Umfrage- Was würdet Ihr generell von Hitzelockdowns halten?

Das Ergebnis basiert auf 35 Abstimmungen

Sehr schlecht 54%
Schlecht 20%
Andere Option 11%
Sehr gut 9%
Mittel 6%
Gut 0%

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Sehr schlecht

Wir brauchen keinen Nanny-Staat - und mit solchen Maßnahmen, wie auch immer die in der Praxis funktionieren sollen, bevormundet man ganz ohne Not das Volk. Statt über solchen Unsinn oder auch die Siesta zu sinnieren, sollte man lieber ganz praktische Schritte ergreifen, darüber wird aber allenfalls geredet oder erst gar nichts getan:
Wo sind die öffentlichen Trinkwasserstellen - einschließlich der Toiletten?
Werden die öffentlichen Verkehrsmittel endlich mit Klimaanlagen ausgerüstet (es fährt noch viel ohne) bzw. werden diese durch hitzefeste(re) Klimaanlagen ersetzt (die fallen oft genug aus)?
Wo bleiben Konzepte zur Beschattung insbesondere der Innenstädte?
Wann werden die Kaltluftschneisen endlich Bestandteil der Bau(leit)planung?
...

Schlecht

"Hitzelockdowns" - keine Ahnung, was das sein soll. Eine Ausgangssperre bei warmen Temperaturen? Nein, mir ist kein Land der Welt bekannt, das sowas eingeführt hat, geschweige denn darüber diskutiert. Wo soll sowas besprochen werden?

Auf alle Fälle wäre das eine doofe Idee. Wenn es zu warm ist, sollten Leute die Möglichkeit haben, rauszugehen, sich in Baggerseen o.ä. abzukühlen, das angenehme Klima von Wäldern aufsuchen,...

Dass man im Rahmen von Hitzeaktionsplänen bei extremer Hitze Veranstaltungen absagen oder Anpassungen bei den Arbeitszeiten vornehmen kann, halte ich jedoch für absolut vernünftig. Körperlich anstrengende Arbeiten bei 37°C im Schatten sind nicht gerade gesund.

Es gibt nirgendwo "Hitzelockdowns" und die will auch keiner Einführen. Dies zu verbreiten ist ganz großer Blödsinn. Was man machen will, ist einen Hitzeschutzplan zu entwickeln und man möchte sich hier an Frankreich orientieren. Hier gibt es tatsächlich die Option, Veranstaltungen absagen zu können. Lockdown sind aber was anderes. Veranstaltungen absagen ist aber nur ein kleiner Teil des Maßnahmenpaket. So ein Hitzeschutzplan ist wichtig, da es Menschen gibt, die sich nicht gegen die Hitze wehren können, weil sie arbeiten müssen. Mit so einem Maßnahmenpaket könnte man Arbeitgeber zwingen, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, wie Wasser zur Verfügung stellen, Schutz vor der Sonne bei Außenarbeiten usw. Bei Veranstaltungen arbeiten übrigens auch Menschen draußen. Auch Gemeinden sollen gefördert werden, durch Bauliche Maßnahmen, die Erwärmung der Städte zu verringern, indem man mehr Grünflächen einplanen usw... Da gibt es also noch viel mehr.

Andere Option

Hallo BeantyLombers32,

haben wir heutzutage mal ein paar Tage mit mehr als 30°C, geht ein Gejammer und ein politischer Aktionismus los. Mir gedenken Tage in den Sechzigern und Siebzigern, wo es im Sommer dauernd so heiß war - und alle haben sich darüber gefreut.

Hitzefrei gab es nur in den Schulen - und das auch nur an sehr wenigen Tagen im Jahr.

In der Landwirtschaft war es manchmal nicht möglich, am Nachmittag zu arbeiten, ebenso bei allen anderen Tätigkeiten in Außenbereichen. Das hatte sich aber irgendwie geregelt.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
JackONeill282  19.07.2023, 18:40

Hach ja, die guten alten Zeiten, als man noch zu Recht über Hitze gejammert hat, nicht wahr? Hitzefrei war nur etwas für die Weicheier in der Schule, und alle anderen haben sich die Sonnencreme ins Gesicht geschmiert und die harte Arbeit in der sengenden Hitze genossen, richtig? Nun, bevor wir uns alle ein Glas nostalgische Limonade einschenken und uns in Erinnerungen an die guten alten Zeiten ertränken, lassen Sie uns einen Blick auf die Fakten werfen.

Erstens, die "guten alten Zeiten" waren nicht unbedingt so, wie Sie sie sich vielleicht in Erinnerung haben. Wetterdaten aus den 1960er und 70er Jahren zeigen tatsächlich, dass es durchaus Hitzewellen gab, aber sie waren nicht so häufig oder intensiv wie die, die wir heute erleben. Klimawissenschaftler messen dies anhand von "Hitzetagen" - Tagen, an denen die Temperatur über 30°C steigt. Diese Hitzetage sind in den letzten Jahrzehnten signifikant häufiger und intensiver geworden. 

Und nein, das ist nicht nur, weil wir alle weicher geworden sind und nicht mehr die Hitze aushalten können, die unsere Großeltern mit Leichtigkeit ertragen haben. Die Zunahme von Hitzetagen ist ein realer und messbarer Beweis für die globale Erwärmung. 

https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-heisse-tage

Zweitens, das Argument, dass wir uns einfach an die Hitze "anpassen" können, ist eine ziemlich grobe Vereinfachung der tatsächlichen Auswirkungen von Hitze auf Menschen und Ökosysteme.

Und dann gibt es noch die gesundheitlichen Auswirkungen von extremer Hitze. Hitzschläge, Dehydrierung, Herzprobleme – all das steigt mit der Temperatur. Natürlich, früher hat man einfach einen Eimer Wasser über den Kopf gekippt und weitergemacht, oder? Die Realität ist, dass Hitze jedes Jahr Tausende von Menschen tötet. 

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Sehr gut

Ja ich will wieder "HomeOffice".. Außerdem wenn sogar Freibäder in Berlin geschlossen werden müssen weil nicht mal diese es schaffen die gehitzten Gemüter abzukühlen möchte ich nicht wissen wie es auf einer stressigen Arbeit ist.

Woher ich das weiß:Hobby – Sehe die Welt weder von links/rechts sondern von oben herab