Umrüstung Gasheizung zur Wärmepumpe?

8 Antworten

Hallo uweuwe63,

Das ist ja Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass ganz Deutschland umsteigen soll!!!

Ganz Deutschland?

Für derartige Heizungen muss auch das Haus geeignet sein! Ich kann mir nicht vorstellen, dass gerade ältere Leute mit einem eigenen Haus diese Kosten (neue Fenster, Dachisolierung, Vollwärmedämmung) noch bezahlen können, noch dass sie es erleben, dass sich die Modernisierung amortisiert! Zudem wird bei Erdwärmepumpen durch die Bohrungen der Vorgarten verwüstet!

Ich glaube, dass das ein Wunschdenken der Regierung bleibt, denn das ist auch mit Zuschüssen kaum zu stemmen!

Der oben angegebene Betrag von @HugoHustensaft ist durchaus realistisch, da heißt es eben abwägen, für mich mittlerweile 75 und einem alten Haus kommt das nicht mehr in Frage, für jüngere sind viele Überlegungen nötig, ob sie den Schritt wagen sollen, denn eine Gasheizung hält sicher länger als die Angaben von Deinem Kaminkehrer!

FordPrefect  23.04.2022, 10:29

Richtig. Denn selbst bei einer Steigerung des Gasbezugspreises inkl. CO2 Abgabe um 300% würde sich ein entsprechender Umbau - und zwar die staatliche Förderung bereits eingerechnet - frühestens in 25 Jahren amortisieren. Denn man muss nicht nur die Aufwendungen für den Umbau einkalkulieren, sondern auch den viel höheren Stromverbrauch.

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Blumenacker  23.04.2022, 12:12
@FordPrefect

Bei den wenigsten dürfte es darum gehen, daß sich die Investition rechnet.
Es geht um Autarkie.
Putin läßt uns ja nun endlich spüren, wie gefährlich Energieabhängigkeiten sind.

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FordPrefect  23.04.2022, 13:51
@Blumenacker
Bei den wenigsten dürfte es darum gehen, daß sich die Investition rechnet.

Völlig falsch. Bei 99% aller Besitzer geht es de facto ausschließlich um die Kosten / Nutzen Relation. Denn von der moralischen Überlegenheit kann niemand seine Rechnung bezahlen.

Es geht um Autarkie.

Nein. Das ist ein politisches La-La-Land mancher Parteien, aber sowieso weder erreichbar noch wünschenswert. Deutschland wird auch in 100 Jahren nicht energietechnisch autark sein, sondern so wie jetzt auch schon große Teile seines Energiebedarfs im europäischen Verbund decken.

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Blumenacker  23.04.2022, 19:04
@FordPrefect
Bei 99% aller Besitzer geht es de facto ausschließlich um die Kosten / Nutzen Relation.

Das mag vor der "Zeitenwende" so gewesen sein.
Ich gehöre wohl zu den 1%, die Kosten/Nutzen in diesem Fall keine Priorität geben.
Obwohl ich Rentner bin, rüste ich meine Gasheizung um auf Pellets.
Ob sich das jemals rechnet, kommt wohl darauf an, wie alt ich werde.

( Die Entscheidung zur Umrüstung wurde übrigens schon lange vor dem Ukraine-Krieg gefällt. Gas aus Rußland war mir nie geheuer).

... kann niemand seine Rechnung bezahlen.

Ausgerechnet in Deutschland gibt es sehr viele, die solche Rechnungen bezahlen könnten. Es ist wohl eher eine Frage des Willens.

Es geht um Autarkie.

Mit Autarkie meinte ich nicht, daß Deutschland komplett zum Energieselbstversorger wird. Aber je mehr es tun von denen, die es sich leisten können, um so mehr hilft das.

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uweuwe63 
Fragesteller
 23.04.2022, 12:19

Danke!

Wann eignet sich denn ein Haus für eine Umrüstung?

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Norina1603  23.04.2022, 19:20
@uweuwe63

Das kann man pauschal nicht beantworten, da könnte Dir sicher ein Energieberater besser Auskunft geben, denn es hängt erstens davon ab, was energetisch gemacht werden muss (neue Fenster, Dachisolierung, Vollwärmedämmung, Heizkörper, evtl. Fußbodenheizung) und zweitens, wie viel Energie vom Gesamtverbrauch weiter durch dazu heizen aufgewendet werden muss! Sicher dürfte auch das Alter des Eigentümers eine Rolle spielen, aber diese Überlegungen/Entscheidungen muss jeder für sich selber treffen!

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Damit eine Wärmepumpe (Egal welcher Typ und welcher Hersteller) Sinn macht sind Flächenheizungen (Fussbodenheizung, Wandheizung) oder Niedertemperatur-Heizkörper erforderlich. Warum? Weil eine WP am effizientesten läuft, wenn eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur für die Heizung möglich ist.

Im nächsten Schritt muss eine WP passend zum Wärmeenergie-Bedarf genommen werden. Der Wärmeenergie-Bedarf ist in kWH den letzen Gasabrechnungen zu entnehmen, weil Heizung und Warmwasser nicht geringer werden nur weil eine WP läuft.

Der Vorteil einer WP (egal welche) liegt im geringeren Energieeinsatz. Beispiel: Heizung und Warmwasser haben (und werden weiterhin) pro Jahr 10.000kWh benötigt. Bei einer Verbrennungsheizung (Gas, Öl, Pellets, etc.) muss jede einzelne kWh durch Verbrennung erzeugt und bezahlt werden, mit einer modernen WP (JAZ 4-5) werden nur 2.000kWh (JAZ 5) bis 2.500kWh (JAZ 4) an Antriebsenergie für Pumpe und Verdichter benötigt, die eigentliche Wärmeenergie wird der Umwelt (Luft oder Erdboden) entnommen und muss nicht bezahlt werden.

Eine WP mit Erdsonde (Tiefbohrung ca. 200m) hat den großen Vorteil, völlig unabhängig von der Aussentemperatur, immer das ca. 14°C warme Erdreich als Energielieferant zu nutzen. Mit 12-14 Grad Celsius hat jede WP eine hervorragende Effizienz.

Seit Zusatz: Das aktuelle Haus hat eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und wir haben noch nie gefroren oder kaltes Wasser gehabt. Das erste Haus, in dem aktuell die jüngste Tochter wohnt, werden wird in 2023 auf WP mit Erdsonde umrüsten, dann ist die alte Gas-Heizung von 1996 fällig für eine Erneuerung. 2023 weil Förderanträge für die Erdsonde gestellt wurden und der Brunnenbauer (Erdbohrung) mit viel Vorlauf einen Sonderpreis gemacht hat, er bohrt irgendwann sobald die Anträge bewilligt sind, spätestens aber zum August 2023.

FordPrefect  23.04.2022, 13:44

Niedertemperatur-HK sind aber in einem normalen EFH ohne besondere Dämmung unbrauchbar. Genau deswegen sind Wärmepumpen im Bestand praktisch nicht einsetzbar, es sei denn, man baut das ganze Haus um. Dann reden wir aber über Summen im oberen 5- bis unteren 6-stelligen Bereich.

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Du musst erstmal klären, ob Wärmepumpe bei dir geht.

uweuwe63 
Fragesteller
 23.04.2022, 10:03

Danke, wovon konkret hängt das ab?

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Vorab:

Eine wie auch immer gestaltete Umstellung der Wärmeversorgung muss durch einen Fachbetrieb erstmal konzipiert werden. Das bedarf daher einer eingehenden Analyse der Verhältnisse vor Ort, und lässt sich nicht pauschal beantworten.

Der Schornsteinfeger meinte nach 15 Jahren ist so eine Heizung fertig und es miss eine neue rein

Diese Aussage ist in ihrer Verallgemeinerung schlichtweg falsch. Eine Gaskombitherme hat eine Lebensdauer von üblicherweise zwischen 15 und 25 Jahren, sie muss aber auch jährlich regelmäßig gewartet werden.

Auch daher meine Frage, was kostet eine Umrüstung von Gas auf Erdwärme?

Mit Wärmepumpe und Geothermiebohrung vermutlich nicht unter € 30.000.-- bei den derzeitigen Kostensteigerungen - und das wäre schon vorsichtig geschätzt. Und eine Ausführung wird vor frühestens Mitte 2023 oder sogar 2024 nicht mehr möglich sein.

Habt ihr im EFH flächendeckend Fußbodenheizung oder Heizkörper installiert? Denn falls Letzteres, dürfte ein Umstieg ohne erhebliche bauliche Eingriffe in die Substanz ohnehin nicht möglich sein.

uweuwe63 
Fragesteller
 23.04.2022, 12:23

Heizkörper.

Was muss denn im Haus alles umgebaut werden?

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FordPrefect  23.04.2022, 13:54
@uweuwe63

Um ohne Totalumbau auf Fußbodenheizung auszukommen, muss das gesamte Haus energetisch ertüchtigt werden, m. E. mindestens auf KfW 55 Standard. Dann geht es vermutlich mit Niedrigtemperatur-HK, sonst nicht.

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Warum holst du dir kein kostenloses Angebot von einem Heizungs- u. Sanitärfachbetrieb ein?

uweuwe63 
Fragesteller
 23.04.2022, 10:04

Ich wollte mal ein paar Infos hier einholen, bevor ich mir so jemanden ins Haus hole.

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Blumenacker  23.04.2022, 10:19
@uweuwe63

Du solltest dir von Fachfirmen Angebote schicken lassen und die vergleichen.
Weil das mußt du ja dann sowieso machen.
Dann hast du Informationen aus erster Hand.
Die können dir auch mittteilen, was staatlich gefördert wird.

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Blumenacker  23.04.2022, 12:06

Die sind übrigens nicht alle kostenlos.
Manche verlangen eine Schutzgebühr. Erst wenn man das Angebot annimmt, wird diese Gebühr dann mit dem Einbaupreis verrechnet.

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