Warum fällt manchen respektvolle Kommunikation so schwer?

Germaghribiya  29.07.2021, 10:50

Leeres Geschwätz ist ein beleidigender Ausdruck für dich? Na, wenn das schon so ist, dann wundert es mich gar nicht, dass du hier alles als respektlos ansiehst.

filmfan69 
Fragesteller
 29.07.2021, 11:14
Leeres Geschwätz ist ein beleidigender Ausdruck für dich? 

Ja.

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Sich in jemand anderen hineinzuversetzen und seine Meinung zu hinterfragen ist in gewisser Weise Arbeit und auch eine Anstrengung... die viele nicht machen wollen. Es ist so viel einfacher auf seiner eigenen Meinung zu beharren und auf andere zu schei*en. Sry, für den Kraftausdruck an der Stelle. Oft hat man ja auch keine Zeit anderen zuzuhören.

filmfan69 
Fragesteller
 29.07.2021, 16:21

Danke für deine Antwort, der ich sehr viel abgewinnen kann, besonders dem Aspekt, dass es Arbeit ist, sich auf andere Standpunkte einzulassen. Und ich verstehe auch, dass nicht jeder immer die Zeit und Energie dazu hat. Ich frage mich nur, warum Leute, wenn sie die Zeit und Energie gerade nicht aufbringen können, es nicht einfach bleiben lassen. Es gibt ja keinerlei Zwang oder Pflicht, sich mit Themen zu befassen, von denen man nicht viel verstanden hat oder auch gar nicht viel verstehen will.

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Serera99  30.07.2021, 13:32
@filmfan69

Oft kommt man bei gewissen Themen nicht aus. Mich zum Beispiel nervt es total mittlerweile über Maskenpflicht, Impfen usw. zu reden, vor allem auch die Sache mit dem testen, weil jedes Restaurant usw. mittlerweile seine eigenen Regeln macht. Manchen reicht deine Adresse, andere wollen sogar einen PCR Test... Und dann ständig von Bekannten oder Familie das genervte Getue darüber. Es ist blöd, aber man kommt nicht aus. Jeder hat mittlerweile einen solchen Kragen auf, da will man dann einfach nicht mehr darüber diskutieren. Und manch einer reagiert sehr gereizt.

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Nun, bei emotionalen Themen werden die meisten Leute selbst emotional. Ich denke, dass das nur sehr wenige Leute bewusst unterdrücken können. Das Problem sehe ich auch bei mir selbst häufig in Debatten. Ich fürchte, ohne ein bestimmtes Maß an emotionaler Intelligenz und selbstreflexion wird sich das bei den meisten Menschen auch nie verändern.

Auf der anderen seite muss ich aber auch sagen, dass mich das nicht allzusehr stört. Ich bin der meinung, dass sich die Aussage nicht verändert, wenn man sie schön verpackt. Man kann etwas nettes unfreundlich formulieren oder etwas gemeines mit netten Worten sagen.

Letztendlich ist mir die ungefilterte Wahrheit lieber, da ich Personen so besser einschätzen kann und weiß, woran ich bei ihnen bin. Ich führe lieber ehrliche Wortgefechte als gesittete. Allerdings führen solche emotionalen Debatten meisten dazu, dass man sich nicht entgegenkommt und die Diskussion von der Sachebene abtriftet und ins persönliche geht. Und das ist natürlich schade.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
filmfan69 
Fragesteller
 29.07.2021, 23:57

Danke für deinen nachdenklichen Kommentar. Was die ungefilterte Wahrheit betrifft, da bin ich ganz bei dir. Mir ist Ehrlichkeit auch sehr wichtig. Gemeines in netten Worten zu sagen, so sehr das auch eine Kunst ist, finde ich ziemlich perfide und schwer erträglich. Noch schlimmer finde ich, wenn Leute mir gegenüber einen Beitrag von mir loben, bei anderen aber darüber herziehen. Das finde ich verstörend. Wenn du sagst, du führst lieber ehrliche als gesittete Wortgefechte, das ist bei mir ein bisschen anders, ich mag gern Wortgefechte, die ehrlich UND gesittet sind.

Mir geht es auch nicht so sehr darum, wie etwas verpackt ist sondern eher um die Haltung und die Intention. Wenn jemand mir sagt: Du machst leeres Geschwätz, dann kann man davon ausgehen, dass seine Intention ist, mich fertig zu machen und ohne Interesse an den Meinungen anderer die seine als unumstößliche Wahrheit zu installieren und deutlich zu machen, dass er den Durchblick hat und ich nicht. Wie ja auch du schreibst, driftet die Diskussion spätestens dann weg von der Sachebene.

So jemand will vermutlich auch gar keine sachliche Auseinandersetzung. Denn egal, wieviel sachlich sinnvolles und weiterführenden in seinen Worten versteckt sein mag, es wird nicht mehr gehört, denn jemand, der sich sprachlich verletzt fühlt, wird in aller Regel auf Angriff oder Abwehr schalten. Ab dann geht es um Schlagabtausch und nicht mehr um Meinungsaustausch. Und das weiß jemand, der beleidigende Sprache verwendet, sehr genau und intendiert vermutlich auch genau das. Aus genau diesem Grund kann ich die meisten Fernseh-Talkshows nur schwer ertragen.

Wenn aber jemand sagt: Ich sehe in dem, was du sagst, keine Kohärenz, keine Stringenz, keinen Beitrag zum Thema, kannst du bitte mir erklären, was du meinst? , dann ist das auch ehrlich und ziemlich schonungslos. Aber er bleibt bei sich und öffnet Räume für Meinungsaustausch, für gegenseitiges Lernen von den Positionen anderer.

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Nun beim geschriebenen sieht man keine Emotionen, und ob einer dies ehrlich meint.

So könnte man öfters veralbert vorkommen, wenn jemand zum Thema plötzlich eine seltsame Feststellung gibt, die wiederum diskutiert (aber nich geschrieben) gehört wegen der Länge

Im Internet wird aufgrund der Anonymität doch oft gepöbelt und gehetzt. Würde man mit der Person im realen Leben eine Diskussion führen, dann würde das ganz anders ablaufen.

Die Diskussionen um Religion finde ich auch schrecklich. Vor allem, wenn beispielsweise Christen und Muslime sich gegenseitig beleidigen, obwohl deren Religionen nicht mal so unterschiedlich sind. Aber was soll man dagegen machen? Religionen sorgen weltweit für Leid und Krieg und eben auch für Kleinkrieg im Internet.

filmfan69 
Fragesteller
 29.07.2021, 16:14
Danke dir sehr für deine Antwort!
Im Internet wird aufgrund der Anonymität doch oft gepöbelt und gehetzt. Würde man mit der Person im realen Leben eine Diskussion führen, dann würde das ganz anders ablaufen.

Meinst du? Ich wünschte, du hättest Recht. Ich habe von denen, die mich hier anpöbeln, das Bild im Kopf, dass sie mich in der direkten Begegnung genauso anpöbeln würden. Aber vielleicht ist das ein Feindbild.

Religionen sorgen weltweit für Leid und Krieg und eben auch für Kleinkrieg im Internet.

Ja, leider gibt es viele Menschen, die ihre Religion oder ihre nichtreligiöse oder religionskritische Weltanschauung instrumentalisieren, um Unfrieden zu stiften. Deshalb halte ich es als christlicher Pazifist für so immens wichtig, mit allen möglichen friedliebenden Menschen zusammen zu arbeiten.

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also ich hab das jz nicht alles gesellen und das is auch der Grund warum zumindest ich mich oft flädlich außdrücke,

mir is das einfach sehr egal und Kategoriesiere deine außsage bewerte sie schnell und kümmere mich nicht mehr drum