Mit Fahrrad zur Arbeit?

Doesig  15.05.2025, 17:33

Wäre das dann ein Dienstrad?

WillyWonka1251 
Beitragsersteller
 15.05.2025, 17:42

Ich glaube ja, muss mich noch erkundigen

7 Antworten

Dadurch könnte ich mein aktuelles Auto verkaufen und mir viel Geld sparen.

Meh, warte damit erstmal lieber.

Ich möchte hier einfach nur mal eure Erfahrungen hören.

Ich hab's 2½ Jahre lang durchgezogen täglich mit dem Rad auf Arbeit zu fahren.

Klar geht das, plötzlich besitzt man verschiedene Sets an Radbekleidung für Regen, Kälte, Hitze, ... und Wechselkleidung Bunkert man halt auf Arbeit wo man je nach Wetterlage nochmal kurz duscht oder zumindest frisches Deo aufträgt und sich umzieht.

... Aber es ist schon unangenehm, vor allem im Winter bei schneeregen oder auch allgemein bei starkem Regen und Wind.

Auch bei defekten oder anstehenden Wartungen sollte man sich selbst helfen können. Bei täglichem Gebrauch hast du auch entsprechenden Verschleiß am Rad. Eine neue Kette, und ein paar Speichen kann man noch zu Hause Bunkern. Den Verschleiß von Bremsbelägen, -Scheiben, Reifen, Kassette, ... kann man bei der Wöchentlichen Pflege feststellen und die Teile rechtzeitig nachbestellen und ein Ersatzschlauch + Druckluft (CO2 oder Luftpumpe) kann man in der Satteltasche verstauen oder am Rahmen befestigen.

Wenn du täglich darauf angewiesen bist, solltest du bestenfalls alles selbst machen können. Sowohl einfache Wartung als auch Standard Reparaturen musst du nach Feierabend selbst durchführen, denn wenn du dein Rad morgen wieder brauchst, dann hast du nicht die Zeit das Rad für eine Woche in der Werkstatt stehen zu lassen.

Und größere Reparaturen immobilisieren dich dann. Mir ist mal bei einem Sturz die Kurbelgarnitur gebrochen. Amazon Prime liefert zwar das Ersatzteil + Werkzeug am nächsten Tag, aber trotzdem musste ich dann schauen wie ich ohne Rad ins Büro komme.

Ich hab mir inzwischen wieder ein Auto gekauft (auch weil ich eines für den nächsten Umzug benötige) und fahre jetzt nur noch bei schönem Wetter mit dem Rad. (Mit der Hauptmotivation das ich auf dem Rad schneller bin als mit dem Auto im Berufsverkehr)

Bitte schreibt dazu, wie weit ihr fahrt und ob ihr ein E-Bike oder ein Pedelec (oder den guten alten Drahtesel) habt.

Ich fahre 6/9 km (je nachdem ob ich entlang des Kanal oder entlang der Straße fahre) auf einem Gravelbike ohne Unterstützung.

Wenn du dein Auto ausschließlich für den Arbeitsweg nutzt, dann könnte es tatsächlich überflüssig werden. Benötigst du das Auto aber auch sonst im Alltag für Einkauf unf Besorgungen, dann kann man das Auto schon vermissen.

Bei der Strecke ist das Fahrrad sicher die bessere Alternative zum Auto, da diese Kurzstrecken tödlich für das Auto sind (wenn es kein E-Auto ist). Man muss sich aber im Klaren sein, dass man ja nicht nur bei schönem Wetter zur Arbeit fährt, sondern auch bei Regen, Schnee, Sturm und Glatteis. Ob man bei -5 Grad, Schnee und Glatteis aufs Fahrrad steigen will - wohl kaum. Oder bei Sturm und Regen auf dem Fahrrad, wo man danach garantiert nass bis auf die Unterhose ist - das muss man abkönnen.
Ich sehe das Fahrrad auf dem Arbeitsweg mehr so als zweite Möglichkeit, um in die Arbeit zu kommen, gerade im Sommer.

Ich beginne morgens meist um 3:45 mit der Arbeit. Nehme ich das Fahrrad, ist es dann noch dunkel und der Weg führt 14km lang durch Felder, Wiesen, Seen und Wälder in die Arbeit. Verunfallt man, wird man die nächsten Stunden dort nicht gefunden. Bei den Abschnitten auf der Straße hofft man immer, dass müde Frühschicht-Arbeiter die Beleuchtung am Helm und Rucksack sowie die Warnweste sehen und einen nicht überfahren. Und nach anstrengenden Arbeitstagen fehlt manches mal die Lust, noch heimzufahren mit dem Rad. Da ist man froh, wenn man ins Auto steigt und man schnell und bequem daheim ist.

9 km Pendelstrecke sind ein Klacks. Selbst ohne E-Unterstützung. Mit E-Unterstützung kann man das nichtmal mehr als Sport bezeichnen. Oberflächlich gesehen geht dein Plan locker auf.

Der erste Knackpunkt ist, was du denn machst wenn die Strecke mal nicht mit dem Fahrrad gefahren werden kann. Beispielsweise wenn draußen ein Orkan einem die dicken Äste um die Ohren weht, oder es Blitzeis gibt. Oder wenn einfach mal das Fahrrad einen technischen Defekt hat und einige Tage in der Werkstatt steht. Für solche Fälle braucht man einen Plan B, in Form von "spontan daheim bleiben" oder "den ÖPNV nehmen" oder halt doch "das Auto nehmen".

Der zweite Knackpunkt ist, ob das Fahrrad das Auto immer ersetzen kann. Man fährt ja mit dem Auto nicht nur zur Arbeit, sondern z.B. auch zum Einkaufen, in den Baumarkt, andere Menschen besuchen, in den Urlaub... Was du da transportieren musst/willst oder wie lang die Strecken bei solchen Fahrten sind, kann das Fahrrad für solche Strecken disqualifizieren.

Je nachdem, wo du wohnst, könnte für solche einzelnen Gelegenheiten natürlich auch z.B. ein Carsharing-Angebot das richtige sein.

Das ist solange realistisch und solange durchführbar, wie das Wetter trocken ist und es weder Schnee noch Dauerregen, Nebel oder Frost und Eis gibt. Dann muss man sehen, wie man vorwärts kommt, ob mit dem Bus oder einer Fahrgemeinschaft, aber das ist immer so eine Sache - verlass dich auf andere, dann bist du verlassen :-/

Ich rate ehrlich gesagt davon ab, das ist falsch verstandene Umwelt-Askese, die am Ende keinem hilft - zumal ein Auto allgemein im Alltag eine große Hilfe ist. Meine Tante hat nach dem Ableben ihres alten Golf mal versucht, ohne Auto klar zu kommen - es gelang nicht wirklich trotz Großstadt und sie hat sich dann einen Polo gekauft, der die meiste Zeit steht, aber eine unschätzbare Hilfe ist beim Einkaufen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Topses  15.05.2025, 18:20

Nö, muss nicht. Ich fahre das ganze Jahr bei jedem Wetter, außer es ist extrem glatt und die Straßen sind nicht geräumt und gestreut. Und manchmal am Wochenende oder Nachtdienst.

geht auch problemlos ohnr solch einen krankenfahrstuhl mit einem normalen Rad

buckel gute 10stdn aktuell im Handwerk tag ein Tag ausbund fahre dennoch über meine 60-70km zusätzlich privat auf einem normalen mtb , eine wahre Genugtuung nach Feierabend mal wieder dann auf einem richtigen bike zu sitzen und nicht nur immer mit den eMofas der aktuellen eher schwächkicheren Generationen durch die gegend eiern zu müssen um den dreck Probezufahren

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Gelernter Zweiradmechatroniker