Unfall mit Pedelec?

3 Antworten

Auch Berufsgenossenschaften wollen möglichst wenig Geld ausgeben. Also schauen sie, ob sie einen Versicherungsfall irgendwie loswerden können, z.B. ob es tatsächlich der Arbeitsweg war und ob tatsächlich eine grobe Fahrlässigkeit vorlag.

Es kann also durchaus vorkommen, dass einem findigen Sachbearbeiter auffällt "auf einem gut befestigten Waldweg gestürzt, aber sich dabei mehrere Knochenbrüche zugezogen... bissl unglaubwürdig" und etwas genauer nachfragt. Wie schnell warst du denn? Lass' uns doch bitte mal einen Gutachter prüfen, ob das Fahrrad verkehrssicher war?

Beachte diesbezüglich auch, dass man dich bezüglich deines Arbeitsweges ausfragen wird: Ist das deine übliche Strecke? Wann fährst du üblicherweise los und wann kommst du üblicherweise an? Wann bist du an jenem Tag losgefahren, hättest ankommen sollen und wann genau war der Unfall? Bei einer längeren Strecke fällt aufgrund der Zeiten durchaus auf, dass du schneller als 25 km/h fährst.

Ich denke doch eher nicht, wenn ich es zuerst nach Hause bringe und dann ins Krankenhaus gehe.

Der Plan hat zwei Denkfehler:

  1. Bist du, wenn du dir etwas gebrochen hast, nicht mehr unbedingt in der Lage, dein Fahrrad irgendwohin zu bringen oder selbstständig ins Krankenhaus zu gehen. Sondern bist vielleicht froh, wenn der Rettungsdienst deinen Unfallort gefunden hat und die Polizei dein Fahrrad erstmal verwahrt.
  2. Wenn die Versicherung einen Vertragsbruch deinerseits vermutet, wird sie schlichtweg nicht zahlen, solange sie nicht überprüfen kann ob der Vertragsbruch vorliegt. Als Versicherungsgesellschaft hat man viel Zeit, abzuwarten...
dhbiker362 
Fragesteller
 12.09.2023, 11:01

Aber wenns von der Kkeankenversicherung gezahlt wird, dann machen die doch nicht so einen Aufwand oder?

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BackupBone  12.09.2023, 11:19
@dhbiker362

Nein, die Krankenversicherung zahlt auch Rauchern die Krebsop oder Alkoholikern die Leber. Wennst mit Schlappen aufn 4000er gehst und dir die Haxen zerdepperst, zahlt die Krankenkasse auch. Das ist sogar "besser" als wenn du in voller Montur lediglich erschöpft abgeholt werden musst.

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RedPanther  12.09.2023, 11:26
@dhbiker362

Nö, die Krankenkasse fragt nicht nach.

Aber BG-Leistungen sind in aller Regel deutlich besser als die Leistungen der normalen Krankenkasse. Es ist wirklich unangenehm, wenn die BG einen Fall ablehnt.

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Ja, man wird das Rad ggf. überprüfen lassen. Die Unfallkasse möchte natürlich so wenig wie möglich zahlen und ein getuntes Rad ist für die ein Geschenk.

Außerdem wird auch die Polizei involviert werden, da du ggf. Straftaten begangen hast.

Unfallversicherungen sind sehr unterschiedlich. In den Grundtarifen bei billigsten Direktversicherern können ganze Sport- oder Bewegungsarten komplett ausgeschlossen sein.

Gehe mal davon aus, dass bei grösseren Kosten(Reha etc.) durchaus die Umstände genauer durchleuchtet werden, und ggf. die Leistungen gestrichen werden. Vor allem, da bei einem getunten E-Bike sehr einfach die Kausalität nachgewiesen werden kann.

Die HUK hatte damals meinen Rennstreckenunfall sowohl per Unfall als auch per KFZ-Vollkasko übernommen(war eine Trainingsfahrt). Andere Versicherer könnten sich da quer stellen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Verschiedene Funktionen im Beruf(Ersthelfen, SiBe)