Unterwerfung beim Karate mit Islam vereinbar?
Ich mache als Hobby Karate und am Anfang und Ende beim Training werfen wir uns aus gegenseitigem Respekt nieder und berühren mit den Zehen, Knien, Händen und der Stirn den Boden. Das sieht so ähnlich aus, wie wenn man islamisch betet. Ein muslimischer Bruder von mir, der auch Karate macht, meinte mal zu mir, dass man das als Muslim eigentlich nicht machen sollte. Ich habe Respekt vor Karate und meinem Trainer aber genauso vor meiner Religion. Ist das also erlaubt, islamisch gesehen? Bitte nur sachliche Antworten und keine Islamophoben etc.
12 Antworten
Auch wenn ich kein Gelehrter bin, so halte ich es mit dem Grundsatz, dass das Entscheidende die Absicht (Niyya) ist, mit der man etwas tut. Ist es eine Art der traditionellen Ehrerweisung, nicht Vergöttlichung, dann ist es sicher kein Problem. Problematisch wäre es nur, wenn derlei Gesten religiöser Natur sind. Da sollte man das Gespräch suchen, sofern es mit einem religiösen Inhalt zu tun hat. Sich aus Respekt vor dem Gegner vor diesem zu verbeugen, ist sicher kein Problem, da man die Tradition der Sportart respektiert.
Das Niederknien (wir werfen uns beim Jiu Jitsu nicht nieder) ist bei uns eine gegenseitige Respektsbekundung. Zudem bedanken wir uns für das Training.
Sofern es im Islam erlaubt ist, anderen Menschen mit Respekt zu begegnen und ihnen zu danken, sollte dieses Ritual auch erlaubt sein.
Frag doch deinen Trainer mal, warum ihr dieses Ritual ausführt. Anscheinend hat er es euch (oder Dir?) noch nicht erklärt...
Und er (der Trainer) bedankt sich auch bei euch. Denn auch er lernt durch euch noch immer dazu.
Unser Trainer verbeugt sich deshalb auch genauso vor uns und spricht auch die Dankesformel auf japanisch mit.
Ich würde sagen jede Kampfsportart, die aus dem Raum Asien kommt, hat viel mit Mentalität zu tun. Man sieht das auf den ersten Blick nicht und es mag den Anschein haben, dass Kampfsport nur Kraftsport ist, aber viele dieser Techniken sind Jahrhunderte alt und haben spirituelle Hintergründe teilweise...
Solange du dich nicht blind davon leiten lässt und darüber informiert bist, ist es doch in Ordnung. sprich doch mal mit deinem Trainer, wenn du dich nicht wohl dabei fühlst, ihr findet bestimmt eine Lösung.
Wat? Klingt mir mehr nach einem Fetisch deines Trainers.
Normal verbeugt man sich nur aus Respekt vor der Seele des Gegenüber.
Was bitteschön meinst Du mit islamophob?
Wie gut kennst Du den Islam? - Es kommt doch auf die ABSICHT an, mit der man sich niederwirft! - Du wirfst Dich doche vor Deinen Karatekas nicht auf die Erde, weil Du sie als Götter verehrst (das wäre shirk), sondern als Ausdruck von Respekt!
Natürlich ist das mit dem Islam vereinbar!
LEIDER, leider hast Du nur allzuviele Geschwister im Glauben, die musulmanischer sein wollen als Mohammed selbst und DIE werden behaupten, das sei nicht vereinbar, das beweist aber nur, dass sie den Islam nicht verstanden haben und/oder dass sie Fanatiker sind.
Bin ich jetzt islamophob, wenn ich Dir das schreibe???
Nein, natürlich nicht.
Ich habe das geschrieben, weil man auf gf kaum noch Fragen zum Islam stellen kann, ohne dass es gleich von Islamfeindlichen Antworten wimmelt.
Doch, hat er. Man bedankt sich beim anderen für das Training.