Tierheim und vermehrer?

8 Antworten

Züchter haben zum einen in der Regel mehr Ahnung von den Tieren die sie züchten, haben ggf einen Sachkundenachweis und sind offiziell angemeldet und als Züchter eingetragen, was oft auch mit Kontrollen der Bedingungen einher geht. Außerdem wird hier genau geschaut, welche Tiere miteinander verpaart werden, es wird geguckt dass die Tiere gesund sind und die Blutgruppen kompatibel sind (wenn sie das nicht sind sterben die kitten relativ zeitnah nach der Geburt) und bei züchtern steht in der Regel das wohl der Tiere an erster Stelle. Sie behalten daher kitten auch länger bei sich, um eine gute Sozialisierung sicherzustellen und zu schauen, dass sich die kitten gut entwickeln. Sie nehmen sich auch mehr Zeit, ein gutes Zuhause für sie zu finden und verlangen in der Regel auch mehr Geld für die Katzen, was impulskäufen vorbeugt. Eine Katze, die vom Züchter gekauft wird, landet damit durchaus seltener im Tierheim als eine von privaten vermehrern, denen meist egal ist, wer ihre kitten kauft, wann die abgegeben werden und ob sie gesund sind, Hauptsache sie werden die Katzen los und bekommen Geld dafür.

Ich vermute mal du meinst Züchter, oder auch oft Vermehrer genannt und Vereinszüchter oder?
Der Begriff Züchter ist ja leider nicht geschützt, aber ein "Seriöser" Züchter ist in einem Verein z.B. Der DEKZV oder der VDH usw.

Züchter im Verein züchten in der Regel z.B. Rassekatzen mit Nachweis und Stammbaum usw. und es gibt bestimmte Zuchtanforderungen und eine Zuchtordnung für Vereinsmitglieder an die sich diese auch halten müssen.
Die Tiere müssen auf Erbkrankheiten, laufende Krankheiten usw. getestet werden und auch wird in der Regel vor der Zucht überprüft ob Kater und Katze genetisch zusammen passen, für diese Züchter gibt es auch Seminare usw.
Die Auflagen in der Zuchtordnung zielen auf das Wohl der Zuchttiere, aber auch auf die Aufzucht der Kitten ab. So sind z.B. Untersuchungen auf genetische Erkrankungen (PKD, HCM, FiV, FelV etc.) der Elterntiere vorgeschrieben und vom Züchter per Nachweis zu erbringen und gibt es auch eine Beschränkung wie oft eine Katze nachwuchs bekommen darf, damit diese nicht direkt wieder Trächtig wird und auch Kater dürfen nicht durchgehend als Deckkater verwendet werden und besteht die Gefahr oder Veracht einer Inzucht wird die Zucht verboten mit den betroffenen Tieren.

Stellst sich z.B. heraus die Kitten aus dem ersten Wurf haben vermehrt FORL oder andere Krankheiten dürfen die Elterntiere nicht mehr zur Zucht verwendet werden, also Zuchtstopp.
Auch ist z.B. die Verpaarung von zwei weißen Katzen nicht erlaubt, da die Gefahr besteht dass der Nachwuchs Taub wird, denn weiße Katzen neigen wahrscheinlicher zu Hörbeeinträchtigungen als andere Katzen und es gibt auch Strenge Auflagen zur Abgabe der Kitten, so müssen diese 2-Fach geimpft und min. 12 Wochen alt sein bevor sie umziehen dürfen, zudem geben Vereinszüchter Kitten nie alleine ab oder in eine Einzelhaltung.
Viele Vereine schreiben inzwischen sogar den Mikrochip und den EU-Heimtierausweis vor, um die Identifikation des Kittens zweifelsfrei feststellen zu können.
Tiere von Seriösen Züchtern bekommen in der Regel Tiergerechtes Futter, werden Entwurmt, Geimpft und medizinisch versorgt und auf deren Gesundheit geachtet, natürlich kosten diese Tiere auch einiges an Geld, aber es gibt zudem auch einen Stammbaum oder Ahnentafel.
Dieser Rassenachweis kann nur von einem Verein aus ausgestellt werden und kann daher nicht von Personen ausgestellt werden die nicht in einem Verein sind.
Nur mit so einem Rassenachweis werden Katzen oder Hunde offiziell als Rassetiere anerkannt, was allerdings nur problematisch ist, wenn man selbst züchten möchte, oder eventuell bei Wettbewerben.

Die genauen Regeln und Auflagen können von Verein zu Verein etwas varieren.

Bei einem Vermehrer, oder Züchter der nicht in einem Verein ist, gibt es solche Regelungen natürlich nicht.
Das bedeutet sie können irgendwelche Katzen verpaaren, im schlimmsten Fall z.B. Tiere die FIP haben, wenn sie nicht untersucht werden, können Kitten schon mit 8 Wochen in Einzelhaltungen abgeben und die Tier durchgehend decken lassen, was sich natürlich auch Negativ auf den Nachwuchs auswirkt.
Natürlich bedeutet es nicht dass jeder 'Vermehrer' sowas macht, auch bei Züchtern die nicht in einem Verein sind können die Menschen sehr wohl Zuchtuntersuchungen machen lassen, Impfen lassen usw. das einzige was sie nicht machen können ist eine Ahnentafel oder Stammbaum ausstellen, das bedeutet sie können keine offziell Anerkannte Rassekatze züchten, sondern Hauskatzen wenn man da sehr streng ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe ü.20 Jahre Katzen gehalten. Freigang und Wohnungstier

Hallo,

Hab dahingehend schon mehrere Bekanntschaften von verschiedenen "Züchtern" sämtlicher Haustiere gemacht ... da gibt es Leute, die "züchten" ohne einem Verein anzugehören und ohne sich irgendwie Gedanken über Genetik oder Gesundheit der Tiere zu machen, da es ihnen rein um Profit geht. Heißt das Weibchen wirft ohne Pause, hauptsache es bringt Gewinn mit dem Erlös der Nachkommen - das allerletzte. Dann gibt es leider gerade bei der Kleintierzucht oft Züchter im Verein, die zwar noch Ahnung von Genetik haben, die Tiere aber nicht artgerecht halten können, da die zucht schon aus allen nähten platzt. Und dann gibt es mMn noch seriöse Züchter z.b bei Hunden, die im Verein züchten und sich wirklich Gedanken machen und durch den Verkauf der Welpen lediglich anfallende Kosten decken, ihr Kerngedanke bei der Zucht allerdings dem Wohl der Rasse gilt (Qualzuchten schließe ich hier allerdings auch aus). Diese Züchter sehen sich die Käufer genau an und werden auch nicht jedem ein Tier ihrer Zucht verkaufen, einem Vermehrer, dem es nur um Gewinn geht ist dies hingegen egal. Dadurch landen die Tiere von guten Züchtern auch nicht im tierheim, denn diese nehmen ihre Tiere auch nach Jahren noch zurück.

Zucht ist immer das Streben nach Verbesserung. Dass es strittig ist, was nun "besser" ist, steht wieder auf einem anderen Blatt. Aber Zucht hat immer das Ziel, das Genmaterial zu verändern/zu optimieren (und sei es nur für einen bestimmten Zweck).

RomanaVl  08.12.2023, 21:36

Genmaterial kann man nicht verändern, man kann nur bessere Kombinationen fördern und schlechtere Kombinationen verdrängen. Aber du hast recht, dass ethische, fachkundige und verantwortungsbewusste Züchter sich stets bemühen, eben das zu tun - das Genmaterial durch die Auswahl geeigneter Zuchttiere zu optimieren.

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ZiegemitBock  09.12.2023, 10:03
@RomanaVl

Über Generationen hinweg wird natürlich Genmaterial verändert. Durch Mutationen ändern sich die Gene und in der Zucht macht man sich das zunutze. In der Pflanzenzucht wird schon lange Genmaterial aktiv mittels radioaktiver Bestrahlung verändert. Und in jüngerer Zeit kann man mit CRISPR/Cas auch ganz gezielt Genmaterial verändern und ist nicht mehr auf Zufall plus Auswahlprinzip angewiesen.

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"Züchten" bedeutet nur, dass man es nicht ganz der Natur überlässt, wer mit wem Nachwuchs hat. Da "muss" nicht ein Ziel dahinter stecken, es muss auch nicht um Verbesserung gehen. Denn allein dieser Begriff ist fragwürdig. Sind Kühe mit Rieseneutern eine Verbesserung? Sind Zuchtkatzen und -hunde mit kleinem Genpool und Erbkrankheiten eine Verbesserung?

Die Tiere aus der Natur sind häufig robuster, da die Auslese hart war. Allerdings bringen sie nicht nur Krankheiten und Parasiten mit, sondern auch Eigenschaften, die ihr Überleben sichern sollen und nicht das Kuscheln mit Herrchen und Frauchen.

Die naturnahen Tiere sind eigensinniger und aggressiver als diejenigen, die sich unterordnen mussten.

Eigentlich gibt es gar keine "Vermehrer". Das ist ein Begriff, den stolze Besitzer von Rassekatzen als Beleidigung benutzen, um sich toller zu fühlen, und von Züchtern, die Angst um ihre Gewinne haben. Entweder führt man gezielt Partner zusammen und ist damit Züchter ohne Zuchtverein oder man lässt die Tiere sich selbst vermehren, dann ist man auch kein Vermehrer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Recherche, Zucht und Anleitung
Angi172920 
Fragesteller
 14.11.2023, 16:31

Dankeschön 🙂 ich finde man sollte Tier Tier lassen so wie sie erschaffen wurden die Natur hat sich dabei auch bestimmt was gedacht aber heute wird so viel schlecht gemacht denk ich

Vielleicht denke ich auch falsch 🙂

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WilliamDeWorde  14.11.2023, 16:38
@Angi172920

Nun ja: Wenn du das Tier Tier lassen willst, musst du die Katze in der Natur lassen, wo sie aufgewachsen ist: In Arabien, Afrika, der Türkei. Die Natur experimentiert ja auch. Die norwegische Waldkatze ist ein Beispiel dazu. Aber da ist der Genpool eben größer und die Zuchtdauer länger als bei Maine Coons.

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