Tichys Einblick?
Guten Morgen,
ist es "unseriös", wenn jemand Tichys Einblick liest, oder ist das Magazin zu unbekannt, damit ein Leser wegen der Lektüre ein schlechteres Ansehen bekäme?
Es dreht sich nicht darum, dass jemand öffentlich damit kokettiert, das Ganze zu lesen, sondern eher darum, dass das Magazin zufällig irgendwo in seinem Besitz gesehen wird, etwa in der Wohnung oder im Auto liegend.
6 Antworten
NEIN! Nichts am Lesen von "Tichy's Einblick", dem Compact Magazin oder anderen Publikationen ist "unseriös".
Unseriös und verbrecherisch ist es, Menschen dafür zu verurteilen, wenn diese etwas anderes lesen als Spiegel, Focus, FAZ oder ähnliche Publikationen.
... und nicht nur unseriös, sondern auch ein Verbrechen gegen unsere Grundrechte, von denen das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland in folgendem Artikel berichtet:
Art 5(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
Übrigens ist es Zensur (nur eben private und nicht staatliche), wenn frei verkäufliche Magazine (wie z.B. Compact) nicht mehr in den Zeitschriftenhandlungen erhältlich sind, weil die Unternehmen diese nicht mehr verkaufen wollen!
Mir begegnen Beiträge von 'Tichys Einblick' meist in Form von Aufzeichnungen von Diskussionen auf X und auch Telegram, wo er in verschiedenen Kanälen zitiert wird. Solche Beiträge finde ich sehr wertvoll, soweit ich mich für das Thema interessiere.
Es sind aber immer auch weitere Standpunkte, die für mich dann ein Gesamtbild ergeben. Nebenbei wusste ich gar nicht, dass es diese Publikation auch gedruckt gibt.
Diejenigen, die die Informationsfreiheit einschränken wollen, mögen dies anders sehen.
Mich, die journalistisch gearbeitet hat, braucht man nicht pauschal vor 'unseriösen' Veröffentlichungen bewahren und einheitliche 'Wahrheit' durchsetzen. Lieb gemeint, aber unnötig und sinnlos.
Hingegen wird eine solche Maßnahme großen Erfolg bei Menschen haben, die ohnehin nicht gern denken und Sachverhalte hinterfragen, sondern 'die da oben' einfach mal machen lassen, weil sie es gut mit ihnen meinen.
Man sollte sich nach allen Seiten bilden und viel quer lesen, das gehört zur guten Bildung und zur freien Information dazu. Ich würde nicht, nur weil irgendwo ein Magazin rumliegt, gleich auf alles Mögliche und Unmögliche schließen. Nur Gespräche, Austausch zeigen, welche Gesinnung jemand hat, wobei man auch hier sehr vorsichtig mit einer Verurteilung sein sollte, denn - mal als Beispiel - nur weil jemand z.b. eine Falschinformation anprangert, heisst es noch lang nicht, dass derjenige auf "dessen" Seite ist, simpel gesagt. Er prangert nur eine Falschinformation an, das ist neutral und hat erstmal nur etwas mit falscher Berichterstattung zu tun, und nicht mit seiner persönlichen Meinung.
Ich lese etliche Magazine und Wochenzeitungen, um ausgewogen informiert zu sein - von FAZ, NZZ, Welt, Arte-Magazin und Psychologie heute sowie die Lokalzeitung bis hin zu Tichys Einblick.
Man sollte jedem zugestehen, quer zu lesen, auch mal jenseits seiner sonstigen Lektüre.
Es ist kein Fehler dazu auch bei Tichy reinzulesen.
Besser es findet sich überhaupt Gedrucktes als so gar nichts, was darauf schließen lässt, dass sich jemand informiert.
Erst ein Gespräch wird dann zeigen, was derjenige an Meinung gebildet hat.
So mache ich es ja - ich lese quer durch, um informiert zu sein, auch berufsbezogen. Tichys Einblick gehört bei mir zur Beleuchtung "seiner" Seite generell dazu, allerdings frage ich mich, ob es "negativ" wirkt, wenn jemand das Magazin bei mir vorfindet.
Das kommt dann auf den Jemand an. Aber wer diskutieren mag, der hat ja einen Anknüpfungspunkt.
Nein, lesen kann ein jeder, was er will, oder gerade in den Händen hält.
"quer" - was Du schreibst, bedeutet was Anderes. ;-)