Tierheime und Kinderheime?

2 Antworten

Von Experte Kugelflitz bestätigt

Zunächst mal ist der wichtigste Unterschied, dass Kinder keine Tiere sind und Kinderheime keine Tierheime.

In Tierheimen warten herrenlose Tiere darauf, dass sie ein neues Zuhause finden. In Kinderheimen ist das nicht der Fall.

Es gibt nämlich keine Kinder, die im Heim auf ihre Adoption warten. Auf jedes Kind, das zur Adoption freigegeben wird, kommen in Deutschland immer noch etwa drei bis fünf adoptionswillige Paare, in manchen Regionen durchaus auch mehr. Kurz gesagt: die Nachfrage ist immer noch deutlich höher als das Angebot.

Und: Die Kinder, die aktuell tatsächlich in einem Kinderheim leben, sind dort, weil die Umstände in der Herkunftsfamilie aktuell nicht tragbar sind. Das sind Kinder, deren augenblickliche Familiensituation so belastend ist, dass eine zeitweise Trennung des Kindes von seiner Familie notwendig ist oder Kinder, deren gesamtes Sozialisationsumfeld als belastend und oder gefährdend für das Kind angesehen werden muss oder auch Kinder, die Defizite, Verhaltensauffälligkeiten oder psychische Störungen entwickelt haben, bei denen in ihrem derzeitigen Sozialisationsfeld Besserung nicht geschehen kann und professionelle Hilfe nötig ist.

ABER in der Regel ist das Ziel, dass die Kinder in ihre Herkunftsfamilie zurückgeführt werden können oder aber in eine geeignete Pflegefamilie aufgenommen werden.

Zur Adoption freigegeben werden die wenigsten Heimkinder.

Außer in Foren wie dieses hier, ist nirgendwo sonst die Rede, was man besser tun oder unterlassen sollte.

Schließlich ist es gar nicht so einfach eine individuelle Lebenslage zu beurteilen, die zu einer bestimmten Entscheidung führt.

Da spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle und jeder darf handeln, wie er für sich für richtig hält.