. Es ist so und ich weiß es. Ich habe einen Hund und esse Schwein.

Wer gibt mir das Recht, Tiere auszubeuten? Der Mensch als überlegendes Säugetier?

Exakt. Man tut es, weil man es kann.

Eine hungrige Löwin hier bei mir im Raum würde mich jetzt töten und verspeisen. Ohne moralische Probleme damit zu haben.

Welche Verantwortung trägt der Einzelne [...] gegenüber der Gesellschaft?

Keine.

... können wir einen gesellschaftlichen Wandel anstoßen ...

ACHTUNG!!! Hier läuten gleich alle verfügbaren Alarmglocken gleichzeitig!

Du willst missionieren und Menschen zu Veganern machen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht das Ziel einer Bachelor Arbeit sein soll.

Was vor allem fehlt, ist Objektivität. Du hast Menschen schon längst verurteilt. Ohne zu fragen, ohne zu versuchen, etwas zu verstehen.

Das machen alle Veganer, die lautstark - auch hier auf der Seite - argumentieren.

Damit erweist man seiner Sache einen Bärendienst.

Was dies in einer Bachelor Arbeit zu tun hat, erschließt sich mir nicht.


Flowersun 
Beitragsersteller
 01.07.2025, 12:33

Bruder chill mal bisschen😭😭 das waren so so meine ersten Gedanken und definitiv nicht das fertige ich weiß selber dass man noch an vielen Stellen ansetzten müsste. Aber deine Argumente sind genau das was es zu kritisieren gilt. Das mit den Löwen übrigens ist wirklich lächerlich. Wir sind in der Lage über Loral zu verfügen, das macht uns vielleicht kognitiv überlegen. Aber es gibt uns auch die Verantwortung auf Lebewesen die uns „unterlegen“ sind aufzupassen. Ich will auch keine Menschen zu „Veganern“ machen. Sondern einfach mehr Bewusstsein schaffen. Man kann auch bewusst leben und trotzdem noch Fleisch und Milchprodukte verzehren. Der bewusste Konsum ist hier gefragt. Alles andere wäre gar nicht möglich in der Gesellschaft wie wir leben und das ist mir klar. Ich finde es nur wirklich interessant wie du genau das beweist was ich geschrieben habe, direkt mit den 5 gleichen Argumenten kommen die man sich jedes Mal anhören muss aber direkt entkräftet werden können. Vielleicht mal was Neues überlegen als Tipp

AlexausBue  01.07.2025, 12:55
@Flowersun
Bruder chill mal bisschen

OK, Frustrationstoleranz scheint wie bei vielen anderen Veganern sehr gering zu sein. Man könnte an einen Zusammenhang denken, das überlasse ich anderen.

Erstens: nenn mich nicht "Bruder", das ist in zweierlei Hinsicht unpassend.

Zweitens: Du hast nach Meinungen gefragt und eine bekommen. Schreibe doch in Zukunft dazu, wenn du nur Bestätigungen lesen willst, und keine Kritik, dann antworte ich nicht.

deine Argumente sind genau das was es zu kritisieren gilt

Meine Argumente kritisieren in erster Linie Dein Exposé. Die gilt es garantiert nicht, im Rahmen einer Bachelor Arbeit zu kritisieren.

Das mit den Löwen übrigens ist wirklich lächerlich. 

... weil hungrige Löwen natürlich keine Menschen fressen. Natürlich nicht.

es gibt uns auch die Verantwortung auf Lebewesen die uns „unterlegen“ sind aufzupassen

Nö.

Zecken, Mücken oder Buchsbaumzünsler sind mir auch unterlegen und ich kann jeden davon ohne moralische Konflikte töten.

Sondern einfach mehr Bewusstsein schaffen. 

Du willst überzeugen, das habe ich oben bereits geschrieben.

Man kann auch bewusst leben und trotzdem noch Fleisch und Milchprodukte verzehren.

Darauf bin ich ebenfalls eingegangen. Dieser Erkenntnis alleine reicht offensichtlich vielen nicht als Argument, was Du - und das war einer meiner Kritikpunkte - nicht ausreichend oder gar nicht beleuchtest.

Ich finde es nur wirklich interessant wie du genau das beweist was ich geschrieben habe,

Dass Dein Exposé subjektiv und einseitig ist? Das habe ich nämlich kritisiert und das hast Du eigentlich mit keinem Wort erwähnt.

mit den 5 gleichen Argumenten kommen

Du meinst die Argumente, was ich an Deinem Exposé einseitig und subjektiv finde?

Vielleicht mal was Neues überlegen

Meine Kritik war ziemlich die erste und zum Zeitpunkt des Schreibens hat noch niemand diese Argumente gebracht. Also: Ja, alle Punkte waren neu.

Flowersun 
Beitragsersteller
 01.07.2025, 13:12
@AlexausBue

Ich glaub die verstehst keinen Sarkasmus💀zu Mal oben jemand wirklich differenziert und mich konstruktiver Kritik geäußert hat was man besser machen könnte. Sowas hilft wirklich

AlexausBue  01.07.2025, 13:38
@Flowersun

Ich habe Dir einzelne Punkt aufgezeigt, die eine einseitige Betrachtung vermuten lassen und ein paar Aspekte gegeben, die Du noch einarbeiten könntest.

Nimm Dir die Kritik zu Herzen oder lass es bleiben. Ich profitiere nicht davon, ob Du Verbesserungsvorschläge annimmst oder nicht.

Ist halt nen glücksspiel.

Wenn der Dozent grade vor deiner Vorstellung nen richtig saftiges Steak genossen hat wird er dort sitzen und sich denken "WARUM muss ich mir das anhören".

Und schon wirds schlechter bewertet.

Ergo ja. Mir wäre sowas zu riskant. Lieber ein Thema nehmen wo der dozent nicht evtl völlig dagegen geht gedanklich.


Stellwerk  01.07.2025, 12:01

Bullshit. Eine Bachelorarbeit ist ja kein Werbeblock, sondern es geht um die sachliche Darstellung.

ichweisnetwas  01.07.2025, 12:02
@Stellwerk

Nur weil du etwas nicht so siehst ist es nicht gleich Bullshit.

Ich würde da beim Vortrag völlige Langeweile haben und entsprechend nicht richtig zuhören was automatisch zu ner schlechteren note führen würde.

Das ist Fakt und kein Bullshit.

DU bist nicht alle menschen Stellwerk.

Stellwerk  01.07.2025, 12:09
@ichweisnetwas

"Ich würde da beim Vortrag völlige Langeweile habe"

Eine Bachelorarbeit ist kein Vortrag.

Bei einer Hochschularbeit geht es nicht um den Entertainmentfaktor, sondern um die fachliche Qualität der Darstellung. Ob Dir das Thema Spaß macht oder nicht, spielt keine Rolle.

Du hast offensichtlich keine Ahnung von Universitäten.

Und ob DU Dich langweilst, ist auch irrelevant. DU bist definitiv auch nicht alle Menschen.

ichweisnetwas  01.07.2025, 12:18
@Stellwerk

Danke.

Du bestätigst nur meine Antwort.

Es ist ein Glücksspiel.

Je nachdem ob er MICH oder DICH erwischt als dozent vom typ.

Und genau das sagte ich ja. Dieses glücksspiel würde ich nicht machen. Lieber ein thema wählen wo man auf der sicheren seite ist.

Ich würd mir da keinen Kopf machen.

Frag Dich nochmal,um was es geht in der Bachelorarbeit: darum, dass Du einen Sachverhalt faktenbasiert und wissenschaftlich fundiert darlegen kannst. In Deinem Fall geht es nicht um Veganismus, sondern um kognitive Dissozanz.

Der Punkt ist, wie Du das formulierst. Der letzte Absatz ist nämlich bereits eine voreingenommene Überzeugung Deinerseits.


Flowersun 
Beitragsersteller
 01.07.2025, 12:09

Oke danke werde ich definitiv drauf achten

Stellwerk  01.07.2025, 12:14
@Flowersun

Wichtig ist auch die Formulierung der Hypothese.

Zu kognitiver Dissonanz bzgl. Fleischkonsum gibt es ja auch schon andere soziologische bzw. psychologische Arbeiten.

Wichtig ist: Du darfst das Thema wählen, wenn es Dich interessiert (ist auch sinnvoll bei solchen Arbeiten), aber Du vertrittst nicht das Thema selber, sondern die Fragestellung.

Überprüf Deine Annahmen:

Wissen die Leute es tatsächlich besser?

Wie wird Veganismus aus wissenschaftlicher Sicht bewertet - da gibt es ja z.B. die ethische Komponente, aber auch die ernährungsphysiologische und die Umweltfrage. Das sind unterschiedliche Ausgangspunkte.

An sich sollte das kein Problem sein, aber das was du hier zeigst, ist ein Problem und hat mit wissenschaftlichkeit nichts zu tun.

Du schreibst hier ganz klar deine eigene Meinung nieder und versuchst irgendwen zu überzeugen. Eine Wissenschaftliche Arbeit, MUSS immer Neutral sein.